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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Ich hoffe, dass er zu Hause anruft, aber ich weiß leider nicht, wann.«
    »Sie haben die Sendung nicht gehört?« Der Wagen schlingerte, sie stemmte die Füße auf den Boden.
    »Entschuldige, ich habe nicht gehört, was du gesagt hast, da waren so laute Geräusche in der Leitung. Hast du etwas von einer Sendung gesagt?«
    »Ach, nichts«, sagte sie. Sie wollte ihm keine Sorgen Bereiten. »Würden Sie ihm bitte meine Nachricht geben, wenn er anruft?«
    »Ich werde tun, was ich kann.«
    »Sagen Sie ihm, ich möchte ihn gern morgen im Teesalon ›Teaism‹ am Market Square treffen. Ich werde zwischen eins und zwei dort sein.«
    Er klang besorgt, versprach aber zu tun, was in seinen Kräften stand. Und dann sagte er das, was sie brutal in die Realität zurück versetzte: »O Gott, hoffentlich passiert ihm nichts. Wer weiß, ob er zurück nach Hause kommt.«
    Sie hatte Verständnis für seine Sorge, hoffte aber sehr, dass sie den zweiten Teil nicht richtig verstanden hatte. Nach Hause,hatte er gesagt. »Entschuldigen Sie, aber was meinen Sie mit ›zurück nach Hause‹. Wohnen Sie zusammen?«
    Er zögerte. »Sind Sie sicher, dass Sie sich kennen? Sie sind doch Doggie Rogers, oder?«
    »Ja, entschuldigen Sie. Aber als mir John damals die Nummer gab, hatte ich nicht den Eindruck, Sie wohnten zusammen. Ich habe geglaubt, Sie seien sein Onkel.«
    Ein Glucksen am anderen Ende bestätigte ihre bangen Ahnungen. »Ach meine Liebe, wir leben schon seit zehn Jahren hier in meinem Haus zusammen. John und ich sind ein Paar, wussten Sie das nicht?«
    »Ich wusste, dass John einen Mann hat, aber nicht, wie er heißt. Tut mir leid.«
    Sie verabschiedete sich und legte auf. Vielleicht hatte sie einen fatalen Fehler begangen. Sie hatte Onkel Danny angerufen, weil sie John Bugatti brauchte. Wenn jemand ihrem Vater helfen konnte, wenn jemand Zweifel an seiner Schuld publik machen konnte, dann er. Er musste ihr helfen, den Wahnsinn aufzuhalten, Aufschub für die Hinrichtung zu erreichen und im besten Fall sogar, ihren Vater freizubekommen. Sie hatte Onkel Danny in dem Glauben angerufen, dass er neutral sei. Dass man bei ihm eine Nachricht hinterlegen könne, ohne dass das Telefon abgehört und ohne dass er mit John Bugatti in Verbindung gebracht wurde. Sie hatte geglaubt, er sei ein entfernter Verwandter. Stattdessen lebten die beiden zusammen, waren ein Paar. Es war ihr ein geringer Trost, dass es noch nicht so lange her war, seit sie Bugatti in Jumpers Sendung gehört hatte, und dass man vor einer gewissen Trägheit bei der Übermittlung selbst bei den effektivsten Nachrichtendienste ausgehen konnte. Irgendjemand dort hatte mit Sicherheit Bugatti im Radio identifiziert, und sicher war man bereits bestrebt, ihn zu fassen. Wenn das nicht längst geschehen war. Dass alle wesentlichen Telefonnummern abgehört wurden, die sich mit Bugatti in Verbindung bringen ließen, davon war sie überzeugt.
    Hätte sie das mit Danny doch bloß gewusst. So ein verfluchter Mist! Sie schlug mit der Faust auf den stählernen Boden. Denn jetzt kannten sie garantiert auch ihre Handynummer. Bestimmt riefen sie gleich an, um ihre Position zu orten. Im Grunde konnte sie schon mal anfangen, die Sekunden zu zählen. Bis sie bei sechzig war, würde ganz gewiss das Telefon klingeln. Sie konnte sich entscheiden, es jetzt schon auszuschalten, oder den eindeutigen Beweis abwarten. Sie begann zu zählen.
    Als sie bei hundert war, ohne dass etwas passiert war, atmete sie tief aus. Wenn es ihm möglich war, würde sie Bugatti morgen treffen. Sie würde ihm ihre Theorien vortragen und sich seine anhören. Und dann mussten sie Wesley dazu bringen, sie ins Weiße Haus zu schmuggeln.
    Der Plan war nicht genial, aber so stellte sie sich das weitere Vorgehen vor.
    Da klingelte das Telefon.

28
    Einige Kilometer jenseits von Fort Pickett kam T. Perkins am Samstagnachmittag ein Konvoi aus Militärfahrzeugen entgegen. Er nahm den Fuß vom Gas und fuhr langsam daran vorbei. Die meisten Wagen wiesen Einschusslöcher auf, die Mündungen der Maschinenkanonen waren rabenschwarz von Schmauch. Die Soldaten wirkten erschöpft. Die Milizen in North Carolina hielten sich nicht mehr zurück, sie suchten die Konfrontation.
    Er schaltete das Autoradio ein und suchte den Polizeifunk, empfing aber auf allen Frequenzen lediglich Rauschen. Was hatte er auch erwartet? Nach und nach ging doch wirklich alles den Bach runter. Er nahm das Handy des Technikers und versuchte im Fahren, sich mit dem Gerät

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