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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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hier hin unterwegs sein", flüsterte er zu Areía und Toii, "hier muss der Ausgang liegen." Er schwieg kurz. "Irgendetwas gefällt mir hier aber nicht. Wir sehen uns um, bevor wir es mit dem Funk versuchen."
    "Womit?", flüsterte Areía aufgeregt zurück.
    " Kommunizierer."
    "A ch so."
    Toii hüstelte unbehaglich. Kepler sah ihn fragend an.
    "Ich müsste dringend mal" , teilte der Riese ihm konfus mit.
    "Mach doch", gab Kepler zurück. "Dreißig Meter hinter uns war links ein Loch. Dort bist du ungestört, denke ich. Aber vergewisserte dich dessen zuerst."
    "Danke schön."
    "Wofür denn?"
    Toii verschwand in der Dunkelheit des Stollens. Areía sah Kepler an, dann blickte sie so wie er in die Halle hinaus. Sekunden später fuhr sie mit der Zunge über die Lippen, ihre Augen verengten sich. Kepler lächelte in sich hinein. Frauen waren eigentlich jederzeit ein himmlischer Anblick. Wenn sie aufgeregt und neugierig waren, dann ganz besonders. Areía sah ihn kurz an, ignorierte sichtlich irgendetwas, was sie in seinem Gesicht sah, und ging vor. Sie drückte sich an die linke Wand und schob sich an ihr entlang. Kepler folgte ihr.
    Am Rand der Stollenöffnung angelangt, blieb Areía stehen und lugte vorsichtig hinaus. Sie sah nach rechts, dann drehte sie den Kopf nach links. Ihre Augen weiteten sich. Kepler war im selben Moment bei ihr. Im nächsten riss er die rechte Hand über ihre rechte Schulter hoch.
    In der Öffnung des Nebenstollens hingen mit den Köpfen nach unten zwei Bogenschützen. Neben der Mauer lagen ihre zerschlitzten Jacken und ihre Armbruste. Beide Männer waren bleich, ihre entblößten Oberkörper schimmerten im Zwielicht der Halle fast kalkweiß. Durchsichtige Schläuche zogen sich von ihren nach unten baumelnden Armen zu einem Behälter, der auf dem Boden unter ihnen stand. Durch die Schläuche floss das Blut der Bogenschützen.
    Vor dem Behälter hockte eine Syth. Sie hauste wohl auch im Labyrinth. Zumindest hatte sie sich analog zu den Zöpfen der Syth im Tunnel ebenfalls makaber geschmückt. Ihre Maske wurde von zwei Hörnern eines Büffels gekrönt.
    Während sein Finger sich am Abzug krümmte, sah Kepler zum ersten Mal eine Gefühlsregung bei einer Syth. Trotz der kurzen Zeit und obwohl er die Außerirdische nur schräg von der Seite sehen konnte, nahm er die bis ins Höchste pervertierte grausame Freude sehr deutlich wahr.
    Im nächsten Moment klickte der Schlagbolzen nur. Die Patrone, deren Kugel die Maske durchschlagen und die Syth töten sollte, hatte nicht gezündet.
    Kepler liebte die Glock – soweit es ihm möglich war und soweit dieses Gefühl für eine Waffe empfunden werden konnte. Die Glock war eine gute Pistole. Sie hatte nur einen einzigen Nachteil, der auf dem Prinzip der teilweisen Vorspannung beruhte. Versagte die geladene Patrone, musste die Pistole durchrepetiert werden, die Patrone konnte nicht wie bei einer Waffe mit dem herkömmlichen Double-Action-Only-Abzugsystem einfach durch nochmaliges Drücken des Abzugs nochmal angestochen werden.
    Der Laut des Schlagbolzens war im widerlichen Blubbern des Blutes in den Schläuchen untergegangen, aber die Syth hatte ihn trotzdem vernommen. Sie legte den Kopf schief. In dem Moment, als sie ihn zu drehen begann, riss Areía den Mund auf. Kepler ließ die Glock zwischen die junge Frau und die Wand fallen, drückte die Hand auf Areías Mund und zog sie gleichzeitig zurück in den Stollen. Dabei fing er mit der linken Hand die Glock auf.
    Areía hatte indessen die Schockstarre überwunden. Aber sie war noch nicht wieder bei sich. Statt der Angst empfand sie nur Wut. Völlig irrational schlug sie mit den Beinen aus, als sie sich aus Keplers Griff zu winden versuchte.
    Das brachte sie beide zwei Meter hinter dem Stolleneingang zu Fall. Kepler verdrehte sich dabei, um nicht auf das Gewehr zu prallen. Er landete auf der rechten Seite und das Gewehr schlug zwar nur leicht und nur mit dem Kolben auf der Erde auf, aber doch hörbar. Kepler presste die strampelnde Areía mit einem Ruck an sich, der ihr beinahe das Genick brach. Sie trat weiter um sich und versuchte mit beiden Händen, Keplers Arm herunter zu reißen. Aber wenigstens geschah das alles lautlos und Kepler hoffte, dass die Syth nicht nachsehen würde, ob sie wirklich etwas gehört hatte.
    Dann vernahm Kepler doch ihre Schritte. Sie waren langsam und unschlüssig, aber ihm blieben nur Augenblicke. Die niemals ausreichen würden, Areía wegzustoßen, die Glock durchzuladen und zu

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