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Das Weinen der Engel (German Edition)

Das Weinen der Engel (German Edition)

Titel: Das Weinen der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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deine Nana Lupita jetzt. Sie ist zu Jesus in den Himmel gegangen.“
    Chrissy runzelte die Stirn. „Sind Mommy und Daddy auch da?“
    „Ja, meine Süße, das sind sie. Sie sind alle zusammen im Himmel.“
    Chrissy traten die Tränen in die Augen. „Warum haben sie mich nicht mitgenommen?“
    Lark nahm die kleine kalte Hand des Mädchens, ihr brach das Herz vor Mitleid.
    „Es war noch nicht die richtige Zeit für dich, mit ihnen dorthin zu gehen“, erklärte Dr. Rossi. „Aber eines Tages wirst du sie dort wiedersehen. Wenn es Zeit ist, dass ihr euch im Himmel trefft.“
    „Wann?“
    „Erst wenn du erwachsen bist. Aber ich muss dir sagen, dass deine Eltern und deine Nana dich nicht wirklich verlassen haben, das werden sie nie tun. Sie sind immer noch in deinem Herzen.“
    Chrissy presste eine kleine Hand gegen ihre Brust. „Hier?“
    Dr. Rossi nickte. „In diesem Augenblick sehen sie vom Himmel auf dich herunter. Sie wollen sicher sein, dass es dir auch gut geht.“
    „Ich will, dass sie nach Hause kommen.“
    „Das weiß ich. Und das würden sie ganz bestimmt auch tun, wenn sie es könnten. Aber sie müssen bei Jesus bleiben, bis es für dich Zeit ist, zu ihnen zu gehen. Jetzt hast du ein neues Zuhause bei deiner Tante Lark. Und weißt du was?“
    „Was?“
    „Deine Tante Lark liebt dich genauso wie deine Mommy, dein Daddy und deine Nana Lupita.“
    Chrissy begann zu weinen, und Lark hob sich das kleine Mädchen auf den Schoß. „Ist schon gut, mein Liebling. Du wirst bei mir wohnen, und ich werde immer gut auf dich aufpassen.“
    Chrissy sah mit ihren tränennassen grünen Augen zu ihr auf. „Aber ich will, dass sie herkommen!“
    Lark zog sich das Herz zusammen. „Das weiß ich, meine Kleine.“
    „Du musst immer daran denken“, sagte Dr. Rossi, „wenn du ein Problem hast und Hilfe brauchst, kannst du immer mit deinen Eltern und deiner Nana reden, sie werden dich hören. Und wenn du richtig gut zuhörst, wirst du auch verstehen, was sie dir sagen.“
    Chrissy presste das Gesicht an Larks Schulter und weinte noch mehr. Lark strich ihr zärtlich übers Haar und versicherte ihr immer wieder, dass alles gut werden würde.
    Die Sitzung endete mit dem Versprechen der Ärztin, am folgenden Tag wiederzukommen. „Es wird eine Weile dauern, bis sie wirklich akzeptiert hat, dass sie nicht mehr da sind. Aber es hilft, wenn man darüber redet. In diesem Alter erholen sich Kinder erstaunlich schnell.“
    Aida erschien genau im richtigen Moment im Wohnzimmer, sie schien ein Talent dafür zu haben. „Ich habe gehofft, dass du mir bei den Makkaronis und der Käsesoße helfen kannst“, sagte sie zu Chrissy. „Bestimmt magst du sie auf eine ganz bestimmte Art.“
    Das Mädchen sah zu ihr auf. „Bist du auch meine neue Familie, Mrs Clark?“
    Aida traten Tränen in die Augen. „Ganz sicher, meine Süße. Wann immer du etwas brauchst, musst du mir nur Bescheid sagen.“
    Chrissy warf einen Blick zur Küchentür. „Ich glaube, ich brauche Schokokekse.“
    Aida lächelte. Sie hatte die Kekse am Morgen mit Chrissy zusammen gebacken. Verstohlen wischte sie sich eine Träne von der Wange. „Na, ein einziger wird dir bestimmt nicht den Appetit aufs Mittagessen verderben.“ Aida nahm die Hand der Kleinen, und die beiden liefen zur Küche.
    „Es ist ein Glück, dass sie noch so jung ist“, sagte Dr. Rossi, nachdem sie ihre Tasche genommen hatte und dann mit Lark zur Terrasse hinausging. „Irgendwann wird sie ihr altes Leben vollkommen vergessen haben und ihre neue Familie akzeptieren, als hätte sie nie eine andere gehabt.“
    Lark war froh darüber, wie gut die Ärztin mit dem Tod von Chrissys Familie umgehen konnte. „Vielen Dank, Doktor. Das hätte ich allein nicht geschafft.“
    Eva Rossi nahm ihre Hand und drückte sie zuversichtlich. „Sie werden das schon machen. Ich sehe, wie sehr Sie Ihre Nichte jetzt schon lieben. Darf ich Ihnen einen Vorschlag machen?“
    „Natürlich.“
    „Wenn die Zeit gekommen ist, dann sollten Sie überlegen, ob Sie dem Kind nicht anbieten, Sie Mommy zu nennen. Sie wird bald so oder so diese Gefühle für Sie entwickeln.“
    Lark schnürte sich der Hals zusammen. „Ja, ja, natürlich. Es ist bloß … Ich muss noch so viel lernen.“
    „Wie gesagt, ich bin überzeugt davon, dass Sie Ihre Sache gut machen.“
    Lark sah ihr nach, wie sie über die Terrasse lief und im Haus verschwand. Hinter sich hörte sie Chrissy, die Aida bei der Zubereitung der Makkaroni mit Käsesoße

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