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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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Selbstaufmunterung nach überstandener Gefahr half oft, wieder Mut zu fassen. Nach der Explosion des Labyrinths hatte das funktioniert. Jetzt nicht.
    Kepler sah zur Seite. Sie waren vierundzwanzig, als sie aus Gondwana aufbrachen. Dann hatten sie noch Hefaisoii aufgelesen. Und jetzt waren sie zu siebt. So grotesk waren Keplers Verluste noch nie gewesen, schon gar nicht innerhalb von nur drei Tagen. Das hier war kein Krieg, das war ein Gemetzel.
    Auf die Idee, den toten Bogenschützen zu begraben, kam niemand, und Kepler wollte keine Zeit verlieren. Er brauchte nicht auf den Mähdrescher zu klettern, um festzustellen, dass der Kampf in den Bergen immer noch tobte. Das war in der kristallklaren Morgenluft auch von hier aus erkennbar. Genauso wie die Tatsache, dass die Heftigkeit dieses Kampfes abgenommen hatte. Entweder gewannen die Syths die Kontrolle zurück, oder aber sie wurden nach und nach ausgelöscht. Kepler wünschte sich das Zweite und war vom Ersten überzeugt.
    Er ging der Gruppe voran los, nachdem er die Glock eingesteckt und den Rucksack geschultert hatte. Das Gewehr hielt er in den Händen. Nicht im A nschlag, aber mit dem Zeigefinger am Abzug. Darr ging neben ihm, die anderen dahinter. Sie sprachen leise. Sie hörten sich nicht direkt fröhlich an, aber allmählich auch immer weniger niedergeschlagen.
    D er zweite Flug-Gool hatte sich durch den Aufprall mit Sicherheit in kleine Stücke zerlegt. Kepler wollte jedoch wissen, mit was für einem Feind er es jetzt zu tun hatte, deswegen führte er die Gruppe zum Kadaver des ersten fliegenden Gools. Zehn Meter davon entfernt blieb er stehen. Schon von hier aus war es grausam. Das nicht vom Magensaft weggeätzte Gras schimmerte rot. Von Hefaisoii waren nur einige gelbliche geleeartige Klumpen übriggeblieben und seine Beinprothese. Sie war auch blutverschmiert. Die Unterhaltungen verstummten.
    Zu Keplers Zeit war es andersherum. Man war wegen eines gefallen en Kameraden schwermütig gewesen und hatte beim Anblick des toten Feindes zumindest Genugtuung geäußert. Die Gondwaner hatten vorhin entsetzt auf die Leiche des Bogenschützen geblickt, doch der Anblick des Gools machte sie viel schwermütiger. Sie schienen den toten Bogenschützen vergessen zu haben, der unbegraben an der Feuerstelle liegengeblieben war.
    Das war wohl reine Selbstschutzreaktion, in einer Welt, die innerhalb weniger Jahre fast vollständig entvölkert worden war. Darr nicht, aber andere Menschen dieser Zeit haderten mit dem Tod anderer offenbar viel weniger als Kepler.
    Richtige Soldaten taten das nie. Sie akzeptierten den Tod, er war Teil ihres D aseins. Aber auch wenn sie es selten offen zeigten, sie hassten ihn abgrundtief.
    Kepler hatte nie einen toten Kamer aden vergessen. Und im Prinzip hatte er stets ähnlich wie die Gondwaner gehandelt. Wie unzählige Male zuvor schob er auch jetzt die Trauer in sich hinein und begrub sie unter nüchternem Denken.
    Darr sah auf den Flügel. An der unteren Kante war die Flugmembran ang esengt. Der Wissenschaftler richtete den Blick stirnrunzelnd auf Kepler.
    "Wie haben Sie das Feuer so schnell entfacht?", wollte er wissen.
    "Kalkt es bei Ihnen im Hirn?", fragte Kepler zurück. "Das ist einfache Physik."
    "Ihre Gegenfragen haben einen zweifelhaften Scharm", behauptete der Wi ssenschaftler ein wenig aufgebracht. "Ich bin für globale Probleme zuständig, Sie für temporäre. Also erklären Sie es mir einfach, damit ich mich fortbilde."
    "Wasser hat eine höhere Dichte als brennendes Fett, deswegen sank es auf den Boden der Steinkuhle", folgte Kepler der Bitte. "Dort verdampfte es augenblicklich, weil das Fett beim Brennen mehrere hundert Grad heiß ist. Dabei dehnte das Wasser sich schlagartig aus und schleuderte das Fett hoch."
    "Eigentlich logisch", meinte Darr nach einigen Sekunden.
    Kepler enthielt sich eines Kommentars und sah nach links.
    " Homeroii, du hast noch nie mit der Pistole geschossen. Übe ein bisschen."
    Der wortgewandte Bogenschütze trat vor und richtete die Glock auf den toten Gool. Die ersten drei Schüsse gingen daneben. Die nächsten zerrissen den Flügel, mit dem das tote Monster sich selbst bedeckt hatte.
    "Wie geht das eigentlich?", fragte Kepler und deutete auf den Kadaver.
    " Die Syths können in die Gool-Larve einen Teil der DNA ihres Wirtes übertragen", antwortete Darr. "Deswegen rennen manche Gools auf vier Pfoten. Die, die in einem Tier gezüchtet wurden. Habe ich doch schon zweimal erklärt."
    "Ich meinte etwas

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