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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Kleider herbeieilte. Ein Hausmädchen folgte mit einer Schüssel mit Wasser, ein weiteres mit Handtüchern.
    Die kleine Aimee hatte wieder zu schreien begonnen, und die Tür wurde Mac vor der Nase zugeschlagen.
    Ian kam den Gang entlang auf die beiden zu, er trug einen Stapel Schachteln. »Was hast du mit ihr gemacht?«, fragte er über Aimees Weinen hinweg.
    »Gar nichts. Ich halte sie nur. Die Frauensleute haben das Regiment übernommen und mich hinausgeschickt. Ich dachte immer, schottische Frauen seien energisch, aber im Vergleich zu Sassenachs sind sie gar nichts.«
    Ian sah Mac an, als wisse er nicht, worüber er spreche. »Ich habe Bauklötze gefunden. Auf dem Dachboden.«
    Ian betrat das kleine Wohnzimmer am Ende des Ganges. Mac folgte Ian, der sich auf den Boden setzte und die Schachteln mit den Bauklötzen auf den Boden leerte. Aimee schaute ihm interessiert dabei zu, und ihr Weinen verstummte abrupt.
    »Lass sie runter«, sagte Ian.
    Mac ließ das Mädchen auf den Boden hinab, wo sie einen Moment lang ein wenig unsicher stand, bis sie sich auf ihr kleines Hinterteil plumpsen ließ und nach den Klötzen griff. Ian streckte sich neben ihr auf dem Boden aus und zeigte ihr, wie man die Klötze aufeinandertürmte.
    Mac nahm auf dem nächstbesten Sessel Platz und ließ die Hände zwischen seinen Kilt bedeckten Knien hängen. »Woher wusstest du, dass die Klötze auf dem Dachboden waren?«
    »Wir haben als Kinder damit gespielt«, sagte Ian.
    »Das weiß ich, aber das ist fünfundzwanzig Jahre her. Du hast dich erinnert, dass sie dort sind, und wusstest auch wo. Und das nach all dieser Zeit?« Mac hob die Hand. »Nein, warte, natürlich hast du dich daran erinnert.«
    Ian hörte nicht zu. Er brachte Aimee bei, wie man eine niedrige Mauer baute, die Aimee freudestrahlend zum Einsturz brachte. Ian wartete, bis sie damit fertig war, und half ihr dann geduldig, die Mauer wieder aufzubauen.
    Mac fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Was für ein verrückter Morgen. In einem Moment hielt er Isabella in seinen Armen und war ein glücklicher Mann. Er hatte die Versöhnung gespürt, die in der Luft lag, und er konnte noch die Hitze ihres Körpers auf seinem fühlen. Und im nächsten Moment war eine wahnsinnige Französin hereingeplatzt, um ein Kind bei ihnen abzusetzen und zu erklären, es sei von Mac. Und Isabella, statt sich eine Pistole aus der Waffenkammer zu holen und Mac zu erschießen, war herbeigeeilt, um der armen Frau beizustehen.
    Das Ganze war ein Albtraum.
    Mac stand auf. Er musste sich etwas außer Kilt und Hemd über seine Nacktheit ziehen, und er musste herausfinden, wer zum Teufel diese Frau war.
    Kaum war er an der Tür, begann Aimee zu schreien. Es war ein schriller Ton, der direkt in Macs Schädel drang. Aimee schrie, bis Mac zurückkam und sich neben sie setzte. Sie beruhigte sich sofort und spielte weiter mit den Bauklötzen.
    »Was hat sie?«, fragte Mac.
    Ian zuckte die Schultern. »Sie will dich.«
    »Warum sollte sie das?«
    Ian antwortete nicht, während er weiter mit den Klötzen baute. Wie er es als Junge getan hatte, versuchte Ian, jeden Klotz exakt auf den darunterliegenden zu setzen, bewegte ihn in winzigen Stufen, bis er zufrieden war.
    Aimee lachte und warf alle Klötze um.
    »Ian«, sagte Mac, als sein Bruder wieder von Neuem mit dem Spiel begann. »Warum bist du der Einzige, der mir glaubt? Dass es nicht mein Kind ist, meine ich.«
    Ian sah nicht von seiner faszinierenden Aufgabe hoch. »Du warst mit keiner Frau zusammen, seit Isabella dich verlassen hat, vor dreieinhalb Jahren. Dieses Mädchen ist kaum älter als ein Baby. Selbst wenn man bedenkt, wie lange es dauert, bis eine Frau ein Kind ausgetragen hat, ist sie zu jung, um deine Tochter zu sein.«
    Messerscharfe Logik. Das war Ian.
    »Du weißt, mein Bruder, dass ich lügen könnte, was dieses Zölibat angeht.«
    Ian blickte hoch. »Aber das tust du nicht.«
    »Nein, das tue ich nicht. Aber Hart hält mich für einen Lügner. Gott weiß, was Isabella denkt.«
    »Isabella glaubt dir.«
    Mac sah seinen Bruder an und bemerkte, dass Ian ihm direkt in die Augen schaute. Die Momente, in denen Ian das gelang, waren kostbar. Und Ian glaubte Mac, er wusste in seinem Herzen, dass Mac nicht log. Und das war doppelt kostbar.
    Ian blinzelte und vertiefte sich wieder in das Spiel mit den Bauklötzen, der Augenblick war vorüber.
    Ein merkwürdiger Geruch begann durch das Zimmer zu schweben. Die Blicke beider Männer wanderten zu Aimee, die

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