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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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ausgelöste Explosion installiert worden, sondern weil Eisenstaub so wie loses Mehl explodieren oder zumindest brennen konnte.
    Kepler sprang auf. Die Gondwaner rannten hinter dem Wissenschaftler weg von den Gleisen. Kepler schnappte seinen Rucksack und hängte das Gewehr um, während er loslief. Er sah den breiten Rücken von Toii hinter einer Maschine verschwinden. Im selben Moment knallte es und der Bahnhof versank in der Dunkelheit. Kepler streckte die linke Hand aus und hoffte, dass er nicht in die Maschine hinein rennen würde. Im Boden leuchteten plötzlich grün blinkende Leuchten in Form von Pfeilen auf. In ihrem drängend zuckenden Licht sah Kepler, dass er die Maschine schon passiert hatte, und dass Toii in einen Stollen hinein rannte. Kepler änderte abrupt die Richtung und rutschte aus. Er fing den Sturz mit der linken Hand ab, kam hoch und rannte weiter.
    Als er den Stolleneingang erreichte, schob sich schon eine Platte aus der linken Wand heraus, um ihn zu verschlissen. Kepler quetschte sich zwischen sie und die rechte Wand, drückte sich mit einem Ruck durch den schmaler werdenden Spalt und fiel auf den Boden. Im selben Moment änderten die Leuchtstreifen im Boden, die den Fluchtweg anzeigten, die Farbe von Grün auf Rot. Die Tür schloss sich mit einem dumpfen Poltern. Dann erzitterte alles um Kepler herum.
    In den tadellos glatten Wänden bildeten sich abertausende Risse, die sich r asant ausbreiteten, aus ihnen rieselte Staub, dann stürzten Gesteinsbrocken herunter. Die Tür dröhnte wie ein Gong und drückte sich in den Gang hinein, als etwas gegen sie prallte. Ächzend hielt sie dem Einschlag stand, aber um sie herum bildeten sich Staubwolken. Durch die Wände dröhnte das Echo der Explosion und mischte sich mit entsetztem Schreien, dem schrilleren von Areía und dem tieferen von Goii. Die anderen Stimmen konnte Kepler nicht zuordnen. Und dann war es, als wenn die Erde selbst stöhnen würde.

24 . Kepler öffnete die Augen. Um ihn herum war es völlig dunkel. Sein Kopf fühlte sich seltsam an. Einerseits klar, andererseits irgendwie leicht, wie von der russischen Droge. Dabei hatte Kepler sich daran schon fast gewöhnt.
    D as Dröhnen in den Ohren war neu hinzugekommen. Er legte die Hand an das rechte und spürte warme Flüssigkeit. Kepler leckte über den Zeigefinger. Es war Blut. Anscheinend hatte ein Brocken ihn am Kopf erwischt.
    Nach einigen Sekunden konnte Kepler den Staub in seiner Nase riechen und den in seinem Mund schmecken. Sehr angenehmer Weise gab es nicht einmal den Anflug vom Bananengeschmack. Kepler spuckte aus und schluckte einige Male. Schwerfällig richtete er sich auf. Das Dröhnen in seinem Kopf wurde sogleich hämmernd, klang jedoch rasch aus. Kepler öffnete die Augen.
    Er sah nichts. Träge langte er in die Tasche und holte das HTC heraus. Schon das Licht des Bildschirms war grell, als er die Leuchte anmachte, musste Kepler die Augen sogar zukneifen. Im selben Moment spürte er eine Hand, die an seiner Schulter rüttelte, was er vorhin für das Eigenzittern seines Körpers gehalten hatte. Er drehte sich um und riss dabei die Glock aus dem Halfter. Seine Augen brauchten etwas Zeit, um sich zu fokussieren. Indessen hörte er eine empörte Stimme. Dann konnte er wieder sehen und senkte die Pistole, als er in Areías aufgerissene, erschrockene Augen blickte, und in das besorgte Gesicht von Toii, der ihn weiterhin schüttelte. Areías Lippen bewegten sich.
    " Wa?", fragte Kepler.
    Die eigene Stimme hörte er wie durch dicke Watte.
    "Ob bei dir alles gut ist?", drangen Areías geschriene Worte zu ihm durch.
    "Gleich." Kepler hustete. "Toii, ich bin wieder wach, danke. Hör bitte auf an mir zu rütteln, mein Hirn wabbert schon ganz komisch."
    Der Riese nahm nach drei Sekunden die Hand von seiner Schulter und Keplers Wahrnehmungen normalisierten sich weiter.
    "Für ein so winziges und kurzes Wesen bist du ganz schön zäh und ein guter Kämpfer", bescheinigte Toii ihm in langsamen Worten, "und deine Augen stören mich gar nicht, aber manchmal redest du echt skurril daher, Kleines."
    "Kleines?", empörte Kepler sich. "Einsdreiundsiebzig und siebzig Kilo galten zu meiner Zeit als sportlich-schön, also nenne mich nie wieder Kleines , klar. Ich sage ja auch nicht Großes zu dir, obwohl du weder von der Statur noch von der Denkweise her in diese von Maschinen gleichgemachte Welt passt."
    "Ich bin zwar erst dreißig", erwiderte Toii langsam und schnaufend und sah Kepler schwer an,

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