Das Weinen der Engel (German Edition)
Richtung Steve, der die Stirn runzelte.
Wenn sie versuchen sollte, es richtigzustellen, würde das alles nur noch schlimmer machen.
„Ich hole meine Aktentasche“, sagte Steve und durchbohrte Dev mit einem bösen Blick, bevor er ins Gästehaus ging. Aida begann den Tisch abzuräumen.
Lark half Chrissy vom Stuhl herunter. „Ich bin bald wieder da, meine Süße.“ Sie warf Dev ein hinterhältiges Lächeln zu. „Warum spielst du derweil nicht ein bisschen mit Onkel Dev?“
Chrissy drehte sich zu ihm um und sah ihn an. „Bist du wirklich mein Onkel?“
Lark musste grinsen, als er sie finster ansah.
„Nicht direkt, mein Sonnenschein“, sagte er zu der Kleinen. Dann nahm er sie Huckepack und trug sie ins Haus.
Lark und Steve kehrten ins Gästehaus zurück, nachdem sie ihre Besprechung beendet hatten. Dev wünschte, er hätte bei der Unterhaltung dabei sein können.
Vor einer Stunde war Steve nach draußen gegangen, um mit den Medienvertretern zu sprechen, die vor dem Haus kampierten. Er hatte die Reporter mit der gleichen ruhigen Art abfertigen können, die Dev an ihm von Anfang an nervte.
Genauso wie sein attraktives Äußeres und sein offensichtliches Interesse an Lark.
Dev sagte sich immer wieder, dass es ihm egal sein sollte. Zwischen ihm und Lark bestand eine sexuelle Anziehungskraft, nichts weiter. Wenn dieser Drang erst mal befriedigt wäre – und er war fest entschlossen, dafür zu sorgen –, könnten sie beide wieder beruhigt ihrer Wege gehen.
Obwohl er zugeben musste, dass diese Frau ihn doch noch mehr interessierte als erwartet. Sie war intelligent, mutig und einfühlsam. Inzwischen bewunderte er sie.
Trotzdem war er immer noch ein überzeugter Junggeselle, und Lark war jetzt eine Frau mit einem vierjährigen Kind. Er traf sich selten mit alleinerziehenden Müttern. Vaterschaft gehörte nicht in sein Programm.
Er dachte unwillkürlich an das kleine Mädchen mit den großen grünen Augen. Ob er ihr Onkel wäre, hatte sie ihn gefragt.
Aber sicher doch, Kleines. Besser dein Onkel als dein Daddy
.
Sie war trotzdem ein richtig niedliches Kind. Sollte er jemals eine Tochter haben, wünschte er, sie wäre so wie Chrissy.
Dev, der auf seinem Ledersessel hinter dem Schreibtisch saß, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Bald wären seine Gäste wieder abgereist, und dann könnte er sein gewohntes Leben wieder aufnehmen. Wenn sich alles wieder beruhigt hatte und Lark zurück in L.A. war, würde er bei der heißen Tawny Bowers oder einer anderen seiner Bekannten anrufen. Vielleicht hatte ja eine von ihnen Lust, sich ein paar Tage freizunehmen und mit ihm nach Sedona zu fahren. Oder auch nach Vegas, ein paar Shows ansehen.
Dev lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er dachte schon wieder an Lark und wünschte, sie wäre diejenige, die mit ihm käme.
Lark kam erst am nächsten Tag dazu, Brenda anzurufen.
„Tut mir leid, Brenda, ich wollte mich gestern schon melden, aber es ist so viel passiert … Ich hatte einfach keine Gelegenheit.“
„Wenn du heute nicht angerufen hättest, hätte ich’s getan. Ich habe von den Morden gehört. Aus den Fernsehnachrichten. Geht es Chrissy gut?“
„Ihr geht es besser, als ich gedacht hätte. Sie ist ja noch so klein. Die Psychologin meint, das wäre ein Glück. Kinder in diesem Alter gewöhnen sich sehr schnell an neue Verhältnisse.“
„Das ist doch wunderbar, Lark.“
„Sie ist so ein süßes Mädchen, Brenda. Ich glaube, Heather hätte sie angebetet.“
„Du behältst sie, stimmt’s?“
„Eine andere Möglichkeit gibt es gar nicht. Jedenfalls nicht für mich.“
„Soll ich vorbeikommen und Hilfestellung leisten? Ich könnte Megan mitbringen, wenn wir nach Schulschluss losfahren. Sie sind ja fast im gleichen Alter.“
Lark seufzte. „Ich weiß nicht. Es wäre wunderbar, wenn die beiden Mädchen sich kennenlernen würden. Gestern hätte ich auch sofort Ja gesagt, aber im Moment geht hier alles drunter und drüber. Mein Anwalt ist hier, und draußen vor dem Haus veranstalten die Medien einen reinen Zirkus. Die Polizei wollte sich auch noch bei mir melden und Fragen stellen.“
„Klingt wirklich ziemlich stressig. Wie läuft es denn mit diesem aufregenden Detektiv? Findest du ihn immer noch so attraktiv?“
Lark lächelte. „Oh, ja, er ist wirklich heiß. Aber bei all dem, was zurzeit hier abläuft …“
„Hab schon verstanden. Wann fährst du denn wieder nach Hause?“
„Sobald die Vormundschaft geregelt ist. Was eigentlich in ein
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