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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Isabella freute sich sehr, dass sie mit ihr nicht nur eine Schwägerin bekommen, sondern in ihr auch so etwas wie eine Schwester gefunden hatte. Isabella hatte ihre eigene jüngere Schwester Louisa seit der Nacht, in der sie Mac geheiratet hatte, nicht mehr gesehen. Isabellas Familie hatte sie verstoßen, so entsetzt war der ehrenwerte Earl Scranton darüber gewesen, dass seine Tochter mit einem MacKenzie durchgebrannt war. Die MacKenzies mochten reich und mächtig sein, aber sie waren auch dekadent, lasterhaft, leichtfertig und, noch schlimmer, Schotten. Louisa war jetzt siebzehn und würde bald ihr eigenes Debüt in der Gesellschaft feiern. Der Gedanke machte Isabella das Herz schwer.
    »Du wirst Beth in Doncaster treffen«, sagte Mac. »Das heißt, wenn du dich von London losreißen kannst.«
    »Natürlich werde ich beim St. Leger dabei sein. Ich habe es seit Jahren nicht versäumt. Glaubst du, Beth wird kommen? Ich meine, mit dem Baby?«
    »Wenn das Kind bis dahin nicht geboren ist, kann ich mir vorstellen, dass es sie begleiten wird.«
    »Sehr komisch. Ich meinte, glaubst du, Beth wird noch reisen wollen? Mit dem Zug? Sie muss vorsichtig sein, weißt du.«
    »Ian wird mit Argusaugen über sie wachen, meine Liebe. Ich habe vollstes Zutrauen zu ihm.«
    In Wahrheit hatte Ian Beth ständig im Auge. Seit Beth verkündet hatte, dass sie im kommenden Frühjahr ein Kind zur Welt bringen würde, machte sich Ians Beschützerinstinkt doppelt bemerkbar. Beth verdrehte manches Mal deswegen die Augen, aber gleichzeitig strahlte sie vor Freude darüber. Beth wurde sehr geliebt, und das wusste sie.
    »Es ist eine heikle Zeit für eine Frau, selbst für eine, die so stark ist wie Beth.« Die Worte brachen einfach aus Isabella heraus. »Selbst wenn Ian ständig über sie wacht, wird sie sich ausruhen und aufpassen müssen, und sie darf nicht versuchen, zu viel zu machen.« Das letzte Wort endete in einem Schluchzer, und Isabella presste den Handrücken an ihren Mund.
    Sie wünschte, sie wäre nicht so mitgenommen von ihrer schlaflosen Nacht. Dann würde sie hier sitzen, ohne Gefahr zu laufen, zusammenzubrechen. Sie würde vor Mac nicht weinen; sie hatte es sich fest versprochen.
    »Liebes.« Seine Stimme streichelte sie. »Bitte nicht.«
    Isabella wischte sich zornig die Tränen ab. »Ich freue mich für Beth. Ich will, dass sie glücklich ist.«
    »Schtscht.« Seine Arme schlossen sich um sie, und Mac schirmte sie von allem ab, das ihr wehtun wollte.
    »Hör auf«, sagte sie. »Ich kann jetzt nicht gegen dich kämpfen.«
    »Ich weiß.« Mac legte seine Wange auf ihren Scheitel. »Ich weiß.«
    Sie hörte, wie seine Stimme brach, wandte den Kopf und sah, dass Tränen in seinen kupferfarbenen Augen standen. Sie wusste, dass es auch seine Tragödie war. Ihr gemeinsames Leid.
    »Oh, Mac, nicht.« Isabella tupfte eine Träne von seiner Wange. »Es ist so lange her. Ich weiß nicht, warum ich weine.«
    »Ich weiß es.«
    »Lass uns nicht darüber reden. Bitte. Ich kann einfach nicht.«
    »Ich werde nicht darüber reden. Mach dir keine Sorgen.«
    Seine Augen waren noch feucht. Isabella legte die Arme um seinen Nacken und streichelt ihn dort. Sie wusste, dass er das beruhigend fand. Eine Träne tropfte auf seine Oberlippe, und Isabella küsste sie instinktiv fort.
    Ihre Lippen begegneten sich, berührten sich, Wärme traf auf Wärme und verweilte. Macs Lippen teilten sich, und Isabella kostete den festen Schwung seiner Zunge, das Salz seiner Tränen. Dies war keine Verführung; er küsste, um zu trösten, sie und auch sich selbst.
    Selbst nach mehr als drei Jahren Trennung war ihr alles an Mac vertraut. Sein Haar, das sich wie raue Seide anfühlte, die Beschaffenheit seiner Zunge, das Brennen von Barthaaren auf ihren Lippen, alles war wie früher.
    Aber einen Unterschied gab es. Statt überlagert zu sein von dem scharfen Geruch von Single Malt, schmeckte Mac jetzt nur nach Mac.
    Er zog sich leicht zurück, aber seine Lippen verweilten auf ihren wie Dampf auf Glas. Noch ein leichtes Streicheln der Lippen, dann richtete er sich auf und strich ihr über die Wange. »Isabella.« Es war ein Murmeln, erfüllt von Traurigkeit.
    »Bitte nicht.«
    Er wusste, was sie meinte. »Es wird keine Waffe in unserem Spiel sein«, sagte Mac. »Ich würde dir das ganz bestimmt niemals antun.«
    »Danke.«
    Ihr beider Atem vermischte sich, als sie beruhigt ausatmete. Mac lächelte ein wenig und hauchte einen weiteren Kuss auf ihre Lippen.
    »Meine Jacke

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