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Das Weisse Kleid Des Todes

Das Weisse Kleid Des Todes

Titel: Das Weisse Kleid Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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Darrell.
    »Sicherheitshalber. Doppelt genäht hält besser. Der Leichenbeschauer hat eine Probe von Katies Genmaterial nach Albany geschickt, zum DNA-Test, als Beweis, dass Cody ihr Sohn ist. So heißt er übrigens. Cody.«
    Darrell fuhr sich mit einer Hand über die Lippen. »Ich hab in den Nachrichten von diesen DNA-Tests gehört.«
    »Sie sind hundert Prozent zuverlässig. Sobald wir eine Vermutung haben, wer der Vater ist, können wir mit ihm das Gleiche machen. Es dauert ein paar Monate, bis die Ergebnisse aus dem Labor kommen, aber fälschen kann da keiner was. Wenn die DNA übereinstimmt, dann tut sie’s.« Er machte eine Pause. »Was für einen Wagen fahren Sie, Mr. McWhorter?«
    »Hä? ’nen achtziger Ford Ranger Pick-up.« Er zerquetschte den Zigarettenstummel in dem Standaschenbecher. »Hören Sie, Chief, ich weiß nicht, was Kristen Ihnen erzählt hat, und es ist mir auch schnuppe. Ich hab Katie nicht mehr gesehen, seit sie diesen Sommer nach Albany ist. Und meine Frau auch nicht.«
    Brenda kam schnaufend vor Anstrengung hereingestürmt. »Da. Das ist eine Studienplatzbewerbung, die sie nicht fertig ausgefüllt hat. In Druckbuchstaben, wie’s dasteht.«
    Russ nahm Brenda die Papiere ab. »Danke.«
    »Wozu müssen Sie überhaupt den Vater finden?«, fragte Darrell.
    »Vor allen Dingen, weil er Anrechte auf das Kind hat. Ob er die Vormundschaft übernehmen oder es zur Adoption freigeben will. Nur dass Sie nichts missverstehen: Wir haben Codys Eltern schon vor der Entdeckung von Katies Leiche gesucht. Und noch wichtiger: Wir vermuten, dass der Vater von Katies Kind sie entweder umgebracht hat oder über Kenntnisse verfügt, die zu ihrem Mörder führen könnten.«
    »Und falls der Vater nicht gefunden wird, dann sind wir die nächsten Verwandten, stimmt’s?« In Darrells Augen leuchtete das größte Interesse, das er während des ganzen Gesprächs gezeigt hatte. Der Gedanke, diesem sauberen Paar ein Baby anzuvertrauen, ließ Säure in Russ’ Magen hochsteigen. Dagegen waren ja die Burns Bilderbucheltern!
    »Stimmt«, antwortete er.
    »Dann müssten wir die Vormundschaft für den Jungen kriegen?«
    Darrells Frau runzelte die Stirn. »Sind wir nicht ’n bisschen alt, Schatz, um noch mal ein Baby bei uns zu haben?«
    »Nee, nee, dieser Kleine gehört uns. Wie kommen wir an die Leute ran, die ihn jetzt haben?«
    Russ zog eine seiner Karten aus der Brusttasche. »Ich notiere Ihnen die Durchwahl im Jugendamt; da können Sie anrufen.« Er fischte nach seinem Kuli und beugte sich über den länglichen Tisch, der nach Asche und Staubspray stank. »Auf der anderen Seite steht meine Nummer. Rufen Sie mich an, wenn Ihnen noch irgendetwas einfällt. Ich weiß, das war jetzt ein Schock.« Obwohl sie sich allem Anschein nach enorm schnell erholt hatten.
    »Ein Schock«, bejahte Brenda. Darrell nahm die Karte und gab Russ seine eigene, der ihm mit zusammengebissenen Zähnen die Hand schüttelte.
    »Danke, dass Sie uns das von Katie mitgeteilt haben«, sagte Darrell. »Und von unserem Enkel. Wir werden gleich beim Jugendamt anrufen und uns nach dem Kleinen erkundigen.«
    An der Tür hielt Russ noch einmal inne. »Das Jugendamt hat meinen Papierkram noch nicht erhalten – dass Katie als Codys Mutter identifiziert wurde. Vielleicht müssen Sie sich ein, zwei Tage gedulden.« Vielleicht konnte er den Kram ja verlieren. Das half Cody zwar nicht auf Dauer, aber es verschaffte ihm eine weitere Woche bei seinen Pflegeeltern, bevor McWhorter ihn in die Finger bekam.
    Brenda schien nicht besonders glücklich. Darrell lächelte. »Das Warten ist die Sache wert. Es wird ganz so sein, als hätten wir wieder ein Stückchen von Katie bei uns.«
    Während er die Treppe hinunterstampfte, war Russ, wie seine Mutter gesagt hätte, ungenießbar vor Wut. Eine Tür öffnete sich, ein bärtiger Mann mit sagenhaft schlechten Zähnen schaute heraus, und Russ funkelte ihn so feindselig an, dass der andere schnell die Tür wieder zuzog. Russ spielte mit dem Gedanken, »Amt für Bewährungshilfe, Washington County!« zu rufen, nur um zu sehen, wie viele Bewohner auf und davon rennen würden. Es wäre schön, etwas Konstruktives zu tun, selbst wenn es bedeutete, Bündel von Formularen im Bezirksgefängnis ausfüllen zu müssen.
    Was hatten die McWhorters mit Cody vor? Oder genauer gesagt: Was wollte Darrell mit ihm? Ging es um den monatlichen Scheck fürs Erziehungsgeld? Oder, großer Gott, gelüstete es Darrell nach kleinen Jungs? Das war weit

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