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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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niemand anderer in dieser Zeit. Die Waffe landete direkt auf Keplers Schulter, er brauchte sie mit der linken Hand nur festhalten. Er streckte sich und legte die Lichtbogenwaffe neben die Fackel. Dann hackte er sich mit den beiden Oberarmen an der Öffnung fest, sodass seine Achseln auf der Kante lagen, und atmete durch.
    "Sei sanft zu mi r, Toii", bat er. "Und los."
    Der Riese benutzte die Wand nicht als Schanze, sondern sprang nach einem kurzen Anlauf einfach hoch. Mit erstaunlicher Leichtigkeit schnellte er mühelos in die Höhe. Kepler hätte sich das denken müssen, denn als Toii die Gruppe in der Nacht gerettet hatte, war er sehr schnell gelaufen, und nur ein Mensch, der kraftvolle Beine hatte, war auch wirklich stark. Kepler ließ sich fallen kurz bevor Toii gegen ihn prallte, und ergriff dabei den Kragen des Riesen. Dank Areías Gewicht, und weil Toii seinen gesunden linken Arm durch die Öffnung gestreckt hatte, konnte Kepler ihn festhalten. Er stemmte sich mit den Knien gegen den Brocken und zerrte an Toii. Dessen Jacke begann aufzureißen, aber dann hatte der Riese sich schon halb durch die Öffnung gequetscht.
    " Areía, spring ab", befahl Kepler.
    Das plötzliche Fehlen von fünfzig Kilogramm an Gegengewicht ließ ihn und Toii fast zurückrutschen, aber sie hielten sich gleich fest.
    "Bin unten", rief Areía.
    Kepler nahm die Lichtbogenwaffe, drehte sich um und ließ sie in Areías nach oben ausgestreckte Hände fallen. Mit der Fackel war es komplizierter. Kepler richtete sie waagerecht aus, bevor er sie losließ. Sie verdrehte sich trotzdem und kam mit dem brennenden Ende bei Areía an. Die junge Frau riss die Hände vom Feuer zurück und die Fackel fiel auf den Boden. Der Staub erstickte die Flamme fast sofort. Areía erstarrte mit ausgestreckten Händen und einem hilflosen Blick.
    "Heb sie auf und wedele mit ihr!", brüllte Kepler.
    Areía verstand den Sinn des Befehls nicht, das ließ sie zögern. Als sie die Fackel aufhob, war von dem Feuer fast nur noch ein Glimmen übrig.
    "Beweg sie leicht hin und her", sagte Kepler drängend, aber nicht mehr barsch.
    Areía schwang die Fackel zu einer Seite, dann zur anderen. Toii hielt auch den Atem an, während Kepler und er nach unten blickten. Die Luft war zwar stickig, aber die Bewegung belebte die erlöschende Flamme. Areía verstand endlich, was Kepler gewollt hatte. Behutsam schwang sie die Fackel erst leicht weiter, dann, nachdem das Feuer kräftiger geworden war, wurde auch ihre Bewegung weiter und schneller. Sekunden später knisterte das Feuer und Areía schrie kurz auf, als ein Funke auf ihre Hand fiel. Dann brannte die Fackel ruhig im grünlichen Schein weiter. Kepler atmete erleichtert aus, Areía und Toii ebenso.
    Sekunden später war der Riese durch die Öffnung durch. Die Passage hatte an einigen Stellen seine Kleidung aufgerissen und seine Haut aufgekratzt, aber a nsonsten ging es Toii gut.
    Kepler steckte die Glock ein, nahm den Rucksack und das Gewehr und sprang herunter. Nachdem er die Tasche und das Gewehr sicher auf dem Boden abgelegt hatte, nahm er die Fackel. Wie in Somalia nach dem Kampf am Strand dachte er an Omas Worte, dass Tüchtige oft das Wohlwollen des Schicksals anzogen. Und daran, dass er damals trotzdem ein Dankesgebet gesprochen hatte.
    Er tat es wieder. Der herabstürzende Brocken hatte die Syth in dem Moment erwischt, als sie gerade unter ihm gerannt war. Wäre dem nicht so gewesen, würde Keplers Blut jetzt im Trophäenbehälter der Außerirdischen schwappen.
    Im relativ schwachen Licht der Fackel sah Kepler die Fußabdrücke der Syth trotzdem. Sie lagen weit auseinander, sie war in langen Sätzen gerannt, sie hatte sich ziemlich beeilt. Wohin, darüber konnte Kepler lange und wahrscheinlich ergebnislos spekulieren. Genauso wie darüber, was eine Syth in einer lange stillgelegten und vergessenen Mine verloren hatte. Unklar war auch, ob sie hier gehaust hatte oder erst vor kurzem hergekommen war.
    In beiden Fällen war jedoch völlig offensichtlich, dass es irgendwo einen Eingang in diese Katakomben geben musste.
    Kepler holte drei Gewehrmagazine aus dem Rucksack, munitionierte sie auf und lud das Gewehr. Die beiden anderen steckte er in die Hosentaschen. Toii grapschte indessen nach Areías Hand und sah sie an. Sein Blick auf die winzige Wunde, die der Funke hinterlassen hatte, war rührend. Er ließ Areías Hand los, hob die Lichtbogenwaffe auf und hängte sie um.
    "Ich gebe sie dir wenn es soweit ist", bestimmte er,

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