Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
Vom Netzwerk:
Feuertreppe abgehauen.« Endlich hob sie den Blick. »Sie sind also nicht wegen meiner Söhne hier?«
    »James und Dennis? Doch, mit denen würden wir auch gerne reden«, antwortete der Größere.
    »Aha.« Sie atmete tief durch. »Die sind nicht da.«
    Sie drückten ihr eine Kopie des Durchsuchungsbeschlusses mit dem FEMA-Stempel in die Hand und arbeiteten sich gründlich durch die Wohnung. Nach nur zehn Minuten legten sie zwei Joints vor sie auf den Kaffeetisch. Deswegen bräuchte sie sich keine Sorgen zu machen, sagten die beiden, aber wenn sie Härteres fänden –
    »Wenn Sie andere Drogen finden, dann sind die von meinem Sohn Frank«, beeilte sie sich zu sagen. »Der ist gestern an einer Überdosis gestorben, aber das wissen Sie ja sicher.«Während die beiden Männer ihren Wäschekorb durchwühlten, die Matratzen der Jungs umdrehten, die Küchenschubladen herauszogen und die Nase in sämtliche Vorratsdosen steckten, saß Rosalie am Fenster und starrte hinaus auf die Straße. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass ihre Söhne wiederkämen. Sobald sie auftauchten, würde sie ihnen lautlos bedeuten, sofort wieder zu verschwinden. Sie hatte Sorge, dass Dennis bei einer eventuellen Befragung zu viel oder das Falsche sagen könnte.
    »Was ist das hier?«, fragte der kleinere der beiden Fahnder und legte ihr ein Fotoalbum vor. Er zeigte auf ein Bild, das vor vielen Jahren am Pekinger Flughafen aufgenommen worden war. Die damals zwanzig Kilo schlankere Rosalie stand neben Senator Jansen und lächelte.
    »Das bin ich mit dem Präsidenten in China. Wenn Sie weitersuchen, werden Sie auch noch Bilder von mir mit dem Vizepräsidenten und sogar mit Doggie Rogers finden. Die war damals noch ein Schulmädchen.«
    Sie nickten und wollten wissen, wie es zu dieser Begegnung mit dem Präsidenten gekommen war, und während Rosalie erzählte, vergaß sie völlig, die Straße im Auge zu behalten. Da rumpelte es plötzlich vor der Wohnungstür, Schlüssel klirrten, und auf einmal standen James und Dennis im Flur, voll beladen mit Diebesgut aus Jansen’s Drugstore.
    Erst als sie die Sachen auf dem Boden abstellten, begriffen sie, dass sie in eine Falle getappt waren. Die Waffe des kleineren Fahnders war bereits auf sie gerichtet.
    »Jetzt bin ich ja mal auf eure Erklärung gespannt«, sagte er und bedeutete ihnen mit der Mündung, sich an die Wand zu stellen, wo sein Kollege sie abtastete.
    »Ham wir alles gekauft, Mann«, behauptete Dennis. »Heut gibt’s auf der Straße jede Menge so ’n Kram zu kaufen, Alter.«
    Vor einem Monat hätte er noch ungestraft mit einem Ordnungshüterso reden können, aber heute ging er damit bereits zu weit.
    Entsetzt sah Rosalie, wie der kleine Fahnder ihrem Dennis die Pistole ins Ohr drückte und entsicherte. »Alles, was ihr von jetzt an sagt, wird gegen euch verwendet werden. Ihr macht nur dann den Mund auf, wenn wir euch etwas fragen, und ich möchte euch raten, verdammt dicht bei der Wahrheit zu bleiben. Wenn wir auch nur den geringsten Zweifel an eurer Unschuld haben, buchten wir euch sofort ein, verstanden?«
    Dennis nickte. Gott sei Dank.
    »Woher habt ihr die Sachen?«, fragte der Fahnder und steckte die Waffe wieder weg.
    »Die haben wir einem Typen abgekauft, der sie aus dem Drugstore in Castle Hill geklaut hat«, antwortete Dennis.
    Dass das eine glatte Lüge war, wussten sie alle.
    »Nimm den anderen mit in die Küche, Jeff, und befrag ihn da«, ordnete der große Fahnder an. »Dann vergleichen wir ihre Aussagen.«
    »Hey, Mann, hört mal, ist doch völlig unnötig. Lasst meinen kleinen Bruder in Ruhe, der ist nicht der Hellste«, sagte James. »Wir waren ungefähr eine halbe Stunde in Castle Hill. Da liegen die ganzen Sachen einfach auf der Straße rum. Wir haben bloß aufgehoben, was andere fallen gelassen hatten, ob Sie’s glauben oder nicht.«
    Auch das war eine Lüge, aber immerhin eine etwas intelligentere. Das erkannten sogar die beiden Fahnder an.
    »Wie hat Doggie Rogers Kontakt zu Ihnen aufgenommen, bevor sie hier auftauchte?«
    »Überhaupt nicht. Stand einfach plötzlich vor der Scheißtür, du Scheißbulle.« Dennis musste sich wieder mal aufspielen. Und bekam prompt die Quittung dafür: Der große Fahnder schlug ihm so heftig in den Nacken, dass Dennis zu Boden ging, wo er reglos neben der Kommode liegen blieb. Rosalie ließ sich wieder auf ihren Stuhl sinken.
    »So läuft das hier, verstanden? Wir wissen, dass Doggie Rogers von Ollie Boyce Hensons Handy aus

Weitere Kostenlose Bücher