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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Absicht, zu akzeptieren.«
    »Morgen?« Der Verteidigungsminister war sichtlich beunruhigt. »Kurzfristiger ging’s wohl nicht.« Die Schatten unter seinen Augen schienen sich noch zu vertiefen. Wesley konnte sich gut vorstellen, wie es ihm ging.
    »Wenn wir auf sein Angebot eingehen, müssen wir es heute Abend öffentlich machen, das heißt, Sie haben ab sofort alle Hände voll zu tun.« Jansen nickte Lance Burton und Wesley zu. »Primär müssen wir davon ausgehen, dass Watts unsere innenpolitische Situation erörtern will, aber das können Sie natürlich nicht benutzen. Sie müssen einen plausiblen Aspekt finden, Sie beide, und in der Zwischenzeit müssen die anderen dafür sorgen, die Straßen rings um das Weiße Haus herzurichten und die Sicherheitsvorkehrungen zu optimieren.«
    »Warum findet das Treffen nicht in Camp David statt?«, schaltete sich der Verteidigungsminister ein.
    »Nein, das Areal der Catoctin Mountains ist derzeit insgesamt unsicher«, sagte Billy Johnson.
    »Dann schlage ich den Landsitz des Präsidenten in Onancock als Treffpunkt vor.« Der Verteidigungsminister ließ nicht locker. Wesley verstand ihn gut. Wie um Himmels willen sollte man die Zustände in Washington vor einer ausländischen Delegation verbergen?
    Jansen nickte. »Ich habe die Optionen selbstverständlich bereits mit Billy diskutiert. Dabei habe ich erfahren, dass selbst, wenn wir die Route 13 oben bei Pocomoke City absperren, wir noch immer nicht die Leute unten bei Willis Wharf unter Kontrolle haben. Onancock ist ausgeschlossen.«
    Billy Johnson wirkte nicht gerade begeistert. »Ich glaube nicht, dass der englische Premierminister Wert darauf legt, mit verfaultem Fisch beworfen zu werden.«
    »Und was ist mit Tangier Island, das müsste doch sicher sein.« Ganz offenkundig wollte der Verteidigungsminister kein solches Spitzentreffen in seinem Hinterhof haben.
    Hier griff Jansen ein. »Das Treffen mit Terry Watts wird morgen sehr früh hier stattfinden. Sie beide erörtern die Sicherheitsvorkehrungen mit Ihrem jeweiligen Stab. Dann tragen Sie dafür Sorge, sämtlichen Luftverkehr ab Dulles Airport zu unterbinden, selbstverständlich außer den Hubschraubern, die Watts und sein Gefolge hierher bringen.« Er wandte sich direkt an Lance Burton. »Sie übernehmen die Verantwortung für die Zeremonien und das Staatsbankett, und Sie, Thomas«, er legte ein Papier auf Thomas Sunderlands Schreibtisch, »Sie sorgen dafür, dass diese Agenda den relevanten Ministerien zur Kenntnis gebracht wird. Lassen Sie das Außenministerium gerne Vorschläge unterbreiten, die haben ja sonst nichts zu tun zurzeit.« Er lachte auf. Dieses trockene Lachen hatte Wesley noch nicht gehört.
    »Watts und ich werden morgen ein konzentriertes Programm absolvieren«, fuhr Jansen fort. »Und nach dem Nachmittagstee und dem Staatsbankett morgen Abend bringen unsere Helikopter die Delegation zurück zum Flughafen. Alles muss geschmeidig vonstattengehen. Wir werden ihnen den Eindruck vermitteln, dass alles unter Kontrolle ist und dass wir schon sehr bald bereit sind, unsere freundschaftlichen Handelsbeziehungen mit der übrigen Welt wiederaufzunehmen. Wenn Watts dann in Buenos Aires der sogenannten freienWeltpresse gegenübertritt, soll er aus der Sicht des Außenstehenden erklären können, dass das, was in Amerika geschieht, notwendig und gut vorbereitet war. Und dass es sich keinesfalls um die unkontrollierte Revolution handelt, zu der die Welt die Situation gemacht hat.« Er deutete auf Sunderlands Zeitungsausschnitte. »Sind Sie einverstanden?«
    Alle nickten, außer Wesley.
    »Bitte entschuldigen Sie, Sir, aber wenn ich die Pressemitteilung schreiben soll, dann muss ich doch wohl davon ausgehen, dass Lance Burton bereits über das informiert ist, was darin stehen soll? Will sagen, die Rahmen sind doch bereits abgesteckt, oder?«
    Burton legte ihm eine Hand auf den Arm, aber Wesley rückte zur Seite. »Für mich ergibt sich die Frage, an wen wir sie senden sollen. Schließlich haben seit letzter Woche so gut wie alle Medien die Berichterstattung eingestellt. Wie ich es sehe, stehen uns im Grunde nur noch NBC, ›Wall Street Journal‹, ›Washington Post‹, ›Herald Tribune‹ und ›Newsweek‹ zur Verfügung, und deren Informationsniveau befindet sich keinen Fingerbreit über dem, was wir ihnen zur Veröffentlichung zur Vergügung stellen. Haben Sie erwogen, wie wir den Nachrichtenstrom lenken, sollten diese wenigen übrig gebliebenen landesweiten

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