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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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ging mit Ainsley davon, mit stolz erhobenem Kopf.
    Erst als Isabella warm eingepackt und mit einer Wärmflasche auf den Knien im Ohrensessel am Kaminfeuer saß, stellte sie Mac die nahe liegende Frage. »Wieso bist du im Park gewesen?«
    Isabella sah so blass aus, so durcheinander, dass Macs Zorn neu aufloderte. Dieser Verrückte aus dem Park, wer immer er war, hatte heute sein Todesurteil unterschrieben.
    »Mac«, drängte Isabella.
    Mac antwortete geistesabwesend. »Ich bin dir selbstverständlich gefolgt.«
    »Warum?«
    »Dass du dich mit deiner Schwester in einem abgelegenen Park triffst, soll mich nicht beunruhigen? Es hat mich mehr als beunruhigt, und das offensichtlich aus gutem Grund.«
    Isabella nahm von Evans eine dampfend heiße Tasse Tee entgegen. »Ich bin dir für diese Rettung natürlich dankbar, aber das heißt nicht, dass ich glücklich darüber bin, dass du mir nachspionierst.«
    »Spionieren? Ganz so dramatisch würde ich das nicht nennen, Liebes. Was ich eigentlich befürchtet hatte, war, dein Vater könnte hinter euren Plan gekommen sein und dort auftauchen. Und dass er versuchen würde, dich von dem Treffen abzuhalten. Ich habe auch befürchtet, dass du vielleicht die Aufmerksamkeit eines Diebes erregen könntest, der nur zu gern die gute Gelegenheit ergriffen hätte, dir deinen Schmuck zu rauben. Aber niemals hätte ich damit gerechnet, dass das Verderben in meiner Gestalt in einem Gebüsch lauern und darauf warten könnte, dich zu entführen.«
    Isabella zitterte, und Mac verfluchte den Mann ein weiteres Mal.
    Der Anblick Isabellas, wie sie blutend und schmutzig vor ihm auf der Erde gelegen hatte, hatte einen Urinstinkt in Mac geweckt. Die Wunde an ihrem Mundwinkel zu sehen, erfüllte ihn mit Wut.
    Mac riss sich zusammen, als er sich hinunterbeugte, um Isabella zu küssen. Er streichelte ihr Gesicht und achtete darauf, die Verletzung nicht zu berühren. »Wirst du hier eine Weile ohne mich zurechtkommen? Ich muss noch einmal fort.«
    »Kannst du nicht bei mir bleiben?«
    Heute Morgen hätte es ihn mit Freude erfüllt, wenn Isabella nach seiner Hand gegriffen und ihn gebeten hätte zu bleiben. Doch jetzt musste er diesen anderen Mac ausfindig machen und ihm das Genick brechen.
    »Ich werde nicht lange fortbleiben«, versprach er.
    »Wohin gehst du?«
    »Mal kurz nach nebenan.« Mac küsste sie noch einmal, warf Evans einen kurzen Blick zu und verließ das Zimmer.
    Mac war noch nie bei Scotland Yard gewesen, und zu jeder anderen Zeit hätte er ein solches Erlebnis möglicherweise als unterhaltsam empfunden. In Whitehall angekommen, sprang er aus der Kutsche und musste seinen Hut gegen den starken Wind festhalten, ehe er das Gebäude betrat.
    Das Innere war schlicht, und es ging geschäftig zu. Männer in dunklem Anzug oder in Uniform gingen in den diversen Räumen ein und aus. Mac machte auf sich aufmerksam, indem er einen der Vorübergehenden an der Schulter packte und nach dem Weg zu Inspektor Fellows fragte.
    »Der ist beim C. . I. . D., Sir«, sagte der Mann. »Die Treppe hoch.«
    Mac nahm immer zwei Stufen auf einmal. Er hielt sich nicht damit auf, nach dem richtigen Zimmer zu fragen; er öffnete einfach die Türen, bis er den Inspektor in einem Zimmer mit zwei anderen Detectives in Zivil gefunden hatte.
    Mac stürmte hinein und stützte sich mit den Fäusten auf Fellows Schreibtisch. »Was haben Sie herausgefunden?«, verlangte er zu wissen. »Irgendwelche Fortschritte?«
    Fellows sah Mac gleichmütig an. »Einige.«
    »Sagen Sie mir, was Sie wissen. Ich muss ihn kriegen.«
    Fellows’ Gleichmut wandelte sich zu mildem Interesse. Er war ein guter Inspektor, der eine Spur wie ein Bluthund verfolgte und seine Beute mit Freude zur Strecke brachte. »Es ist wohl wieder etwas vorgefallen? Was ist passiert?«
    »Er hat meine Frau angegriffen, das ist passiert.« Mac knallte seinen Hut und seinen Spazierstock auf den Schreibtisch. »Er hat es gewagt, Hand an Isabella zu legen, und dafür wird er teuer bezahlen.«
    »Er hat sie angegriffen? Wann? Wo?«
    Mac schilderte, was geschehen war, während Fellows sich Notizen machte. Er war Linkshänder, wie Mac bemerkte.
    Während Fellows schrieb, ging Mac auf und ab. Die beiden anderen Detectives hatten die Köpfe über irgendwelche Papiere gebeugt; einer der Männer stand jetzt auf und verließ das Zimmer, dafür trat ein uniformierter Sergeant ein, um mit dem anderen zu sprechen. Mac wurde es schließlich leid, auf und ab zu gehen und ließ sich auf

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