Das Weinen der Engel (German Edition)
sie zu kostspieligen Veranstaltungen einlud.
Wahrscheinlich würde Lark ihm ins Gesicht lachen, wenn er es bei ihr mit der gleichen Nummer versuchte.
Er grinste, als er über den Flur zu seinem Arbeitszimmer ging. Anders als der Rest des Hauses, das in zeitgenössischem Südweststaatenstil eingerichtet war, glänzte sein Büro mit klassischen Möbeln vom Feinsten und hypermoderner Technik. Der mit Gas betriebene Kamin war in eine Teakholzwand integriert, hinter der sich eine gut sortierte Bar befand. Gegenüber stand ein hellbraunes kuschelweiches Ledersofa.
In der Ecke befanden sich ein runder Teakholztisch und vier hellbraune Ledersessel für Besucher. Hinter dem großen Teakholzschreibtisch mit dem 30-Zoll-Monitor darauf wartete ein zweiter dazu passender Computertisch mit einem weiteren großen Bildschirm auf. Ein leistungsstarker Mac Pro diente ihm als Hauptrechner, dazu ein erstklassiger Quadcore HP als Zweitgerät.
Auf dem Computertisch bewahrte er ebenfalls ein MacBook auf, das er immer benutzte, wenn er unterwegs war. Die drei Geräte waren in ein kabelloses Netzwerk integriert.
Er setzte sich vor seinen Mac Pro, gab Lark Delaneys Namen in die Suchmaschine ein und verfolgte, wie sich eine lange Liste von Suchergebnissen öffnete. Ohne auf Trefferanzeigen wie „The Pheasant and the Lark“ von Jonathan Swift zu achten, scrollte er die Liste hinunter und fand Artikel aus den unterschiedlichsten Ländern. Sie war gut in ihrem Metier, stellte er fest, und schien in der Modewelt Ansehen zu genießen.
Was ihn nicht sonderlich überraschte. Obwohl es vielleicht der Fall hätte sein sollen, dachte er an den Anblick der auffällig gestylten jungen Frau zurück, die ihn aufgesucht hatte.
Mit ihrem wilden rotschwarzen Haar, dem unkonventionellen Make-up und ihren aufreizenden High Heels hätte sie womöglich einen oberflächlichen Eindruck machen können. Doch er hatte sofort gespürt, dass hinter diesen grünen Katzenaugen ein klarer Verstand mit eiserner Entschlusskraft und starkem Durchsetzungsvermögen steckte, der nicht unbedingt zu ihrer aufreizenden, modischen Erscheinung passte.
Was sie für ihn nur noch interessanter machte.
Er klickte www.LARK.com , die Homepage ihrer Firma, an, und eine anspruchsvoll aufgebaute Website erschien. In Videotrailern wurden ihre Taschen vorgestellt und dazu Links zu verschiedenen Geschäften angezeigt, in denen man diese erwerben konnte. Es gab eine Firmengeschichte, Fotos des Design-Ateliers und von einigen Angestellten des Teams während der Arbeit.
Dev ging zur Trefferliste zurück und klickte ein paar Zeitungsartikel mit Meldungen zum Tod ihrer Eltern an. Sie waren Eigentümer der Restaurantkette
Delaney-Bar und Grill
gewesen, die in fast allen Staaten an der Westküste Filialen hatte. Das Paar war bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen, wodurch Lark und ihre Schwester einen Haufen Geld geerbt hatten.
Lark hatte bei ihrem Versuch, kurz nach dem Universitätsabschluss ins Modegeschäft einzusteigen, fast ihren gesamten Anteil durchgebracht. Sie war später bei dem Designer Michael Kors angestellt gewesen und hatte dann erneut einen Anlauf in die Selbstständigkeit gemacht. Beim zweiten Mal hatte es geklappt.
Dev lächelte vor sich hin. Es schien tatsächlich so, dass Lark es sich leisten konnte, sein Honorar zu zahlen. Aber Madman Monroes wegen hatte er nicht die Absicht, der Lady eine Rechnung zu schicken.
Er las einen etwas neueren Artikel in einer Lokalzeitung, der sich mit dem Tod Heather Delaneys beschäftigte und bestätigte, dass Lark ihre Schwester in den letzten Wochen ihres Lebens zu Hause in Phoenix gepflegt hatte. Von ihrem Vorhaben, die vierjährige Tochter ihrer Schwester zu finden, wurde nichts erwähnt.
Wenn sie erst einmal die Adoptionsagentur hatten, dürfte es nicht schwierig sein, die Pflegeeltern des Mädchens ausfindig zu machen. Vorausgesetzt, die Leute von der Agentur konnten dazu überredet werden, diese Information weiterzugeben.
Da Lark weiter nichts wollte als die Gewissheit, dass das Kind sich in guten Händen befand, gab es nach Devs Auffassung sicher kein allzu großes Problem dabei.
Es befand sich nur ein Haar in dieser Suppe.
Sein striktes Berufsethos verbot ihm, Geschäftliches mit Vergnügen zu verbinden. Er hatte nie etwas mit einer Klientin angefangen, und so verführerisch Lark auch war, er würde auch jetzt nicht damit beginnen.
In Anbetracht dieser wahnsinnigen Anziehungskraft, die sie auf ihn ausübte, war
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