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Das Werk der Teufelin

Titel: Das Werk der Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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sie im Kerker ist, bat sie noch. Almut, was können wir nur tun? Warum haben sie sie mitgenommen?«
    »Ich habe eine Vermutung.« Almut ließ ihren Blick auf Johanna ruhen, aber die betrachtete nur mit steinerner Miene ihre Hände. Angelika hatte die ihren über dem Bauch gefaltet und träumte vor sich hin. Thea hingegen erwiderte ihren Blick und sah sie mit verkniffenen Lippen an.
    »Dann sieh zu, wie du uns aus dem Schlamassel herausziehst, Frau Almut!«, zischte sie.
    »Du brauchst dich gar nicht so aufzuspielen, Thea. Almut trifft keine Schuld an der Sache!«, fauchte Clara sie aufgebracht an.
    »Ach nein? Wer hat denn die Badehur hier angeschleppt? Ich habe euch ja gewarnt, das bringt uns nur in Verruf!«
    »Wenn Johanna ein Vorwurf treffen würde, dann hätten die Büttel sie und nicht Magda mitgenommen!«, erklärte Almut nüchtern und hoffte, es möge stimmen.
    »Willst du damit sagen, unsere Meisterin sei eine Verbrecherin?«
    »Überhaupt nicht. Das Wichtigste scheint mir momentan zu sein, den tatsächlichen Grund für ihre Verhaftung herauszufinden. Dann können wir etwas unternehmen.«
    »Ich werde nicht zum Vogt gehen und mich womöglich dazusperren lassen!«, giftete Thea. »Das machst am besten du selbst, Almut.«
    »Almut soll sich hier um die Angelegenheiten kümmern, sie darf nicht in Gefahr geraten, Thea.«
    »Na, dann geh du doch, Clara!«
    »Ich kann so etwas nicht. Was, wenn sie mich in den Kerker werfen? Das überlebe ich keinen Tag lang. Du weißt doch, meine angegriffene Gesundheit…«
    »Die ist immer angegriffen, wenn du mal eine Verantwortung übernehmen musst.«
    Almut erhob ihre Stimme und fuhr dazwischen: »Hört mit dem Gezanke auf. Ich werde Magdas Bruder eine Nachricht schreiben. Der Ratsherr von Stave wird schon eine Möglichkeit finden, aus dem Vogt herauszubekommen, was ihr eigentlich vorgeworfen wird. Viel eher, als wenn eine von uns dort erscheint! Und ansonsten sollten wir jetzt wieder an die Arbeit gehen. Es hilft Magda wenig, wenn wir hier herumsitzen und Trübsal blasen.«
    »Mh. Ich mag Leute, die eine Sache mit Vernunft anpacken!«, stellte Gertrud, die Köchin, fest und erhob sich. »Almut hat Recht, wir müssen etwas zu essen haben und unsere Aufträge erledigen.«
    Eine nach der anderen standen die Beginen auf, erst zögerlich, dann aber mit wachsender Entschlossenheit. Almut begab sich als Erstes in die Schreibstube in ihrem Häuschen und nahm sich ein Stück Pergament, auf dem sie mit wenigen Worten berichtete, was geschehen war. Sie faltete und siegelte das Schreiben und gab einer der Mägde den Auftrag, es umgehend an Magdas Bruder auszuliefern und möglichst eine Antwort mitzubringen.
    Als sie das erledigt hatte, waren alle wieder an ihre normale Arbeit zurückgekehrt, auch wenn die Gesichter ernster waren als sonst. Zwei Mägde waren dabei, nasse Laken auszuwringen, eine dritte füllte heißes Wasser in das Waschschaff, Gertrud holte ein Blech knuspriger Pasteten aus dem Ofen an der Außenwand ihres Hauses, Bela kam mit einem Korb Eiern aus dem Stall. Die Seidweberinnen saßen zusammen mit Rigmundis in der Sonne und versahen feine Stoffe mit zierlichen Stickmustern, eine Arbeit, die helles Licht verlangte und nur in den Tagesstunden erledigt werden konnte. Aus Elsas Kräuterküche zog ein feiner Duft über den Hof. Almut warf einen Blick hinein und erkannte verwundert, wie sich Trine und Johanna gemeinsam mit Elsa über ein Krüglein beugten. Sie trat ein und legte dem Mädchen sacht die Hand auf die Schulter. Sie drehte sich um, sah sie strahlend an und wies auf das Gefäß.
    »Hast du wieder etwas zusammengebraut, Trine?«
    »Sie hat den Geist des Weines destilliert.« Elsa schwenkte eine Phiole mit einer klaren Flüssigkeit. »Und dann hat sie ein Bündel Melisse hineingetan, weil sie den Geruch so schön findet, und das Ganze über Nacht ziehen lassen. Es fühlt sich sehr kühl auf der Haut an und zieht schnell ein. Sie meint, so heilt die Melisse gereizte Stellen und Insektenstiche schneller.«
    »Diesmal ist also kein neues Duftwasser entstanden?«, fragte Almut, denn Trine mit der feinen Nase hatte letzthin eine Mixtur hergestellt, die sich bei den Damen, die es sich leisten konnten, großer Beliebtheit erfreute.
    »Ich weiß nicht, ich finde nicht, dass es besonders stark riecht. Aber Johanna glaubt, man könnte es gut als Mittel zum Einreiben verwenden.«
    »Wenn ich den Rücken und den Fuß der Frau Rigmundis behandelt habe, dann ist die Haut rot und

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