Das Weinen der Engel (German Edition)
Pueblo de Carmen gelenkt hatte und sie vor der Tür parkten.
„Das ist aber nicht so schlimm. Ich weiß, wo sie den Schlüssel versteckt hat. Sie hat bestimmt nichts dagegen, wenn wir schon reingehen.“
Soso … sehr gute Freundin, dachte Lark. Sie nahm Chrissy in den Arm und reichte sie Dev, der das kleine Mädchen herunterhob und auf dem Boden absetzte. Dann half er Lark ebenfalls herunter. Sie streckte sich und gähnte, ihr taten alle Knochen von dieser erbarmungslosen Autofahrt auf den holprigen Straßen weh.
Dev warf einen Blick auf das kleine gelbe Haus mit den altmodischen Schiebefenstern, dem weißen Holzzaun, der einen kärglichen Vorgarten umschloss. „Was auch immer uns erwartet, es ist besser, als die ganze Nacht in diesem Jeep zu fahren.“
„Hey!“, rief Cantrell, der schon losgegangen war und sich jetzt umdrehte. „Ich möchte mir verbitten, dass jemand schlecht über Sassy redet.“
„Sassy? Ist das der Name von deinem Auto?“, fragte Riggs mit hochgezogenen Augenbrauen.
Jake zuckte mit den breiten Schultern. „Sie kann manchmal ziemlich streitsüchtig werden.“
Alle lachten und waren sich darin einig, dass er wohl recht hatte. Riggs murmelte irgendetwas von Knochen, die zu Gelee geworden waren, und lud ihre Ausrüstung aus dem Jeep, während Jake ums Haus lief, um den Schlüssel zu holen.
Lark sah zu Dev hinüber, der ohne Verdeck auf der Ladefläche gefahren war und sich noch schlechter fühlen musste als sie – auch wenn er ganz sicher nicht danach aussah. Mit seinem Bartschatten und den blitzenden blauen Augen wirkte er wie ein Agent oder ein Pirat aus dem Film und überaus attraktiv. Er warf ihr einen heißen Blick zu, zwinkerte, und in ihrem Magen begann es zu flattern.
Oje, sie war in großen Schwierigkeiten.
Die Haustür wurde geöffnet. „Kommt rein.“
Sie nahm Chrissy an die Hand und ging mit der Kleinen an Jake vorbei ins Haus. Es war eng, aber blitzsauber.
„Am Ende des Flurs ist ein Badezimmer“, sagte Jake. „Es gibt eine Dusche, falls Sie die benutzen wollen.“
Das klang für Lark paradiesisch.
Dev deutete mit dem Kopf zum Bad hinüber. „
Ladies first
. In der Zwischenzeit werde ich mal sehen, ob Jake für uns was zum Essen auftreiben kann.“
„Das hoffe ich doch“, murrte Riggs. „Mein Magen denkt die ganze Zeit, man hätte mir die Gurgel durchgeschnitten.“
Lark lachte. Sie zog ihre Reisetasche über den Flur und nahm Chrissy an der Hand mit. „Komm, meine Süße. Ich denke, wir beide sollten uns ein wenig frisch machen.“
Kaum hatte sie die Badezimmertür hinter ihnen geschlossen, hörte sie, wie Dev die Männer in die Küche beorderte. Was auch immer sie zu besprechen hatten, sie wollten nicht, dass sie es mitbekam.
Sie wünschte, sie wäre dort geblieben, um zuzuhören.
„Ich denke, es wird Zeit, dass wir Plan C besprechen“, sagte Dev. Er drehte einen der hölzernen Küchenstühle herum, setzte sich rittlings darauf und sah die anderen, die um den Tisch herumstanden, an.
„Was ist denn mit Plan B passiert?“, wollte Cantrell wissen, der sich ebenfalls setzte. Johnnie nahm sich einen Stuhl ihnen gegenüber.
„Plan B war, Alvarez zu erpressen. Chaz hat eine Liste mit seinen Cayman-Auslandskonten zusammengestellt. Ich dachte, ich könnte ihm vielleicht damit drohen, diese Listen an die Behörden zu übergeben, wenn er uns nicht in Ruhe lässt.“
„Blöde Idee“, kommentierte Johnnie.
„Man hätte sich bei diesem Deal natürlich irgendwie rückversichern müssen“, sagte Dev. „Aber du hast recht. Mir ist nur zu der Zeit nichts Besseres eingefallen.“
„Alvarez ist nicht gerade jemand, der sein Wort hält“, sagte Jake. „Außerdem fürchtet er sich nicht vor dem Gesetz, also kann man ihm nicht direkt damit drohen. Er hätte wahrscheinlich zugesagt und euch dann trotzdem umgebracht.“
„Ja, das dachte ich mir dann auch.“
„Also wie lautet dann Plan C?“, fragte Johnnie.
Dev sah ihn an und grinste. „Wir sehen zu, dass wir Alvarez beiseiteschaffen, so wie wir’s vorhatten. Und wenn wir unsere Karten richtig ausspielen, dann finden wir jemanden, der die Drecksarbeit für uns erledigt.“
Jetzt hatte er ihre volle Aufmerksamkeit. „Wie soll das funktionieren?“, wollte Jake wissen.
„Du weißt doch von dem kleinen Tête-à-Tête, das er mit seiner Geliebten am Wochenende in Cabo plant?“
„Was ist damit?“
„Für einige Leute könnte das eine sehr nützliche Information sein. Zum Beispiel für jemanden
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