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Das Werk der Teufelin

Titel: Das Werk der Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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nichts mehr halten!«
    »Schon gut, schon gut. Wenn sie zukünftig nur zwischendurch darauf achtet, mein Abendessen nicht anbrennen zu lassen!«
    »Das wird sie sicher, sie ist sehr zuverlässig. Aber ich muss jetzt gehen, sonst werde ich vermisst.«
    Sie umarmte Trine noch einmal mit großer Herzlichkeit, dann begleitete sie der Apotheker in den Vorraum. Hier blieb er noch einmal stehen und sah sie fragend an.
    »Ich weiß, ich weiß, er hat gelogen«, entschuldigte sie sich. »Oder besser, etwas Wesentliches verschwiegen.«
    »Aber Ihr wisst nicht, was?«
    »Den Grund seiner Zweifel, nehme ich an. Aber möglicherweise wird er sich Euch anvertrauen. Ich hoffe nur, er hat nicht den Brand in Sankt Kunibert gelegt.«
    »O ja, auch ich hörte, der Westturm sei abgebrannt und die Glocken seien hinuntergestürzt. Sie haben ein Opfer gefordert!«
    »Was? Das wusste ich nicht.«
    »Einen Domherrn. Nicht, dass es um ihn schade wäre. Aber wenn Jung Ewald etwas damit zu tun hat, dann werden wir Schwierigkeiten zu erwarten haben. Vielleicht war Eure Handlung diesmal doch nicht so weise, Frau Almut.«
    Almut verabschiedete sich nachdenklich, aber durch einen Spalt des Vorhangs sah sie noch, wie Trine den Geist des Weines in einen Becher goss und daran nippte.

10. Kapitel
    Pater Ivo und der Krankenpfleger, Bruder Markus, fanden sich am selben Montag in den Vormit- tagsstunden bei ihrem Abt, Vater Theodoricus, ein, um Bericht zu erstatten. Auch der Prior Rudgerus war anwesend.
    Am Vortag war der Leichnam des Domherren zum Kloster gebracht worden, um ihn vor den Flammen zu bewahren. Und nun lag Sigbert von Antorpf feierlich aufgebahrt in der Aussegnungskapelle und wartete darauf, dass seine Angehörigen sich einfinden würden, um über die Bestattung zu befinden.
    »Ein trauriger Anlass!«, bemerkte Abt Theodoricus. »Ich habe das Domkapitel davon in Kenntnis gesetzt, dass eines seiner Mitglieder bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen sei.«
    »So es denn ein Unfall war, ehrwürdiger Vater.«
    Der Abt, nur wenig älter als Pater Ivo, doch kleiner und mehr zur Fülle neigend, hob fragend die linke Braue.
    »Nun, da war dieser blutige Dolch.«
    Pater Ivo legte die reich verzierte, doch tödlich scharfe Waffe vorsichtig auf den Tisch. Sie war inzwischen von den Blutflecken gereinigt und gründlich untersucht worden.
    »Hat denn nicht die Glocke seinen Tod herbei geführt?«
    Prior Rudgerus beugte sich über die Schulter des Abtes und betrachtete den rot glimmenden Rubin, als sei er noch ein Blutstropfen direkt aus dem Herzen des Domherren.
    »Wir wissen es nicht genau, denn sie traf ihn direkt über dem Herzen und zertrümmerte seinen Brustkorb. Wenn ihm zuvor dort eine Wunde zugefügt wurde, so kann man es jetzt nicht mehr feststellen«, antwortete Bruder Markus. »Er hat auch eine Platzwunde am Hinterkopf, die mag aber vom Sturz herrühren.«
    Nachdenklich sah der Abt die beiden Mönche an, und es war ihm anzusehen, dass mehrere Fragen seine Gedanken bewegten. Doch war er kein voreiliger Mann und wägte seine Gedanken erst in Ruhe ab, bevor er sie in Worte formulierte. Schließlich aber konstatierte er: »Ein rätselhafter Fall, der viele Vermutungen offen lässt. Die Domherren sind wohlhabende, einflussreiche Männer, und nicht alle von ihnen führen ein gottgefälliges Leben. Er mag Feinde gehabt haben. Ein schönes, wertvolles Stück, dieser Dolch! Was habt ihr weiterhin herausgefunden?«
    Pater Ivo steckte die Hände in die Kuttenärmel und wanderte in dem geräumigen Arbeitszimmer des Abtes auf und ab.
    »Wir fanden eine weitere Wunde, als wir ihm die blutigen Kleider entfernten.«
    »Also ein Mord?«
    »Nicht durch diese Wunde. Sie war älter, schon verheilt, aber die Narbe war noch frisch und rot. Es mag vor sieben, acht Wochen geschehen sein.«
    »Demzufolge aber keine tödliche Verletzung. Warum erwähnst du sie, Ivo?«
    »Weil sie sich an einer bemerkenswerten Stelle befindet, ehrwürdiger Vater.« Pater Ivo erlaubte sich einen Hauch von Sarkasmus. »Der Domherr wurde entmannt.«
    Obwohl gewöhnlich gelassen und durch wenig zu erschüttern, entfuhr Vater Theodoricus diesmal ein Ausruf des Erstaunens, und der Prior starrte den Pater fassungslos an. Doch es war der Abt, der die furchtbare Vermutung äußerte: »Könnte er es selbst getan haben? Ihr wisst, es gibt derartige Fanatiker.«
    »Ich glaube nicht. Der Ruf des Sigberts von Antorpf in den Badehäusern ist legendär.«
    »Ja, das habe selbst ich schon

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