Das Weinen der Engel (German Edition)

Titel: Das Weinen der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin

Vom Netzwerk:

Lark.“
    Dev biss die Zähne zusammen. „Der Mistkerl hat Chrissy entführt. Sie haben das kleine Mädchen mitgenommen. Ich muss so schnell wie möglich dorthin. Ich brauche ein Flugzeug. Ein schnelles. Jetzt.“
    „Ich kümmer mich darum. Wenn du am Flughafen ankommst, wird ein Flieger auf dich warten.“
    Dev nickte. „Und ein Wagen. Ich muss in die Stadt kommen.“ Auf dem Weg nach draußen drehte er sich noch einmal um. „Sie hat einen von ihnen erschossen, Town.“ Unwillkürlich verzogen sich seine Mundwinkel zu einem trockenen Grinsen. „Lark hat einen der Mistkerle getötet.“
    Town sah ihn ernst an. „Gut für sie.“
    Als Dev mit dem SUV auf die Ausfahrt fuhr, kam Town zum Wagen und öffnete die hintere Tür. Er warf einen Camouflage-Seesack aus Rangertagen auf den Rücksitz. „Vielleicht kannst du die gebrauchen.“
    Stiefel, Hemden, ein schwerer Mantel, Schlafsack, unterschiedlichste Ausrüstungsgegenstände.
    „Danke.“
    „Pass auf dich auf, Boss.“
    Dev nickte nur.
    Es dauerte Stunden, bis er ankam. Selbst mit einer schnellen Cessna Citation Jet und einem gleich nach der Ankunft bereitstehenden Mietauto direkt am Gate am Burbank Airport schien die Reise eine Ewigkeit zu dauern.
    Kurz vor dem Abflug hatte er seine Nachrichten gecheckt und erfahren, dass Johnnie Riggs angerufen hatte. Dev rief sofort zurück und war gespannt, ob seinem Freund irgendetwas Neues zu Ohren gekommen war.
    „Ich habe nur ein Gerücht gehört.“ Ein heiser klingender, halb wacher Riggs gähnte laut ins Telefon. „Ich weiß nicht, was dran ist. Aber es heißt, Alvarez wäre ziemlich sauer wegen des ganzen Presserummels um deine Freundin Lark. Sie meinen, er würde sich rächen wollen. Ich habe keine Ahnung, was er vorhat, aber wenn Alvarez sich verarscht fühlt, ist keiner sicher.“
    „Lark ist meine Klientin, nicht meine Freundin, und es sieht so aus, als stimmte das Gerücht. Ich bin gerade auf dem Weg nach L.A. Zwei von Alvarez’ Handlangern sind in ihr Haus eingebrochen und haben das kleine Mädchen gekidnappt.“
    „Jesus!“
    „Sie war noch am Leben, als sie sie mitgenommen haben. Das ist schon mal was.“
    „Wirst du sie suchen?“
    „Darauf kannst du wetten.“
    „Ich bin dabei. Lass mich wissen, was du brauchst.“
    Dev atmete tief durch. „Im Moment wäre es eine große Hilfe, wenn du weiterhin die Ohren offen hältst. Vielleicht erfährst du noch was.“
    „Das mach’ ich.“
    Dev beendete das Telefonat. Er wünschte, er hätte sich die Artikel genauer durchgelesen, die Chaz ihm geschickt hatte. Eins wusste er jedenfalls: Antonio Alvarez lebte in Mexiko in Hermosillo. Und er hatte den starken Verdacht, dass Chrissy auf dem Weg dorthin war.
    Den ganzen Trip über las er sämtliche Artikel auf seinem Laptop noch einmal. In einigen wurde erwähnt, wie unbeliebt dieser Mann bei anderen Kartellbossen war und dass seit Langem eine Fehde zwischen ihnen lief. Don Ricardo de La Guerra, der Kopf des
El-Dorado-Kartells
, hatte seine Missgunst diesem Typen gegenüber offen zugegeben und ihn als „nicht besser als ein niederes Tier“ bezeichnet. Es gab sogar Spekulationen darüber, dass Don Ricardo hinter zwei missglückten Anschlägen auf Alvarez steckte.
    Santos wurde ebenfalls wiederholt erwähnt, und zwar im Zusammenhang mit seiner wohlbekannten Rachsucht und perversen Veranlagungen. In einigen dieser Artikel wurde angedeutet, dass Santos selbst in diesem Jahr mehr als hundert Tote in Mexiko auf dem Gewissen hatte. Man vermutete, er sei in Menschenhandel und verschiedene andere Verbrechen verstrickt.
    Dass der Mann bei den meisten seiner Geschäftsverbindungen unbeliebt war, konnte nicht überraschen. Aus allen Artikeln war herauszulesen, dass es sich bei Antonio Alvarez und seinen Gefolgsleuten um gewissenlose und brutale Zeitgenossen handelte.
    Dev war mehr als mulmig im Magen zumute, nachdem er den letzten der Artikel gelesen hatte. Der Jet landete sanft und rollte bis zum Terminal für Privatmaschinen. Dev rieb sich die Augen, die vor Übermüdung brannten. Wenigstens wusste er jetzt eine ganze Menge mehr über Antonio Alvarez und sein Drogenimperium als vorher.
    Es dauerte weitere zwanzig Minuten durch die relativ leeren Straßen bis zu Larks Apartment, wo er seinen Mietwagen auf dem Parkplatz abstellte. Er bahnte sich seinen Weg durch die Ansammlung von Reportern und eine Gruppe Polizisten. Einige waren über seine Ankunft informiert worden und führten ihn durch die Eingangshalle zum