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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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die Savanne. Es klang aber nur gepeinigt. Die Syth senkte den Kopf und blieb reglos auf einem Knie stehen. Sie hatte auch keine Wahl.
    Kepler legte das Gewehr ab, dann löste er die Verschlüsse, die den Ghillie an seinen Schultern festhielten. Ohne die Augen von der Syth zu wenden, wand er sich aus dem Tarnanzug. Darr sah ihm verdattert zu.
    "Wozu machen Sie das?", fragte er beinahe fassungslos.
    "Ich will ihr mein Geheimnis nicht verraten", knurrte Kepler zurück.
    E r legte den Anzug ab, zog die Glock und erhob sich. Er hatte fünf Meter zurückgelegt, bevor die Syth ihn wahrnahm und den Kopf zu ihm drehte. Kepler fixierte sie mit dem Blick. Wegen der Maske sah er nicht, ob die Syth dasselbe tat, aber er war sich dessen sicher. Er näherte sich der Außerirdischen und hob dabei die Glock. Als er stehenblieb, bewegte die Syth leicht den Kopf.
    " Hör auf, Unschuldige umzubringen", sagte Kepler. Er bekam keine Antwort darauf, aber er wollte auch keine. "Stell dich mir oder geh mir aus dem Weg."
    Die Syth sah ihn weiterhin stumm an. Er schoss in den linken Sehschlitz der Maske. Das Neunmillimetergeschoss verbrannte hinter der Panzerung, für einen Moment war es, als wenn die Augen der Syths aufblitzten. Dann fiel sie seitlich auf die Erde. Kepler trat an sie heran und schoss noch fünfmal in die Maske.
    Er hatte gesagt, was er zu sagen hatte und er hatte sich gezeigt. Wenn Baobhan wirklich nicht gewusst hatte, wie er aussah, dann wusste sie es jetzt – nur halt ohne den Ghillie. Dass die Syth seiner Aufforderung niemals Folge leisten würde, war Kepler klar. Er hoffte nur, dass Baobhan keine Unbeteiligten mehr töten würde, um an ihn heranzukommen. Und dass sie ihm endlich selbst im offenen Kampf entgegen trat, anstatt wieder andere vorzuschicken.
    Kepler wischte den Regen aus dem Gesicht und sah herunter. Eigentlich mussten seine Schüsse die Kamera in der Maske zerstört haben. Er feuerte noch dreimal, um ganz sicher zu sein, hob die Lichtbogenwaffe auf und ging zurück.
    Als er zurückkam, wischte Darr sich das Wasser aus dem Gesicht und sah ihn an. Sein Blick war sichtlich erbost. Kepler gab ihm die Syth-Waffe. Der Wissenschaftler legte an und drückte den Abzug. Nichts geschah. Darr verstellte die Regler an der Waffe und legte nochmal an. Dann warf er die Waffe weg.
    "Ist hinüber", murrte er beiläufig. "Wozu fordern Sie sie noch heraus?", verlangte er dann zu wissen. Er berührte das linke Ohr, als Kepler ihn erstaunt ansah. "Sie haben beim Rollen den Kommunizierer eingeschaltet", erklärte er.
    "Ach so." Kepler griff zum Ghillie. "Sie konnten es nicht sehen, Darr. Die Syths haben die Frauen wahllos getötet, die Männer haben sie sich zuerst genau angesehen. Hefaisoii hatte Recht. Baobhan will mir wirklich böse Dinge antun."
    "War doch klar", erwiderte der Wissenschaftler. "Die ist grausam, das weiß j eder. Deswegen lässt sie die Verstoßenen unbehelligt auf den Elefanten durch die Gegend ziehen. Wie die Gondwaner lässt Baobhan sie am Leben, damit sie Kinder bekommen, die vielleicht die richtige DNA haben." Er sah Kepler erstaunt an. "Sie haben Hefaisoii doch zugehört? Nur um Sie zu kriegen hat Baobhan Enoks Stamm auf uns zugetrieben und uns dann mit den Gools und dem Raumschiff aufgescheucht." Er atmete erleichtert durch. "Wenigstens ist ihr ein Fehler unterlaufen, und sie hat die falsche Herde angegriffen."
    "Moment", sagte Kepler. "Moment mal, Darr. Sie wussten, dass sie den Trick mit den Elefanten kennt und Sie haben das andere alles verstanden? Warum haben Sie nichts gesagt?", wollte er fassungslos wissen. "Warum nicht?"
    Der Wissenschaftler blickte völlig erstaunt zurück.
    "Sie haben nichts gesagt", erwiderte er verdutzt. "Ich dachte, Sie hätten einen Plan. Warum sagten Sie denn zu Enok, er solle unsere Elefanten im Sichtschutz der Hügel aus dem Tal bringen?"
    "Weil das grundlegendes militärisches Verhalten ist", gab Kepler hilflos zurück. "Darr, reden Sie mit mir, bitte. Ich bin doch kein Genie, ich weiß nicht alles und ich erkenne nicht alles. Und ich bin erst ein paar Tage hier, woher soll ich wissen, wie eine Außerirdische denkt?"
    Der Blick des Wissenschaftlers drückte Enttäuschung aus.
    "Auch Baobhan ist menschlichen Ursprungs", murrte er. "Und ihr Verhalten ähnelt mehr dem in Ihrer Zeit als in dieser, richtig? Sie hätten es sehen können."
    " Müssen", berichtigte Kepler nach einigem Überlegen. "Verdammt..."
    Er sah zum Schlachtfeld, wo die Verstoßenen ihre Toten sammelten.

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