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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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So d esaströs war noch keine seiner Fehlentscheidungen gewesen.
    Er zog den Ghillie an und überprüfte das Gewehr. Es war nur außen nass, im Inneren war kein Wasser. Kepler wischte den Verschluss mit der Hand so gut es ging trocken, hängte das Gewehr mit dem Lauf nach unten um den Hals vor die Brust und deckte es mit dem Ghillie zu. Dann winkte er Darr und sie gingen los.
    Enok , seine Männer und die Gondwaner kamen ihnen entgegen. Kepler hatte nicht erwartet, dass sie untätig warten würden, war aber froh, dass sie sich nicht in den Kampf eingemischt hatten. Die Verstoßenen waren es sichtlich nicht. Sie hatten jedoch begriffen, dass sie mehr gestört als geholfen hätten.
    "Ares!", rief Enok, weil Kepler ohne langsamer zu werden weiterging.
    " Darr und ich gehen weiter", warf Kepler zurück. "Bleib bei deinen Leuten."
    "Ares, warte!", schrie der Anführer der Verstoßenen bittend. "Ich habe mein Wort gegeben, ich muss dich begleiten!"
    Kepler blieb stehen und drehte sich um.
    "Bist du völlig bescheuert?", wollte er wissen. "Deine Loyalität sollte nicht mir gelten, sondern deinem Stamm. Darr besorgt dir schon eine Lichtbogenwaffe."
    Er langte unter den Ghillie und zog die Glock heraus, die Toii schon einmal besessen hatte. Der Riese blickte ihn grimmig an, als er zu ihm ging. Kepler drückte ihm die Pistole in die Hand, danach zwei volle M agazine.
    "Toii, bring sie weg", befahl er. "Und dann Areía und Goii nach Hause."
    Der Riese nahm zwar die Waffe, schüttelte aber entschieden den Kopf. Areía, die neben ihm stand, wiederholte die Geste.
    Indessen hatte Enok hastig drei Bogenschützen bestimmt, die sich mit den Elefanten wieder ihrem Stamm anschließen sollten. Die Verstoßenen verabschiedeten sich schnell, bedrückt und in kurzen Worten voneinander. Bevor die drei Männer abzogen, sahen sie zu Kepler und nickten ihm zu.
    "Danke", sagte einer kurzangebunden, aber ehrlich.
    Kepler nickte nur zurück, winkte Darr mitzukommen und drehte sich um. Im selben Moment spürte er eine erst zaghafte Berührung an der Schulter. Eine Sekunde später wurde er jedoch ziemlich unbarmherzig umgedreht und fand sich dem grimmig blickenden Toii gegenüber.
    "Kleiner", sagte der Riese leise, aber endgültig, "es ist unser aller Kampf."
    Dann lächelte er scheu und Kepler konnte es für einen Moment nicht anders, er erwiderte es. Areía, Enok, seine Männer, und sogar Goii strafften sich.
    "Bringen wir es zu Ende." Darr klang fast schon glücklich. "Gehen wir."
    Kepler hatte zwar eine ungefähre Ahnung, in welche Richtung er wollte, aber diese Annahme könnte auch völlig falsch sein. Er winkte Darr zu sich. Enok, der neben dem Wissenschaftler stand, kam mit ihm mit.
    " Darr, hat Ihr Kommunikator eine Kompassfunktion?", fragte Kepler.
    Er sah dem Wissenschaftler sofort an, dass er zwar wusste, was ein Kompass war, aber dass es sich damit auch erschöpfte. Eine Erklärung dafür wollte Kepler nicht hören, er winkte ab, als Darr den Mund öffnete.
    "Willst du immer noch deinen ursprünglichen Plan umsetzen?", fragte Enok.
    "Nein", antwortete Kepler. "Jetzt will ich den Spieß umdrehen."
    "Wo willst du dafür hin?", interessierte der Anführer der Verstoßenen sich.
    "Nach wie vor zur Wartungsstation", antwortete Kepler.
    "Was willst du dort eigentlich?"
    "Trocken werden sobald dieser eklige Regen aufhört", erwiderte Kepler. "Und wir müssen eine Falle bauen. Weil dieser herrliche Regen leider bald aufhört."
    Enok kannte sich hier gut aus. Innerhalb von Sekunden orientierte er sich an Geländemerkmalen, die Kepler überhaupt nichts sagten, und ging los.
    Der Regen machte das Vorankommen mühselig. Nicht so sehr wegen des au fgeweichten Bodens und der Kleidung, die immer schwerer wurde, das erschwerte lediglich ein wenig das Schreiten. Vielmehr war es die mickrige Sicht.
    Die hatte sich auf weniger als zweihundert Meter verringert, und die Umg ebung wirkte nun wie ein unendliches Grau. Als Orientierung diente nur noch die Tatsache, dass die Erde immer noch dunkler als der Himmel war. Die Sonne konnte Kepler als einen aufgehellten Fleck irgendwo über den Wolken lediglich erahnen. Das alles fühlte sich unangenehm ohnmächtig und unbeholfen an.
    Kepler beschimpfte sich im Stillen dafür, keinen Kompass zu haben. Aber meistens war er nachts unterwegs, und ihm reichten wenige Sterne, um die eigene Position festzustellen. Jetzt konnte er nicht auf diese Methode zurückgreifen, in dieser Zeit waren seine astronomischen Kenntnisse

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