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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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ihm den Rücken gekehrt hatten, weil sie den nüchternen, vernünftigen Mac als nicht unterhaltsam genug für sich erachteten. Egoistische Speichellecker.
    Aber Mac schien jetzt zu verhalten, der Ausdruck in seinen Augen – hinter dem mutwilligen Necken – zu traurig zu sein.
    Habe ich ihm das angetan? Isabellas Herz zog sich zusammen. Dass sie von ihm fortgegangen war, hatte ihn zutiefst getroffen, das wusste sie. Es hatte auch ihr wehgetan, aber zu der Zeit hatte sie geglaubt, keine andere Wahl zu haben. Doch die Erkenntnis, dass sie ihm einen solchen Schmerz zugefügt hatte, machte sie unglücklich.
    Beth schob ihren Teller zur Seite und legte sich die Hand auf den Bauch. »Mmm. Ich glaube, ich habe ein wenig zu viel gegessen.«
    Isabella wollte einen Scherz machen und sagen, sie habe schließlich für zwei gegessen, aber ein Blick auf Beths Gesicht ließ sie aufspringen und laut nach Ian rufen.
    Ian ließ seinen Teller fallen, sein Kuchenstück landete mit der Sahne voran auf dem Boden. Er kam herbeigerannt und riss Beth in seine Arme, ehe sie protestieren konnte.
    »Um Himmels willen, Ian«, sagte Beth. »Es geht mir gut. Kein Grund zur Aufregung.«
    Isabella wusste sehr genau, dass es Beth nicht gut ging. Ihr Gesicht war weiß wie Papier, ihre Lippen blass und ihre Pupillen riesengroß.
    Ian verschwendete keine Zeit. Er trug Beth aus dem Teezelt, wobei er die Damen vor sich wie lästige Heuschreckenschwärme aus dem Weg scheuchte. Isabella folgte, und sie spürte, dass Mac ihr nachkam. Irgendwann versuchte er, Isabella am Arm zu ergreifen, aber sie schüttelte ihn ab und lief mit Ian und Beth auf das Tor zu.
    Sie hörte, dass Mac jemanden hinter ihnen aufhielt und anwies, die Kutsche der MacKenzies zu schicken. Gott sei gedankt für Mac. Er machte gerne Streiche und Späße, aber in einer Krise wusste er einen klaren Kopf zu bewahren. Bald kam Harts Landauer auf sie zugefahren, der Kutscher stand auf seinem Bock.
    Ian stieg rasch ein, hob Beth zu sich hoch und konnte es kaum erwarten, dass Isabella nachgekommen war, als er schon den Kutscher anbellte, sie nach Hause zu fahren. Sie waren mit heruntergeschlagenem Verdeck zum Rennen gefahren, weil es ein schöner Tag war, und die Sitze waren jetzt warm von der Sonne. Isabella ließ sich auf einen davon fallen, als die Kutsche losfuhr.
    Mac blieb zurück. Isabella schaute sich um und sah, wie er die Hand hob, und durch ihre Panik fühlte sie Dankbarkeit, weil er wusste, was zu tun war.
    Ebenso dankbar fühlte sie sich, als sie das Haus erreichten und sehr schnell ein Arzt kam, um nach Beth zu sehen. Mac habe einen Boten geschickt, der durch die Stadt gejagt sei, um ihn aufzutreiben, sagte der Arzt, mit ausreichend Geld, um sich eine Droschke zu nehmen.
    Er schickte Isabella aus dem Zimmer. Sie wollte nicht gehen, aber Beth lächelte matt und beteuerte, dass es ihr gut gehe. Ian jedoch weigerte sich, sie zu verlassen, und der Arzt hörte auf, mit ihm zu diskutieren.
    Isabella ging im oberen Korridor des lang gestreckten Hauses hin und her und hatte keinen Blick für die großartige Aussicht, die man von der Galerie aus auf die ausgedehnten Gärten hatte. Die Hunde folgten ihr und sahen sie bekümmert an. Sie spürten, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Hausmädchen eilten in Beths Zimmer und verließen es wieder, sie trugen Handtücher und Schüsseln, aber niemand blieb stehen, um mit Isabella zu sprechen, und aus dem Schlafzimmer drang kein Laut.
    Sie ging noch immer auf und ab, als Mac kam. Alle fünf Hunde stürmten die Treppe hinunter, um ihn zu begrüßen, dann kamen sie mit ihm zusammen die Treppe herauf.
    Als er fragte: »Irgendetwas Neues?«, fühlte Isabella sich, als würde sie zerbrechen.
    »Sie lassen mich nicht hinein, sie sagen mir nichts. Ich weiß nicht, was los ist.« Tränen strömten ihr über die Wangen. »Sie sagen mir nicht, ob es Beth gut geht.«
    Macs starke Arme schlossen sich um sie, und die Welt hörte auf sich zu drehen. Er roch nach frischer Luft, nach Rauch und Seife, der tröstende Duft Macs. Er sagte nichts und verschwendete keine Zeit mit Allgemeinplätzen oder falschem Trost, und dafür war sie ihm dankbar. Mac wusste ganz genau, warum Isabella so aufgelöst war, und er wusste, dass Isabellas Ängste nicht grundlos waren. Er hielt sie einfach fest wie ein Anker ein Schiff in einem sicheren Hafen hält, und Isabella klammerte sich ohne Scheu an ihn.
    So standen sie eine lange Zeit beieinander. Isabellas Kopf lag an Macs

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