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Das weiße Grab

Das weiße Grab

Titel: Das weiße Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Hammer , Søren Hammer
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dazu kommen noch Friedhöfe, Krematorien, Gemeindehäuser samt einer Vielzahl privater Kapellen von diversen Schlössern und Herrenhäusern. Ganz zu schweigen von all den heiligen katholischen Orden, die kein normaler Mensch auseinanderhalten kann – die aber natürlich alle ihre eigenen blöden Klöster haben, und wenn es nur eines ist.«
    Er sprach schnell, hektisch, und sein ansonsten so sicheres Gespür dafür, sich nicht in Details zu verlieren, schien ihm abhandengekommen zu sein. Sie sah ihn besorgt an. Er war aufgebracht, und Schweißperlen standen auf seiner Stirn.
    »Du schwitzt«, bemerkte sie leise.
    Er trocknete sich das Gesicht mit einem Taschentuch ab und sagte dann etwas entspannter: »Mach dir keine Sorgen, ich bin nicht im Begriff, den Überblick zu verlieren. Ich bin nur so verflucht wütend, wobei ich dafür eigentlich gar keine Zeit habe. Ich musste einfach mal ein bisschen Dampf ablassen.«
    »Ich mache mir keine Sorgen, dass du den Überblick verlierst, sondern wegen deiner Gesundheit, Konrad.«
    Konrad Simonsen erlaubte sich ein kleines Lächeln.
    »Das musst du auch nicht. Ich schwitze nur, weil ich nicht richtig durchatme. Das geht wieder schnell vorüber. Heute Nachmittag hatte ich eine wirklich heftige Attacke, da war ich selbst ein bisschen verunsichert, aber inzwischen weiß ich, dass ich das selbst herbeiführen kann, wenn ich … wie heißt das noch mal, wenn man absichtlich zu kurz atmet?«
    »Hyperventilieren.«
    »Genau; sobald ich das tue, beginne ich wie ein Schwein zu schwitzen.«
    »Normal ist das aber nicht.«
    »Nein, das mag sein. Aber auch nichts, worum man sich im Moment kümmern müsste. Dazu fehlt uns ganz einfach die Zeit. Im Moment gibt es wichtigere Sachen zu tun, oder was meinst du?«
    »Ich meine, dass du richtig durchatmen sollst, und jetzt sag mir, was dich so wütend gemacht hat.«
    »Wieder so eine blöde Besprechung; in einer Dreiviertelstunde im Justizministerium. Du errätst bestimmt schon, wer die einberufen hat.«
    »Helmer Hammer?«
    »Genau. Und ich war so naiv zu denken, dass die ganze Sache nach unserer Pressekonferenz am Freitag erledigt wäre. Aber nein. Ich muss zu diesem Treffen mit der Polizeidirektorin, dem obersten Polizeichef und diversen Amtsleitern, Staatssekretären und Generalkommandeuren, nicht zu vergessen dem Chef des Polizeilichen Nachrichtendienstes PET , was auch immer der damit zu tun hat. Aber weißt du was, die können sich das an den Hut stecken. Diesen Scheiß delegiere ich erst einmal an dich, und wenn du nicht willst, was ich durchaus verstehen könnte, schicke ich Poul, und wenn der auch nicht gehen will, soll Paulines tote Katze teilnehmen. Vielleicht kriegt Großherzog Hammer ja dann ein Gefühl dafür, dass wir Wichtigeres zu tun haben, als für ihn und all seine Untergebenen den Pressedienst zu machen.«
    Die Comtesse fragte vorsichtig: »Was steht auf der Tagesordnung?«
    »Irgendetwas Nichtssagendes über gegenseitige Informationspflicht, glaube ich. Die Polizeidirektorin hat mir das mitgeteilt, vielleicht hat sie das aber auch ganz spontan erfunden, weil ich sie gefragt habe. Das sähe ihr ähnlich. Wenn die hohen Herren rufen, stellt sie ja nie irgendwelche Fragen oder erkundigt sich nach den angesetzten Tagesordnungspunkten.«
    »Hast du ihr gesagt, dass du nicht kommst?«
    »Ich habe ihr gesagt, dass ich alles, was in meiner Macht steht, tun werde, um einen qualifizierten Mitarbeiter zu finden, der gerade nichts Besseres zu tun hat, allerdings mit dem Zusatz, dass das in Anbetracht der Umstände recht schwer werden könnte.«
    »Wie hat sie darauf reagiert?«
    »Gar nicht. Ich bezweifle, dass sie meine Andeutung verstanden hat. Aber das ist dann ihr Problem.«
    Die Comtesse sah auf ihre Uhr und entschloss sich, die Sache erst einmal ruhen zu lassen. Stattdessen erkundigte sie sich nach der Karte, die auf dem Boden lag: »Planst du wegen dieser Kapelle einen Großeinsatz? Ich meine, wir haben ja nicht gerade viel, womit wir ihn begründen könnten. Und ein Indiz dafür, dass Andreas Falkenborg sonderlich religiös ist, gibt es auch nicht, oder irre ich mich da?«
    »Nein, das stimmt. Ich kann dich auch beruhigen. Wir werden dieser Sache mit der Kapelle erst einmal nicht nachgehen. Obwohl ich wirklich Schiss habe, dass sich das im Nachhinein als Fehler herausstellen könnte. Aber im Augenblick haben wir einfach nicht die Ressourcen dafür.«
    »Ressourcen? Daran mangelt es doch nicht. Ein Kollege nach dem anderen meldet

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