Das Weinen der Engel (German Edition)
dem Geld gemacht?“, fragte sie ungläubig.
„Scheint so.“
„Wenn sie Spieler sind“, sagte Clive, „dann werden sie garantiert mehr brauchen. Spielsucht wird man nicht so einfach los.“
„Vor allem wenn man sich nicht so richtig darum bemüht“, erwiderte Dev.
„Du denkst, sie verkaufen Babys in dieser Tagesstätte?“ Larks Stimme war einen Tick zu schrill.
„Ich denke, sie könnten ihren Job im Zentrum nutzen, um Kontakt zu schwangeren Frauen aufzunehmen, die für ihre Babys verzweifelt nach einem Zuhause suchen.“
„Wir müssen ihnen das Handwerk legen. Sie kümmern sich einen Dreck darum, was aus den Kindern wird. Das können wir nicht durchgehen lassen.“
Dev atmete tief durch. Wie zum Teufel war er nur auf die Idee gekommen, das hier wäre ein einfaches Unterfangen?
„So leicht ist das nicht“, sagte er. „Eine Menge Informationen, die wir haben, stammen nicht aus legalen Recherchen.“
Lark dachte nach. „Na gut, aber es muss doch eine Möglichkeit geben, etwas zu unternehmen.“
„Sie hat recht, Dev“, mischte sich Clive ein. „Wenn diese Arschlöcher einen Schwarzmarkt mit Babys betreiben, könnt ihr das nicht einfach ignorieren.“
Dev nahm einen großen Schluck von seinem Whiskey, um kurz nachzudenken. „Wir sehen erst mal, was morgen passiert. Dann können wir überlegen, was wir in der Sache unternehmen.“
Lark sah ihn an, als wäre er soeben wieder an die oberste Stelle ihrer Liste der Guten gerückt.
„Du hast recht“, sagte sie zuversichtlich. „Wir werden schon eine Möglichkeit finden. Zuerst müssen wir aber Heathers kleines Mädchen suchen.“
Lark schlief in dieser Nacht nicht gut. Ständig mit dem Gedanken beschäftigt, dass Dev im Zimmer nebenan schlief, und besorgt wegen der Entdeckungen, die sie am nächsten Tag machen würden, wälzte sie sich unruhig von einer Seite auf die andere. Kurz nach vier Uhr gab sie es schließlich auf.
Sie zog sich ihre Joggingshorts an, ein Tanktop, die Reeboks, nahm die Hausschlüssel und schlich sich den Flur entlang an Devs geschlossener Tür vorbei, um die Wohnung zu verlassen. Sie stieg die Treppe zum Fitnessraum des Hauses hinunter.
Im Erdgeschoss befand sich hinter einer Glaswand ein großer Saal mit Spiegeln, davor Reihen von Rudergeräten, Crosstrainern, Trimmrädern, Laufbändern und einem halben Dutzend verschiedener Kraftgeräte. Zu dieser Stunde würde sicher niemand hier sein.
Sie schob die Tür auf und blieb ruckartig stehen, als sie Devlin Raines entdeckte, der auf einer Übungsmatte Push-ups absolvierte.
Er hatte sie noch nicht bemerkt, sodass sie einen Augenblick die Gelegenheit hatte, seine wundervollen Muskeln in Aktion zu beobachten. Seine Haut glänzte vor Schweiß. Die Bizeps traten hervor. Unter dem dünnen weißen Hemd sah sie, wie sich seine Rückenmuskulatur straffte. Bei dem Anblick wurde ihr sofort heiß, und ein feuchtes, verlangendes Gefühl breitete sich zwischen ihren Schenkeln aus.
Er hatte bereits bis fünfhundert gezählt, bevor er sie im Spiegel erblickte und die Übung abbrach. Leichtfüßig sprang er auf und wischte sich mit dem über die Schulter gelegten Handtuch den Schweiß von der Stirn.
„Ich nehme an, du konntest auch nicht schlafen“, sagte sie, als sie zu ihm hinüberlief.
Sein Blick fiel auf ihre nackten Beine. „Sieht so aus.“
„Wie bist du hier reingekommen?“
„Das Reinigungspersonal war hier, die haben mich reingelassen.“
Warum überraschte sie das nicht?
Sie beobachtete eine kleine Schweißperle, die langsam an seinem gebräunten Hals hinunterlief. „Ich muss noch ein paar Runden absolvieren, bevor ich fertig bin und wieder nach oben gehe“, sagte er.
Sie hielt den Wohnungsschlüssel hoch und ließ ihn vor seiner Nase hin und her baumeln. „Wenn ich nicht hergekommen wäre, wie wärst du dann wieder ins Apartment gekommen?“
Er grinste, und das Grübchen zeigte sich wieder. „In diesem Fall würde ich nur sagen: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“
Sie sah ihn mit großen Augen an. „Du wolltest einbrechen?“
Er grinste nur.
„Okay, okay, ich will’s gar nicht wissen. Lass uns an die Arbeit gehen.“
Eine Stunde lang mühten sie sich ab, dann gingen sie zurück nach oben ins Apartment. Schweigend ging jeder in sein Zimmer, um zu duschen und sich umzuziehen.
Dev stellte gerade Teller mit Eiern und Speck auf den Tisch, als Lark mit getrocknetem Haar und fertig geschminkt hereinkam. An diesem Morgen trug sie eine braune
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