Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
Erschütterung", fuhr Hefaisoii fort. "Ich habe es nicht hinbekommen und wenn Baobhan nicht verletzt gewesen wäre, hätte sie mich bestimmt umgebracht. Aber Minotar hatte sie geheilt und ich habe ihr eine neue Maske gebaut, das hatte ihre Wut gemildert." Hefaisoii schauderte in Erinnerung. "Sie beorderte zwei Syths her und flog mit ihnen weg. Als sie wiederkam, musste ich ihr die Aufnahmen ihrer Maskenkamera in allen Spektren zeigen. Minotar war dabei. Keine von ihnen hat verstanden, wie die beiden Syths in Gondwana getötet wurden." Hefaisoii lächelte Kepler an. "Das warst du, nehme ich an."
"Kommt hin", sagte Kepler nachdenklich. "Weiter."
" Baobhan hatte lange nachgedacht, dann forderte sie noch zwei Syths an. Beide wurden in Gondwana aber sofort getötet." Hefaisoii grinste ungehemmt schadenfroh. "Baobhan hatte eine echt fast perverse Freude daran und rief noch welche. Die Forscher im Stützpunkt weigerten sich, dort gibt es höchstens noch vier Syths. Daraufhin verlangte Baobhan nach Gools. Dann musste ich für sie Verbindung zur Außenstation im Orbit herstellen und sie beorderte von dort einige Syths. Dann war erst Ruhe, aber bald hörte ich Explosionen, dann tauchte Baobhan wieder auf und rief die letzten vier Syths von der Raumstation." Hefaisoii lachte euphorisch auf und das milderte seine verkrampfte Anspannung. "Damit ist der Posten im All völlig leer!", steigerte er sich in den Lachanfall. "Baobhan verzog sich schleunigst in den Olymp! Und jetzt sind die Gorgonen tot!"
Die permanente Angst, in der dieser Mann fünf lange Jahre gelebt hatte, entlud sich wieder in einem fast hysterischen Lachen. Kepler wartete. Hier schien im Moment keine Gefahr zu drohen und es war besser, wenn er wusste, was ihn draußen erwartete. Dafür einem Mann beim Lachen zuzusehen war kein zu großer Preis. Nur eine kurze Anstrengung.
"Wo ist Baobhan hin?" fragte Kepler, nachdem Hefaisoii sich ausgelacht hatte.
"Zum Stützpunkt."
"Ah ja." Kepler überlegte. "Dass die Syths die Gools lenken können, erklärt, warum Fauna übriggeblieben ist und nicht nur Insekten. Wie tun die Syths das?"
" Sie implantieren denen, die sie selbst züchten, Steuerungschips ins Gehirn."
" Und sie haben kürzlich einige Gools gezüchtet, richtig?", fragte Kepler.
"Stimmt wohl, ich war mir dessen nicht sicher, das geschieht ja im Stützpunkt, nicht hier", antwortete Hefaisoii. "Aber anscheinend habe ich es doch richtig mitbekommen, Baobhan hatte alles an Gools aktiviert, was dort auf Lager war, und jetzt bauen sie dort neue Gools. Aber das dauert mindestens einen Tag. Also, diesen jetzt." Er überlegte, dann schlug er sich aufs Knie. "Na klar! Baobhan denkt, dass ihr die Mine und den Stützpunkt zerstören wollt. Sie muss das verhindern, deswegen holt sie ständig neue Syths und Gools." Hefaisoii sah Kepler ernst und warnend an. "Baobhan weiß, dass du aus anderer Zeit kommst. Es war dein Blut an ihrem Dolch, oder? Ich habe die Probe als erstes zu den Forschern schicken müssen, als sie aus Vineta zurückkam. Als sie das Ergebnis sah, wurde Baobhan ganz erregt. Sie wollte unbedingt zum Olymp, um in den Archiven, die die Syths haben, nach uralten Waffen aus den Zeiten vor den Maschinen zu suchen." Er verstummte mit offenem Mund, runzelte die Stirn und sein Blick wurde furchtsam. "Sie studiert dich, Krieger. Sie hat die Aufnahmen aus Gondwana und die von dem nächtlichen Angriff, bei dem sie mehrere Gools benutzt hatte, sehr oft angesehen." Hefaisoii lächelte Kepler beruhigend an. "Mal sieht sie dich, aber meistens nicht, und das in jedem Lichtspektrum. Sie hat die ganzen Syths dafür aufgebraucht, und trotzdem ist sie völlig ratlos darüber wie du tötest und sie weiß bestimmt immer noch nicht, wie sie dich töten könnte."
" Tut sie schon, das ist auch das seltsame daran", widersprach Kepler. "Das waren genug Informationen." Er straffte sich. "Lasst uns gehen."
" Sekunde", protestierte Darr angespannt. "Was ist Ihnen eben klar geworden?"
"Dass ich eine Sache überhaupt nicht begreife", antwortete Kepler.
"Welche?", erkundigte Darr sich verdattert.
"Warum Baobhan uns weitermachen lässt", antwortete Kepler und sah ihn ratlos an. "Gools seien dahingestellt, aber warum verheizt diese Syth die letzten ihrer Art anstatt einen Lichtbogensatelliten zu benutzen? Warum jagt sie, warum will sie mich unbedingt lebend kriegen? Sie legt uns zwar Steine in den Weg, aber sie tötet euch nicht aus der Entfernung, damit ich dabei nicht sterbe. Aus
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