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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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wir, dass ein Anschlag geplant ist, vermutlich für heute. Die FEMA-Leute beharren darauf, die Brücken über den Fluss abzuriegeln und den öffentlichen Verkehr zu sperren, und zwar von der Zwölften Straße im Osten bis zur Achtzehnten Straße im Westen, von der Independence Avenue im Süden bis zur K Street im Norden. Nur so können wir volle Kontrolle garantieren. Wir könnten mit den Absperrungen sofort beginnen.«
    »Verstanden«, sagte der Verteidigungsminister.
    »Wie können wir sicher sein, dass Terry Watts uns abkauft, alles sei normal? Wenn der Premier die menschenleere Gegend sieht, ahnt er dann nicht, dass etwas faul ist?«
    »Wir positionieren in der Gegend Angehörige des Militärs in Zivil«, meldete sich Oberbefehlshaber Omar Powers zu Wort. »Wir haben mindestens zweitausend Mann, die in weniger als einer Stunde einsatzbereit sein können. Zeit genug haben wir.«
    Präsident Jansen blickte sie ruhig von seinem Platz hinter dem Schreibtisch an. »Diese Lösung kommt leider nicht in Betracht. Möglicherweise sind Sie nicht hinreichend informiert, Omar, aber vor anderthalb Stunden ist eine Gruppe von dreißig Mann der britischen Spezialeinheit SAS unten an der National Mall gelandet. Billy Johnsons Leute in der FEMA werden in den nächsten fünfzehn Stunden mit ihnen zusammenarbeiten.Deshalb werden jegliche Bewegungen mit militärischen Einheiten in Zivil, wie Sie sie jetzt vorschlagen, registriert und weitergegeben. Einer erweiterten Sicherheitszone stimme ich zu, aber davon abgesehen müssen wir uns an die normalen Sicherheitsabläufe bei einem Staatsbesuch halten.«
    »Entschuldigen Sie, Mister President, aber wir sind gezwungen, Militär in Zivil einzusetzen. Wir werden es so tun, dass den SAS-Leuten nichts Ungewöhnliches auffallen wird.« Billy Johnson rutschte auf dem Sessel nach vorn. »Verstehen Sie bitte. Uns ist in den letzten zwei Tagen klar geworden, dass ein großer Teil des Kapitals, mit dem die Milizen operieren, von der Großindustrie stammt. Wir haben während der beiden letzten Tage ungewöhnlich große Transaktionen beobachten können. Den Angehörigen der Schwerindustrie und vor allem auch der Waffenindustrie sitzt das Geld locker, aber das ist ja bekannt. Terry Watts’ Besuch ist für die Finanzleute eine einzigartige Gelegenheit, die Situation hierzulande der Welt zur Kenntnis zu bringen. Und ich sage nicht, dass wir gewalttätige Übergriffe, geschweige denn ein Attentat zu befürchten haben. Aber es gibt so viele andere Möglichkeiten. Zum Beispiel Flugblätter oder leistungsstarke Lautsprecher, Handykameras und Satelliten. Und auch wenn wir die organisierten Demonstrationen unter Kontrolle haben, können wir doch plötzliche Bewegungen von Demonstranten aus heiterem Himmel oben am Lincoln Memorial oder am Franklin Square nicht ganz verhindern, ohne Tränengas oder Wasserwerfer einzusetzen. Alles ist denkbar. Wir können nicht mit Sicherheit alles zurückhalten, solange wir die Gegend nicht vollständig und mit hohem Personalaufgebot absperren.«
    Nach kurzem Nachdenken nickte Jansen. Das passte ihm eigentlich alles gar nicht, aber wenn es denn nicht anders möglich war. Wesley wusste, wie pragmatisch er sein konnte.
    »Können wir uns auf Ihre Leute verlassen, Billy?«, fragte Jansen. »Sie müssen viele Menschen unter Kontrolle halten.«
    Genau das hatte sich Wesley auch gefragt.
    »In den letzten Tagen hat es Säuberungen gegeben. Wir haben das unter Kontrolle, ja.«
    »Und Sie, Omar, haben Sie Ihre Truppen auch im Griff?«
    »Vollkommen, Sir. Hier in der Stadt haben wir nur Spezialeinheiten. Alles gute Leute, seien Sie dessen sicher.«
    »Ich möchte nicht unbedingt wie Anwar as-Sadat enden, das verstehen Sie.«
    »Selbstverständlich nicht.« General Powers hob die geöffneten Hände. Wesley hatte diese Geste schon oft bei ihm gesehen, wenn er zu seinen Truppen sprach. Im Irak, im Sudan, im Libanon. »Sie können sich auf meine Leute verlassen, Mister President. Anwar as-Sadat konnte das nicht. Das hier sind die Vereinigten Staaten von Amerika.«
    Wesley faltete die Hände und sah zu Lance Burton hinüber. Der dachte sich bei dieser letzten Bemerkung bestimmt auch sein Teil. Wesley schwante nichts Gutes. Er spürte, dass eine Katastrophe drohte. Entsprechend schwer fiel es ihm, sich auf seinen Auftritt vor der Presse in zwanzig Minuten zu konzentrieren. Er würde bezüglich des bevorstehenden Staatsbesuches improvisieren und anschließend diesen absolut irrelevanten

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