Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)
Kampfhandlungen in Grenada
Justizminister Stephen Lovell
* Mutter und Tochter wurden vergewaltigt, er selbst bei einem Attentat schwer verletzt
Außenminister Mark Wise
Schwägerin in psychiatrischer Klinik, nachdem sie Zeugin eines Mordes wurde
Vorsitzender Richter des Obersten Gerichtshofs T. Manning
* Bei Attentat ums Leben gekommen
Innenministerin Betty Tucker
Schwester ermordet
Minister für Innere Sicherheit Billy Johnson
Sohn bei Raubüberfall erstochen
Kulturministerin Lisa Dupree
Bruder bei Bandenschlacht gestorben
Landwirtschaftsminister Rod Norton
Vater bei Jagdunfall ums Leben gekommen
Wirtschaftsminister Jay W. Barket
* Bester Freund des Sohnes bei Amoklauf an Schule gestorben
Bildungsministerin Lena Cole
Nachbar bei Einbruch ermordet
Transportminister Joseph Barrett
Bester Freund bei militärischer Übung umgekommen
Stabschef Lance Burton
Schwägerin nach Schussverletzung gelähmt
Arbeitsministerin Alison Ramsey
?
Kommunikationschef Donald Beglaubter
Neffe Klassenkamerad eines beim Amoklauf ermordeten Kindes
Pressesprecher Wesley Barefoot
-
Vizepräsident der Republikaner im Repräsentantenhaus Pete Halliwell
* Sohn erschossen
Vorübergehender Senatspräsident Hammond Woodrow
War als Junge bei einem Unfall mit Schusswaffen dabei; Schuldfrage ungeklärt
Verteidigungsminister General Omar Powers
Im Kampf verwundet; in Biloxi von Vietnam-Veteran überfallen und verwundet
Burtons Stimme holte Wesley zurück in die Realität. »Was sagen Sie dazu, Wesley?«
»Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Wann hat Donald das geschrieben? Wissen Sie das?«
»Er gab es mir am Tag vor dem Attentat.«
»Warum?«
»Ich habe selbst eine ähnliche Liste angefertigt. Wir wollten unsere Ergebnisse vergleichen.« Er holte ein Blatt aus einerSchreibtischschublade und legte es neben Donalds. Die Listen sahen sich verblüffend ähnlich.
»Lieber Gott, das gesamte Kabinett und wir selbst auch.« Wesley konnte es kaum glauben. »Ihre Schwägerin wurde angeschossen und ist seither gelähmt.«
»Ja, die Frau meines jüngsten Bruders.«
»Unglaublich. Fast alle Inhaber wichtiger Ämter haben irgendetwas Schreckliches erlebt, das mit Schusswaffen zu tun hatte.«
Burton nickte. »Ja, und das ist bestimmt kein Zufall.«
»Kein Zufall?« Wesley schüttelte den Kopf. Kein Zufall? »Bei manchen Namen ist ein Sternchen, was hat es damit auf sich?«
»Das bedeutet, dass es passierte, nachdem Jansen Präsident wurde.«
»Ah ja, natürlich.« Er nickte. »Und was meinen Sie, wie dieses Papier zu interpretieren ist?«
»Interpretieren Sie es, wie Sie wollen.«
Wesley ging die Listen noch einmal durch. Er hatte eigene Listen in der Schublade. Listen über sämtliche Gewalttaten der letzten drei Wochen. Zusammengenommen gaben alle diese Listen seinen bangen Ahnungen eine sehr konkrete Grundlage. Wesley wurde es eng um die Brust. Kurz überlegte er, seine Aufzeichnungen zu vernichten. Und dennoch. Konnte man denn hundertprozentig sicher sein, dass hinter all dem bewusstes Handeln steckte? Konnte ein Mensch so zynisch sein und so viel Unheil arrangieren? Oder gab es einen anderen Grund?
Er sah Burton an. »Was sagen die Statistiken? Hat so gut wie jede amerikanische Familie in der einen oder anderen Form so etwas erlebt?«
»Nein.«
»Dann ist das hier ja noch viel schlimmer. Denn dann ist diese Liste kein Zufall. Vielmehr scheint der Präsident seine Mitarbeiter ganz bewusst danach ausgewählt zu haben, dasssie direkt oder indirekt mit den Folgen von Waffengewalt konfrontiert wurden.«
»Bis auf die, die seit vielen Jahren zu seinem Stab gehören. Ja, darauf deutet einiges hin.«
»Und alles, was nach Jansens Amtsantritt passiert ist? Zum Beispiel der Amoklauf in der Schule. Wollen Sie etwa andeuten, dass auch das kein Zufall war?«
»Ich deute gar nichts an.«
Wesley hielt die Luft an. Er sah sich um. O Gott, was machte er bloß! Da posaunte er die schlimmsten Anklagen hinaus, dabei wusste er doch, dass alles abgehört wurde. »Zum Teufel, Lance«, flüsterte er. »Sie hätten mich bremsen sollen!«
Lance Burton lächelte. »Kommen Sie mit!« Er zog ihn mit sich in einen Nebenraum, wo früher ein Archiv untergebracht war. »Hier haben Sie es, was wollen Sie noch wissen?« Er deutete auf zwei Türme aufeinandergestapelter schwarzer Metallkästen.
»Versteh ich nicht.«
Lance Burton lächelte immer noch. »In den Harddiscs hier ist
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