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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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alleinlässt. Ich will eine normale Ehe. Ist das zu viel verlangt?«
    »Meinst du eine Ehe, in der ich meine Tage in meinem Club verbringe und bis zum Abendessen hinter meiner Zeitung sitze und grummle? In der ich mir eine Geliebte nehme, um meine Lust zu befriedigen, weil du kein Interesse an den niederen Trieben des Menschen hast? In der du all mein Geld ausgibst, um nutzlose Dinge zu kaufen, und erleichtert bist, dass ich dir nicht im Wege stehe? Solch eine Ehe?«
    Ihm blieb die Luft weg, er hoffte, sie gleich über dieses alberne Szenario lächeln zu sehen, aber sie sah nur noch wütender aus.
    »Das ist deine übliche Reaktion – alles oder nichts. Deiner Meinung nach müssen wir entweder eine wilde und skandalöse Ehe führen, oder du müsstest mich anderenfalls völlig ignorieren. Hast du je in Betracht gezogen, dass wir uns für etwas entscheiden könnten, das zwischen diesen beiden Extremen liegt?«
    »Nein, weil das nicht möglich ist!« Mac ballte die Fäuste, um sich zu beruhigen. »Verstehst du? Wir streiten über alles. Entweder wir lieben uns, oder wir brüllen das Haus nieder. Ich gehe fort, weil das ermüdend für dich sein muss. Falls du Sorge hast, ich laufe davon, um mit anderen Frauen zusammen zu sein …«
    »Darüber mache ich mir keine Sorgen. Ian würde es mir sagen.«
    »Ah ja, Ian. Dein Beschützer, mein Wächter. Der gute Ian, der immer an deiner Seite ist.«
    »Um Himmels willen, Mac, du bist doch wohl nicht eifersüchtig auf Ian? Nicht in tausend Jahren würde ihm auch nur im Traum einfallen, dich zu hintergehen.«
    »Natürlich bin ich nicht eifersüchtig.« Oder war er es doch? Nicht, dass Ian versuchen würde, Isabella zu verführen, denn Ian verführte niemanden. Sein Bruder befriedigte seine sexuellen Bedürfnisse bei Kurtisanen, aber er ging niemals eine emotionale Bindung mit einer Frau ein. Mac war nicht sicher, ob Ian das überhaupt gekonnt hätte. Aber Ian war Isabella ein guter Freund, vielleicht ein besserer, als er es je sein würde. Und das wurmte ihn. »Du scheinst ihn jedenfalls lieber an deiner Seite zu haben als mich.«
    »Weil er hier ist. Du bist es nie, außer es passt dir gerade einmal. Und dann auch nur, weil du versuchst, mich zu schockieren, oder um deinen Freunden zu zeigen, dass deine süße Debütantin den Mut hat, sie als das zu nehmen, was sie sind. Du bist nicht … häuslich.«
    »Oh Gott, bewahre mich davor, häuslich zu sein. Das klingt nach tattrigen alten Männern und graubraunen Filzpantoffeln. Aber genau aus diesem Grund gehe ich weg, meine Liebe: damit du häuslich und behaglich leben kannst.«
    »Es ist nicht behaglich, nicht im Mindesten. Und du warst nicht hier, als ich dich am meisten brauchte.«
    Ungefähr in der Mitte ihres Streits hatte Mac begriffen, dass es dieses Mal kein schnelles Verzeihen von Isabellas Seite geben würde. Isabella würde ihm dieses Mal nicht die Hand reichen, würde nicht lächeln und ihm sagen, wie glücklich sie sei, ihn zu sehen, trotz der schrecklichen Umstände. In seinem Bett würde es keine Arme geben, die sich um ihn legen und ihn willkommen hießen, kein weibliches Lachen, das ihn einhüllte, während er sich darüber freute, wieder bei seiner Frau zu sein.
    Dieses Mal würde es bei dem kalten Empfang bleiben.
    Mac trat ein paar Schritte zurück und hob abwehrend die Hände. »Ich habe mich entschuldigt, Isabella. Es tut mir aufrichtig leid. Hätte es die Möglichkeit gegeben, wäre ich an deiner Seite gewesen. Du musst gesund werden – das verstehe ich. Schick nach mir, wenn du mich sehen willst.«
    Er hatte auf dem Absatz kehrtgemacht und war gegangen und hatte sie alleingelassen. Er war die Treppe hinunter- und aus dem Haus gegangen und war in den nächsten Zug nach Schottland gestiegen. Dort hatte er seinen Kummer in MacKenzie Single Malt ertränkt und auf Isabellas Nachricht gewartet.
    Die nie gekommen war.
    Macs Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück. Er befand sich in Aimees Kinderzimmer und stand hinter Isabella. Er hielt sie umschlungen und beobachtete, wie selbst das schwache Sonnenlicht in den weichen Locken über ihrem Ohr glänzte.
    »Isabella«, murmelte er. »Ich war ein egoistischer, egozentrischer Bastard. Glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass ich das jetzt begriffen habe?«
    Isabella betrachtete eingehend die feine Rußschicht draußen auf dem Fenstersims. »Das war vor langer Zeit.«
    »Und du hast das alles vergessen? Das bezweifle ich, meine Liebe.«
    Isabellas Seufzer war so leicht,

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