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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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versucht hatte, sie zu überreden, sich zum Schlafen hinzulegen.
    Isabella ließ Lady Scranton also in den fähigen Händen ihrer Kammerfrau zurück und ging den schmerzlich vertrauten Korridor hinunter zu Louisas Zimmer und klopfte an die Tür. Auf ein müdes »Ja, was ist?« hin trat Isabella ein.
    Louisa erhob sich von ihrem Sofa und ließ die Decke fallen, mit der sie sich zugedeckt hatte.
    Isabella stockte der Atem. Louisa hatte sich von dem schlaksigen Füllen, an das Isabella sich erinnerte, zu einer jungen Dame mit einer anmutigen Figur entwickelt, ihre Gesichtszüge waren klar und fest. Louisas Augen waren so grün wie eh und wurden von dichten, braunroten Wimpern gerahmt. Sie trug zwar Schwarz, wenn auch keinen Schleier, aber es war doch zu erkennen, dass Isabellas kleine Schwester sich zu einer reizenden jungen Frau herausgemausert hatte. Auf ihrem Debütantinnenball würde sie jeden Gentleman um den Verstand bringen.
    »Isabella.« Louisa machte einen zögernden Schritt auf sie zu. »Sie haben mir gesagt, dass du hier bist, aber Mama wollte, dass ich in meinem Zimmer bleibe.«
    Ein Schluchzen stieg in Isabellas Kehle auf. Louisa ging auf sie zu, langsam zuerst, bis sie die letzten Schritte rannte und sich in Isabellas Arme warf.
    Es endete damit, dass sie nebeneinander auf dem Sofa saßen und Isabella ihre Wange an Louisas tränennasses Gesicht drückte.
    »Warum bist du an dem verabredeten Tag nicht in den Park gekommen?«, fragte Louisa, als sie wieder sprechen konnte. »Mrs Douglas hatte alles so sorgfältig geplant, aber du warst nicht da, und wir haben es nicht gewagt, lange zu warten.«
    »Ich weiß.« Isabella trocknete sich die Augen. Sie wollte nicht lügen, aber sie wollte Louisa auch nicht gerade jetzt von Payne erzählen. »Ich bin krank geworden. Es kam ganz plötzlich.«
    »Das hat mir auch Mrs Douglas gesagt. Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    »Es war nichts, was ich nicht schnell wieder losgeworden bin. Aber ich war sehr unglücklich, die Verabredung nicht einhalten zu können.«
    »Jetzt bist du hier. Es ist nicht mehr wichtig.« Louisa umklammerte Isabellas Hände, ebenso wie ihre Mutter es getan hatte. »Isabella, was wird aus mir werden?«
    »Was aus dir werden wird? Falls du meinst, wo du wohnen wirst, so seid ihr, du und Mama, eingeladen, bei mir zu wohnen. Ehrlich gesagt, denke ich, ihr solltet schon heute Abend zu mir kommen.«
    »Das meinte ich nicht, auch wenn es sehr freundlich von dir ist.« Louisa ließ Isabellas Hände los und stand auf. Ihr Kleid war aus schwarzem Taft mit einem dreistufigen Rock – wahrscheinlich war es ein Nachmittagskleid gewesen, das rasch zum Trauerkleid umgefärbt worden war. Louisas rotes Haar und ihre blasse Haut stachen davon ab wie Feuer und Eis. »Es klingt so selbstsüchtig im Vergleich zu dem, was Mutter jetzt durchmachen muss. Aber ich fühle mich, als sei ich eine Klippe hinabgestürzt und noch nicht auf dem Boden angekommen. Gestern war ich zur Anprobe für meine Ballkleider; heute ist es mir nicht mehr erlaubt, eines davon zu tragen. Ich werde an keiner Saison teilnehmen dürfen; ich werde nicht heiraten. Ich bin nicht klug genug, um Gouvernante oder so etwas zu sein, deshalb werde ich als Gesellschafterin einer Lady enden und nichts anderes tun, als Wolle zu wickeln und Hunde zu bürsten.«
    »Liebling, natürlich wird es nicht so kommen«, beruhigte Isabella sie. »Du wirst bei mir wohnen, und ich werde mich um dich kümmern. Du wirst deinen Ball und deine Saison bekommen, und alle jungen Männer werden dich heiraten wollen.«
    »Werden sie das?« Louisa lachte, Groll stand plötzlich in ihren Augen. »Ich bin jetzt kein guter Fang mehr, nicht wahr? Mein Vater starb als ruinierter Mann, und er hat viele betrogen, sehr viele. Welcher respektable Gentleman wird mich wollen? Sie werden befürchten, dass mein Name den ihrer Familie beflecken wird.«
    Isabella wünschte so sehr, sie hätte Louisa sagen können, dass sie sich irrte, aber sie wusste nur zu gut über Eheschließungen unter Aristokraten Bescheid. Die Herkunft war den oberen Schichten sehr wichtig, und selbst der kleinste Makel bei einer jungen Lady wurde als unüberwindbar betrachtet – es sei denn, der fragliche Gentleman musste seine Finanzen aufbessern, und die Lady brachte eine beträchtliche Erbschaft mit in die Ehe. Aber da Louisa ohne Geld dastand, konnte sie diese Art von Anreiz nicht bieten.
    »Es könnte sein, dass du für einen Gentleman nicht die passende Braut wärst,

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