Das Werben des Lord MacKenzie
ich glaube, das ist die Bezeichnung, die ich bevorzuge. Ihnen einen guten Morgen, Crane. Meine Liebe?« Mac bot Isabella seinen Arm. »Wollen wir gehen?«
Zu seiner Überraschung wies Isabella sein Angebot nicht zurück, sondern ließ sich von ihm aus dem Laden in den Regen hinausführen, der gerade eingesetzt hatte.
Isabella versuchte, zornig zu bleiben, während Mac ihr in den Landauer half, aber seine kraftvollen Arme, die sie hochhoben, vertrieben jeden Gedanken daran.
Sie ließ sich in den Sitz fallen und ordnete ihre Röcke, wobei sie darauf wartete, dass der Schlag geschlossen wurde und Mac ihr seinen Abschiedsgruß entbot. Stattdessen neigte sich die Kutsche zur Seite, als Mac ebenfalls einstieg und sich neben Isabella setzte.
Sie versuchte, nicht zur Seite zu rutschen. »Hast du keine eigene Kutsche?«
»Deine genügt meinen Ansprüchen für den Moment.«
Isabella setzte zu einer empörten Antwort an, aber just in diesem Moment fielen einige Regentropfen von ihrer Hutkrempe auf ihre Jacke und benetzten sie. »Oh verflixt, der Regen. Mein neuer Hut wird ruiniert sein.«
»Nimm ihn ab.«
Mac warf seinen Hut auf die gegenüberliegende Bank, während der Landauer anfuhr. Regen prasselte auf das Dach aus Canvas. Es war ein rasches Stakkato, das zum schnellen Schlagen von Isabellas Herz passte.
Sie zog die Hutnadeln heraus, setzte den Hut ab und tupfte mit ihrem Taschentuch das Stroh trocken. Die Straußenfedern waren bereits durchnässt, aber vielleicht konnte Evans sie noch einmal retten. Sie beugte sich vor, um den Hut auf die Bank neben Macs zu legen, und als sie sich zurücklehnte, hatte Mac seinen Arm über die Rückenlehne hinter ihr ausgestreckt.
Isabella erstarrte. Da Mac ein großer Mann war, liebte er es, sich auszubreiten, und in aller Regel führte das dazu, dass er Isabella einengte. Es hatte ihr stets sehr gefallen, sich an ihn zu schmiegen, wenn sie in einer Kutsche unterwegs waren. Sie hatte sich dann beschützt und wohlig warm gefühlt.
Mac sah sie mit einem lässigen Lächeln an, weil er verdammt gut wusste, warum sie jetzt stocksteif neben ihm saß.
»Was ist mit deinem Kutscher?«, fragte sie hölzern.
»Er kennt den Weg nach Hause. Er lebt dort seit Jahren.«
»Sehr witzig.« Isabella versuchte einen anderen Kurs. »Warum um alles in der Welt hast du Mr Crane diesen Unsinn erzählt, dass der Fälscher das Geld behalten soll? Er fälscht deine Bilder und verkauft die Fälschungen. Warum soll er davon profitieren?«
Macs Arm streifte sie, als er die Schultern zuckte. »Er ist nicht zurückgekommen, um sich das Geld zu holen, nicht wahr? Vielleicht ist seine Absicht eine ganz andere. Vielleicht wusste er, dass er seine Sachen nicht unter seinem eigenen Namen verkaufen konnte, und hat deshalb meinen benutzt.«
»Deinen Namen, deinen Malstil und deine Farben. Was denkst du, wie er an die Mischung für dein Gelb gekommen ist? Du hast sie doch geheim gehalten.«
Mac zuckte wieder die Schultern, sein Körper bewegte sich auf eine höchst verwirrende Weise. »Er hat sicher lange herumexperimentiert. Und du gehst zu sicher davon aus, dass der Fälscher ein Mann ist. Es könnte sich auch um eine Frau handeln.«
»Crane hat gesagt, ein Mann, der sich Mac MacKenzie nannte, habe die Bilder gebracht.«
»Die Frau könnte einen Komplizen haben, jemand, der mir ähnlich sieht.«
Er machte es sich so bequem, als gäbe es überhaupt keine Spannungen zwischen ihnen. Mac trug heute Hosen anstatt eines Kilts, was Isabella ein wenig enttäuschend fand.
»Du verhältst dich in dieser Sache einfach unerträglich«, hielt sie ihm vor.
»Ich habe dir bereits gesagt, dass es mich nicht kümmert.«
»Warum nicht?«
Mac seufzte und rieb sich die Augen. »Müssen wir wieder damit anfangen? Jener Teil meines Lebens ist Vergangenheit.«
»Was absoluter Unsinn ist.«
»Vielleicht sollten wir das Thema wechseln.« Macs Gesicht nahm einen harten Ausdruck an. »Wie geht es dir heute Morgen, Liebes? Hast du interessante Post bekommen?«
Er hatte diese sture MacKenzie-Miene aufgesetzt, die besagte, dass man, wenn er über etwas nicht sprechen wollte, seinen Mund auch nicht mit einer Brechstange aufbekommen würde. Nun, darauf verstand sie sich ebenso gut wie er …
»Ja, in der Tat. Ich habe einen Brief von Beth bekommen, um genau zu sein. Sie und Ian leben sich gut ein. Ich vermisse sie.«
Isabella konnte den Seufzer in ihrer Stimme nicht unterdrücken. Beth war eine entzückende junge Frau, und
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