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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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ausrangierten Traktoranhänger gequetscht, der einst Leo Mulligans ganzer Stolz gewesen war und jetzt dem Sheriff als Festung diente. Von hier aus konnte er alles überblicken. Den toten Vizesheriff Stanley Kennedy, Gonzales Arredondo, der seine Magazine hinter dem alten Pflug leergeschossen hatte, die nackte, flache Landschaft und in einer Blutlache auf der Treppe ihrer aller Lieblingsmitarbeiter, Willie Riverdale, den Jüngsten im Bunde.
    »Ich bin nicht sicher, ob Willie vielleicht noch lebt, Dody«, sagte T. in sein Walkie-Talkie. »Haben Sie einen Krankenwagen gerufen?«
    Er hörte sie am anderen Ende erschrocken einatmen, das war Antwort genug.
    Perkins sah zu dem durchlöcherten Haus. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn Leo Mulligan nach diesem Beschuss nicht verletzt war.
    »Arredondo, guck mal hier rüber, wo ich stehe«, sagte er ins Walkie-Talkie. »Ich kann von hier hinten nicht sehen, wie die Zugstange des Anhängers ausgerichtet ist.«
    »Die steht kerzengerade nach oben.«
    »Kovacs!«, rief er dem Beamten beim Streifenwagen zu. »Hören Sie! Sie kommen jetzt zu mir, Dody und Arredondo geben Ihnen Deckung. Haben das alle verstanden?« Sie gaben entsprechend Zeichen. »Ab jetzt bleibt das Walkie-Talkie eingeschaltet.« Auf sein Signal hin wiederholte sich das Inferno aus Rauch, Mündungsfeuer und aufspritzender Erde, ausgelöst von Projektilen, die vor Arredondos Pflug in den Boden einschlugen. Kovacs lief der Schweiß übers Gesicht, als er Perkins erreichte.
    »Wir schieben den Wagen in Richtung Haus, verstanden?«
    »Das wird schwierig werden. Die Reifen sind alle platt, Boss, das Ding steht schon ewig hier rum. Ich glaube nicht, dass wir den vom Fleck bewegen können.«
    »Wir müssen. Willie lebt noch, er hat eben den Arm bewegt.«
    T. stemmte die Arme gegen die Heckklappe des Anhängers und schob einmal kräftig an. Immerhin, er bewegte sich etwas. »Jetzt kommen Sie schon, Kovacs.«
    Kaum legte der Wagen die ersten Zentimeter über das Unkraut zurück, prasselten Schüsse auf die Vorderklappe. T. Perkins hasste automatische Waffen. Er hasste sie! Wenn Jansen sein Verbot dieser Dinger durchsetzte, würde sein Leben als Sheriff deutlich leichter werden.
    »Ich kann nicht mehr«, stöhnte Kovacs alle naselang. T. biss die Zähne zusammen. Sein alter Rücken protestierte heftig gegen diese Art von Kraftanstrengung, aber sie konnten jetzt doch nicht stehen bleiben! »Dody? Hören Sie mich?«
    »Ja, ich habe einen Krankenwagen gerufen! Entschuldigung!«
    »Dann rufen Sie jetzt noch Daniel Smith an, er soll sofort mit einem Grabenbagger herkommen! Wir brauchen Hilfe. Ich fürchte, dass wir hier mitten auf dem Feld stecken bleiben werden.«
    Sie schoben den Anhänger weiter, so gut sie konnten, bis sich eine Grasnarbe als unüberwindbares Hindernis erwies. Sie ließen den Wagen los, Kovacs streckte sich. T. wollte es ihm gleichtun, aber der Rücken machte nicht mit. Er fluchte leise und sah zu Willie, der circa zwanzig Meter von ihnen entfernt lag und flehend herüberstarrte.
    »Leo!« Perkins schrie, so laut es seine geteerten Lungen zuließen. »Hier spricht T. Perkins. Komm raus, Leo! Wenn du jetzt herauskommst, passiert dir nichts. Kannst du rauskommen, Leo? Oder bist du verletzt? Du musst herauskommen, Leo, Willie geht es verdammt schlecht. Er wird es nicht schaffen, wenn wir ihn nicht holen können. Verstehst du das, Leo? Fünf Minuten Feuerpause, okay?«
    Er wartete einen Moment, bekam aber keine Antwort. Er bedeutete Kovacs, wieder anzuschieben. Da klingelte sein Handy. Verdammte Scheiße! Am liebsten hätte er das Ding in einem Gülletank versenkt. T. hatte sich als Letzter im Team ein privates Handy angeschafft, und er hatte es vom ersten Tag an als die reine Pestilenz empfunden.
    »Vielleicht ist das der mit dem Grabenbagger. Gehen Sie mal lieber ran, Boss.«
    T. überlegte, welches der kürzeste Weg von Daniel Smiths Firma hierher zu Mulligan war, und meldete sich. »Ja!« Aber am anderen Ende der Leitung war nicht Daniel Smith, sondern der letzte Mensch, mit dessen Anruf er in diesem Moment gerechnet hätte: Bud Curtis.
    Seine Stimme klang ganz fremd und demütig. Leise erklärte er, er riefe von einem illegalen Handy an und habe nicht vielZeit, weil der Akku fast leer sei. Prima, dachte T. Perkins und beobachtete, wie Dody Hall im Streifenwagen ans Telefon ging. Reich gestikulierend vermittelte sie ihm, sie habe Daniel Smith am Apparat und erkläre ihm den Weg.
    Bud Curtis redete wie ein

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