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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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sechzig Prozent.« Er streckte die Arme in die Höhe, und das Publikum schrie und klatschte enthusiastisch. »Die Menschen haben ein ganz klares Urteil gesprochen: Wir haben mindestens fünfundsechzig Prozent der abgegebenen Stimmen errungen und bereits jetzt eine deutliche Mehrheit der Wahlmänner auf unserer Seite. Da können wir, liebe, treue Freunde, wohl so kühn sein und sagen: Wir haben gewonnen!«
    Die versammelten Gäste jubelten noch lauter, und wie durch Zauberhand rieselte Konfetti von der Decke und machte dem Schneesturm draußen Konkurrenz.
    »Fünfundsechzig Prozent«, murmelte Bugatti vor sich hin. Nicht schlecht. Das war ein gewaltiger Denkzettel für die republikanische Partei und die gegenwärtige Regierung. Einen solchen erdrutschartigen Sieg hatte es noch nie gegeben. Bugatti tat es allen anderen gleich, riss die Arme hoch und jubelte, so laut er konnte.
    Auch er stand voll und ganz hinter Jansen.
    In den folgenden Minuten sprach Bruce Jansen seinem Kontrahenten Dank für einen guten und fairen Wahlkampf aus, schickte herzliche Grüße an seine Mitarbeiter und zog dann seine Frau zu sich aufs Podium. Er winkte allen zu, dankte Gott und dem amerikanischen Volk und sandte noch einmal einen nachdrücklichen und herzlichen Gruß an seinen geschlagenen Gegner in die laufenden Fernsehkameras.
    Dann überließ er den Platz seinem Sprecher Wesley Barefoot. Er selbst stellte sich zwischen die Sicherheitsbeamten. »Meine Damen und Herren, Sie hörten den zukünftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika«, verkündete Wesley und machte Bugatti dann ein Zeichen. Offenbar sollte jetzt sein Interview stattfinden.
    »Wir verabschieden uns für eine Weile von Senator Jansen«, fuhr Barefoot fort, während Bugatti dem Kameramann signalisierte,ihm zu folgen. »Seine Frau muss aus nachvollziehbaren Gründen etwas ruhen, und die Stimmenauszählung ist noch nicht abgeschlossen. Aber wir werden im Laufe des Abends noch mehr von unserem zukünftigen Präsidentenpaar hören, das verspreche ich Ihnen. Genießen Sie unterdessen diese wunderbare Umgebung«, er nickte dankbar zum Hotelbesitzer hinüber, »essen und trinken und tanzen Sie! Das Fest hat begonnen!«
    Bugatti und Marvin drückten sich hinter den feiernden Menschen aus dem Saal. Bud Curtis führte sie zu einer Seitentür, vermutlich eine Abkürzung für die Presse, so holten sie Jansen und sein Gefolge ein.
    Jansen entdeckte Bugatti sofort und streckte ihm die Hand entgegen. »John! Herzlich willkommen!«
    »Meinen Glückwunsch, Mister President. Das ist wirklich großartig.«
    »Danke, John, aber Präsident werde ich erst in ein paar Monaten sein.«
    Bugatti nickte Jansens Frau zu, die von Nahem doch sehr müde aussah. Sie hatte eine Krankenschwester an ihrer Seite und wurde dicht gefolgt von einer Ärztin, die Mimi Jansen im Falle des Falles zum Krankenhaus begleiten oder sogar entbinden sollten. Neben der Ärztin ging Thomas Sunderland, der sich ausnahmsweise einmal ein breites Lächeln gestattete. Direkt hinter den beiden folgten zwei der größten Leibwächter, dann kamen die VIP-Gäste. Bud Curtis führte diese prominente Schar an, er zeigte ihnen den Weg. Was vermutlich unnötig war, denn Jansens persönliche Sicherheitsleute und zwei Angehörige des Secret Service wohnten schon seit Tagen im Hotel und kannten jeden Winkel des Komplexes.
    »Hey!«, flüsterte eine Stimme hinter Bugatti. Er drehte sich um und sah Doggie, die sich ihren Weg zu ihm freikämpfte. Sie hakte sich bei ihm unter und drückte seinen Arm. »Schöner Abend, findest du nicht auch?«
    Er lächelte sie an.
    Sie bogen um eine Ecke und befanden sich plötzlich in einer Ausbuchtung, einer Art Zwischenraum, der den schmalen Korridor, den sie gerade verlassen hatten, mit dem nächsten Abschnitt verband. Unter der Decke hingen mindestens hundert Flaggen, und das gesamte Gefolge wandte den Blick nach oben. Bugatti warf dem Kameramann hinter sich einen Blick zu, an der Kamera leuchtete die rote Lampe.
    An dieser Stelle stoppte Bud Curtis die Gesellschaft für einen Moment. »Meine Damen und Herren! Als Anerkennung von Bruce Jansens fantastischem Wahlkampf wollen wir für ihn und seine Frau etwas enthüllen!« Dann nickte er einem gekrümmt stehenden kleinen Mann in roter Jacke zu, der mit einem der grau gekleideten Männer vom Secret Service vor einem Vorhang gewartet hatte.
    Bugatti merkte, wie Doggie zusammenzuckte. Sie strahlte plötzlich etwas wie Panik aus. Im selben

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