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Das Weisse Kleid Des Todes

Das Weisse Kleid Des Todes

Titel: Das Weisse Kleid Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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McWhorter mit. Er ging zurück in den Einsatzraum und legte den Ordner auf Noble Entwhistles Schreibtisch. »Noble, haben Sie die Akte über unseren Mord schon gelesen?«, fragte er. Der Officer kam zu ihm und schlug den Heftordner auf. »Nein.«
    »Dann schauen Sie heute vor Feierabend mal rein. Morgen möchte ich, dass Sie sich von der Schwester ein Foto des Opfers besorgen und sämtliche Hotels, Pensionen und sonst was abklappern. Schauen Sie, ob Sie irgendjemanden finden, der sich an eine schwangere junge Frau erinnert. Besonders interessiert uns eine männliche Person, die eventuell bei ihr war. Prüfen Sie auch an der Busstation nach – ob irgendjemand eine Anhalterin mitgenommen hat, als sie am Freitag hier ankam.«
    Der Polizeibeamte ließ seinen Finger über das Formular wandern. » Yup.«
    » Danke. Gute Nacht alle zusammen.« Noble war der Richtige für diesen Job. Fantasielos, nicht der Hellste, aber methodisch, und mit einer Begabung für Gespräche, sodass die Leute sich wohl fühlten und sich öffneten. Russ zog seine Strickmütze tief über die Ohren, bevor er in die Kälte trat. Die Temperatur draußen war noch weiter gefallen. Gott sei Dank hatte er heute den Ford-Pick-up mit der schnell anspringenden Heizung dabei und nicht die alte Dreckskarre. Er würde bei seiner Mutter Halt machen, ihr das Wild geben und für Ende der Woche eine Einladung zum Abendessen aus ihr rausholen, wenn Linda auf Einkaufstrip in der Stadt war. Vielleicht sollte er Mom mal mit Clare bekannt machen. Wäre interessant, wie sich die zwei verstünden.
    Es lag zwar nicht auf dem Weg, aber er fuhr trotzdem am Pfarrhaus vorbei, nur um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. Keine Lichter an. Hatte er Clare seine Privatnummer dagelassen, damit sie ihn erreichen konnte? Ja, hatte er. Die Uhr auf dem Armaturenbrett schimmerte. Jesus, besser, er legte einen Zahn zu, sonst würde er schon wieder ein Abendessen verpassen.

    Clare faltete die Hände und senkte ihren Kopf. »Gott, unser Herr«, sagte sie, »für die Speisen und die Gemeinschaft, die wir von dir empfangen werden, mache uns wahrhaft dankbar. Öffne unsere Herzen, auf dass wir inmitten deiner reichen Gaben jener gedenken, die da hungern, und inmitten unserer Freunde jener, die ohne Freunde sind. Schenke uns das Begehren, deinen Willen zu tun, und ein Verlangen, dein Reich zu sehen, hier und in der Welt, die da kommen wird. Darum bitten wir dich im Namen Jesu, Amen.«
    »Amen«, antworteten die anderen im Raum, und die Stille wurde vom Klappern und Klingen diverser Utensilien und Gläser, von Stühlerücken und von elf Stimmen gebrochen, die alle gleichzeitig baten, dies und jenes weiterzureichen.
    Am ersten Montag des Monats fand ein Dinner in der Pfarrei statt, ein formloses Treffen von Gemeindemitgliedern, das Gelegenheit bot, außerhalb der Sonntagsmesse oder einer Arbeitsgruppe zusammen zu essen und einander kennen zu lernen. Heute Abend fand es bei Chris Ellis und seiner Frau Anne Vining-Ellis statt, die in Glens Falls eine Arztpraxis hatte und von der jeder, inklusive ihres Mannes, nur als »Doktor Anne« sprach. Die Ellis waren quasi Nachbarn von Clare, nur drei Kreuzungen weiter auf der Washington Avenue. Ihr viktorianisches Haus wäre imposant gewesen, hätte es nicht so offenkundig unter den drei halbwüchsigen Jungen gelitten. Das offizielle Speisezimmer, wo die Gäste an zwei runden Tischen saßen, war mit Leuchter und Perserteppich ausgestattet, doch in der Ecke lehnten mehrere Paar Skier, und die Wand wies etwa in Höhe eines Hockeyhelms eine lange, tiefe Scharte auf. Einer der Jungen, für den Abend zum Bedienen verdonnert, schlurfte auf übergroßen Füßen zwischen Küche und Tischen hin und her.
    Doktor Anne, die zu Clares Rechter saß, reichte ihr eine Schüssel Reis. »Ich rate Ihnen, damit anzufangen, falls Sie vorhaben, von Phoebes grünem Chili zu essen«, sagte sie. »Ob es scharf ist? Dafür gibt’s gar keine Worte. Ich glaube, sie bringt es nur mit, um zu hören, wie die Leute keuchen und nach Wasser schreien.«
    »Danke für die Vorwarnung«, antwortete Clare. »Vielleicht sollte ich mir lieber von der Kasserolle dort nehmen?«
    »Judy Morrisons Thunfischauflauf«, erklärte Doktor Anne. »Judy ist von den Lutheranern konvertiert.« Sie sah bedeutungsvoll auf die Kasserolle. »Nachdem sie kochen gelernt hat.«
    »Das ist ja das reinste kulinarische Minenfeld! Sagen Sie, sollte ich nicht von all den Mitbringseln wenigstens ein Mal

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