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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Mac. »Später einmal.«
    Isabellas Augen funkelten vor Entschlossenheit. »Ich werde dieses Kind nicht in Armut und ohne Liebe aufwachsen lassen. Wer immer der Mann ist, ganz offensichtlich will er Aimee nicht. Mirabelle sagte, sie sei sein Modell gewesen – sie hat geglaubt, für den berühmten und großzügigen Mac MacKenzie Modell zu stehen. Du warst auch dafür bekannt, deine Frau nicht zu betrügen – sie hätte ihn niemals für dich gehalten, wenn du und ich zusammengeblieben wären.« Sie holte Luft. »Wenn ich dich nicht verlassen hätte.«
    »Isabella, um Gottes willen, Aimees Existenz ist doch nicht deine Schuld.«
    »Ich hätte bei dir bleiben müssen, Mac. Ich hätte alles versuchen müssen, damit unsere Ehe funktionierte.«
    Sie zitterte, ihre Augen waren zu hell. Sie hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, das närrische Kind, und jetzt sprudelte sie über vor Selbstanklagen, die sie im Grunde gar nicht so meinte.
    »Ich habe dich verrückt gemacht, mein Liebes«, sagte Mac. »Erinnerst du dich? Ich habe den Brief gelesen, den du mir geschrieben hast. Über hundert Mal, jedes Mal hoffend, er würde etwas anderes sagen.«
    »Ich weiß. Aber ich bin davongelaufen. Ich war feige.«
    »Hör auf.« Mac zog sie in seine Arme. Sie roch nach Sonnenschein, und er wollte sich an sie lehnen und den Rest des Tages so verharren. »Ich habe in meinem Leben viele Feiglinge getroffen, Isabella. Du bist keiner. Großer Gott, du hast mich geheiratet! Das verlangte Mut.«
    »Verspotte mich nicht gerade jetzt«, sagte Isabella an seiner Schulter. »Bitte.«
    Mac strich ihr übers Haar, dessen Rot im Sonnenlicht glänzte. »Still, meine Liebe. Du sollst dich ja um die Kleine kümmern, wenn du willst.«
    »Danke.«
    Mac schwieg, aber die ganze Sache gefiel ihm nicht. Nicht Isabellas Großzügigkeit und ihr Wunsch, dem armen mutterlosen Kind zu helfen, sondern weil er fürchtete, sie wollte damit eine eingebildete Schuld abtragen. Er machte sich auch Sorgen darüber, was dieser Verrückte tun würde, wenn er erfuhr, dass Isabella sich Aimees angenommen hatte. Mac musste diesen Schuft auf jeden Fall finden.
    Aimee wachte auf, sah Isabella und stieß leise Gurrlaute aus, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Das Kind wollte jetzt im Arm gehalten und gefüttert werden. Später würde noch genügend Zeit sein, komplizierte Erwachsenengefühle zu klären.
    Isabella hob das Mädchen hoch. Aimee begann zu weinen und streckte die Arme nach Mac aus. Resigniert nahm er die Kleine entgegen, und es fiel ihm schwer, keinen Gefallen daran zu finden, dass sie sich an ihn schmiegte und ruhig war.
    Isabella lächelte. »Ob es dir gefällt oder nicht, Mac, sie hat entschieden, dass du zu ihr gehörst.«
    »Und das bedeutet wiederum, dass ich in deiner Nähe bleiben muss, wenn du dich um sie kümmern willst.«
    »Natürlich nur, bis sie sich an mich gewöhnt hat. In dem Fall solltest du Bellamy lieber Fahrkarten kaufen lassen, damit wir nach London zurückfahren können.«
    »London? Was ist falsch an Kilmorgan? Hier hat sie Platz zum Rennen und Toben, und sie hat die Dorfkinder, um mit ihnen zu spielen.«
    Isabella bedachte ihn mit einem dieser Blicke, die Mac verrieten, dass er hoffnungslos männlich gedacht hatte. »Ich muss Arrangements für Kindermädchen und Gouvernanten treffen, es müssen Kleider beschafft und ein Kinderzimmer hergerichtet werden. Hundert Dinge sind zu tun, bevor die Saison beginnt.«
    Mac warf Aimee in die Luft und fing sie wieder auf. »Sie ist doch noch gar nicht so weit, ihr Debüt zu haben. Sie ist zu klein zum Walzertanzen.«
    »Sei nicht albern. Meine Saison ist immer vollgepackt, und ich werde mein Kind nicht aufs Land schicken, damit ich nicht mit ihm belastet bin, während ich Gäste habe.«
    »Wie deine Eltern es gemacht haben, meinst du das?« Aimee vergnügte sich damit, an Macs Haaren zu ziehen, bis er sie noch einmal hoch in die Luft schwang. Sie quietschte vor Vergnügen.
    »Ja«, sagte Isabella. »Ich erinnere mich genau daran, was für ein Gefühl der Einsamkeit und des Unerwünschtseins das war. Ich werde nicht zulassen, dass Aimee uns nur von Weitem sieht, während sie aufwächst.«
    Isabella hatte sich entschieden. Mac hielt Aimee wieder auf dem Arm, aber er fühlte einen Anflug von Besorgnis. Er hatte gewusst, dass es Isabella zutiefst geschmerzt hatte, ihr Kind zu verlieren, aber bis jetzt war ihm nicht klar gewesen, wie sehr sie sich nach Kindern sehnte. So sehr, dass sie bereit war,

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