Das Weinen der Engel (German Edition)
gesagt, es war ihr größter Wunsch, dass ich ihre Tochter ausfindig mache.“
„Sie wollen mich also engagieren, um die Familie zu finden, die das Kind adoptiert hat.“
„Ich möchte, dass Sie mir dabei helfen, sie zu finden. Es ist meine Aufgabe. Ich habe es Heather versprochen, mich darum zu kümmern. Diesmal muss ich mein Wort halten.“
„Haben Sie’s schon mal übers Internet versucht?“, wollte Dev wissen. „Es gibt jede Menge Seiten von Unternehmen, die sich auf so was spezialisiert haben – sie suchen nach leiblichen Eltern, adoptierten Kindern und so was alles.“
„Das habe ich schon probiert, glauben Sie mir. Genealogy. about.com , OmniTrace, GovtRegistry.com , MiracleSearch … Ich habe einfach nicht genug Informationen.“
Interessante Lady, dachte Dev. Nicht nur ein aufregendes Äußeres, sondern auch noch was im Kopf. Zu dumm, dass er nun für sie arbeiten würde. Es gab eine Regel, die er niemals brach: Mit einer Klientin wird nicht rumgemacht.
„Ich werde Ihnen dazu noch ein paar Fragen stellen müssen. Wie wär’s, wenn ich uns einen Drink hole? Eine Cola, vielleicht. Oder was halten Sie von einer Margarita? Ich verspreche, dass ich den Cocktail nicht zu stark machen werde.“
„Das klingt gut.“
Dev ging zu der Außenbar, um sich an die Arbeit zu machen. Das half ihm, ein bisschen Zeit zu schinden. Er füllte einen Mixer mit Eis und goss dann ein wenig Tequila dazu. Monroe hatte noch was bei ihm offen. Doch mit einer Frau zu arbeiten, die so sexy war wie Lark, würde seine Willensstärke zweifellos auf die Probe stellen.
Während er den Mixer anschaltete, warf er ihr von der Bar her kurz einen Blick zu. Unwillkürlich zuckten seine Lippen. Er würde seine Schulden bei Madman Monroe in voller Höhe begleichen.
Lark setzte sich bequemer hin und beobachtete Devlin Raines.
Mein Gott, dieser Typ war umwerfend. Als sie auf die Terrasse gestürmt war, hatte sie nicht geahnt, was sie erwartete. Sie wusste, er war zweiunddreißig, genauso alt wie Clive. Viele Männer waren in diesem Alter schon abgehalftert. Dieser hier nicht.
Er hatte sich sein Hemd angezogen, aber nicht alle Knöpfe geschlossen. Während er den Mixer ausschaltete und zwei breite Cocktailgläser aus dem Regal holte, deren Ränder er mit Salz versah, konnte sie kurz einen Blick auf seinen flachen, muskulösen sonnengebräunten Bauch werfen. Darüber konnte sie seine ebenso gut durchtrainierte Brust, die mit dunklen lockigen Härchen bedeckt war, bewundern.
Dieser Typ war der Hammer.
Und die Augen! In hellem Kristallblau leuchteten sie in einem Gesicht, das man gut auf einem Cover des GQ Magazins finden könnte.
Lark lehnte sich auf dem Stuhl zurück und riss sich von diesem wunderbaren Anblick los, um auf die Stadt hinunterzusehen. Sie war nicht hier, weil sie mit Devlin Raines flirten wollte. Sie war wegen ihrer Schwester hier. Heathers Wunsch hatte oberste Priorität. Auf keinen Fall würde sie wieder so versagen wie damals.
Lark war einundzwanzig gewesen, als es passierte. Sie hatte früh ihren Abschluss an der University of California in Los Angeles gemacht und versucht, in der Modewelt Fuß zu fassen, während Heather in Phoenix noch auf die Highschool ging. Sechs Jahre zuvor hatten die Mädchen ihre Eltern bei einem Autounfall verloren und waren bei ihren Großeltern aufgewachsen.
Dann, in dem Sommer, als Heather sechzehn geworden war, wurde sie schwanger. Sie war allein und verängstigt, aber entschlossen, das Baby zu behalten. Grandma Florence und Grandpa Joe, beide eingefleischte Katholiken, waren der Meinung, dass Heather ihr Kind bekommen und es dann von einer liebevollen Familie adoptieren lassen sollte.
Damals war Lark einer Meinung mit ihren Großeltern gewesen. Sie waren zu alt, um noch einmal ein Kind großzuziehen, und Heather war einfach zu jung.
Heather war gezwungen gewesen, ihr Baby wegzugeben, und sie hatte diesen Verlust nie überwunden. Es folgte eine Zeit, in der sie sich mit Drogen und Alkohol tröstete. Doch auch nachdem sie diese Phase überwunden hatte, litt sie weiterhin unter Depressionen.
Nun war Heather nicht mehr da.
Lark hatte sich niemals verziehen, dass sie keine Stütze für ihre Schwester gewesen war, als die sie so dringend gebraucht hatte. Nun war sie entschlossen, das Versprechen einzulösen, das sie ihr gegeben hatte. Sie würde die kleine Tochter ihrer Schwester finden und sich vergewissern, dass das Kind in einem liebevollen, guten Zuhause untergebracht
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