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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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und zwar genau auf die Wartungsstation zu. Areía, hast du das Radio noch? Nicht umdrehen!"
    "Ja", warf die junge Frau über die Schulter.
    "Darr, Sie haben den gondwanschen Kommunizierer, oder?"
    "Okay", antwortete der Wissenschaftler.
    "Habe ich auch nicht anders erwartet", lobte Kepler ihn. "Nur dieses Wort müssten Sie als Intelligenzbolzen mittlerweile richtig benutzen können."
    "Was war falsch?", interessierte der Wissenschaftler sich lebhaft.
    "Ruhe. Areía, das Radio einschalten und einfach weitergehen, geht alle einfach weiter", befahl Kepler und sah zu Darr. "Sie – mitkommen."
    Sie scherten nach links aus der Gruppe heraus. Die anderen als Abschirmung nutzend, lief Kepler sechs Meter nach vorn zu einer recht mickrigen Akazie, die der kurze Regen jedoch ziemlich prächtig aufblühen lassen hatte. Kepler ging neben dem Busch auf das rechte Knie und schob Darr mit der linken Hand zwischen die Äste, während die anderen ihn erstaunt ansahen, als sie den Busch passierten. Kepler winkte ihnen weiter zu gehen und holte das Monokel heraus.
    "Darr, hier", sagte er, warf die Optik dem Wissenschaftler zu und brachte das Gewehr in Anschlag. "Passen Sie auf die Umgebung auf."
    Es dauerte etwas, bis Darr sich mit dem Monokel vertraut gemacht hatte. Es hatte zwar nur vierfache Vergrößerung, aber die erstaunte den Wissenschaftler.
    "Oh, damit kann man ja wie ein Accipitridae sehen", meinte Darr recht fröhlich. "Wissen Sie was ein Accipitridae ist?"
    "Nein", antwortete Kepler.
    "Ein Raubvogel", erklärte Darr. "Sehr groß, sehr stark. Er jagt, indem er sehr hoch schwebt, er hat aber enorm starkes Sehvermögen und..."
    "Jetzt weiß ich es, ein Adler", unterbrach Kepler ihn. "Wissen Sie was? Hätten Sie in Gondwana nicht so mit der Energie gegeizt, hätten Sie jetzt ein Fernglas."
    "Ein was?"
    "Dasselbe was Sie jetzt haben, nur doppelt, für beide Augen."
    "Das wäre gut ", meinte Darr. "Räumliches Sehen ist viel besser."
    " Genau", bestätigte Kepler ätzend. "Wieso waren Ihnen paar Erg zu schade?"
    "Äh..."
    "Bäh."
    Darr grübelte über die Zweideutigkeit dieses Lautes nach, und Kepler blickte konzentriert in den blassen grünlichen Laservorhang.
    In einer halben Stunde hatte sich das Flackern der Laserstrahlen bis auf einen Kilometer der Wartungsstation genähert. Kepler stellte die Vergrößerung auf Minimum und nahm den Fuß des westlichen schwarzen Berges ins Kreuz, dann bewegte er das Gewehr langsam nach links. Bald schimmerten im Absehen nur noch die kaum wahrnehmbaren, kreisenden Laserstrahlen. Kepler drehte sich weiter und sah bald das erste graue Gebäude der Wartungsstation. Er schwenkte zurück nach rechts, nahm höher und bewegte das Gewehr wieder nach links.
    Dann, undeutlich und kaum erahnbar, sah er wie ein Laserstrahl verschwand und gleich wieder aufleuchtete. Dafür erlosch der nächste Strahl und war auch gleich wieder da, als der übernächste verschwand. Kepler folgte mit dem Visier dem Erlöschen und dem Aufblitzen der Strahlen. Nach einigen Sekunden war er sich über die Richtung und die Geschwindigkeit dieses Wechselspiels sicher. Er langte vorsichtig mit der linken Hand zum Visier, während er das Gewehr weiter nach links bewegte, und maximierte allmählich die Vergrößerung. Als er beim Sechsfachen angelangt war, sah er deutlich, wie ein Strahl ausging und im selben Augenblick der Strahl, der aus der dahinter liegenden Falle kam, sich für einen Moment krümmte und hinter einem Schatten verschwamm. Im nächsten Augenblick war der Schatten nicht mehr sichtbar. Aber die Laserstrahlen gingen weiterhin aus und wieder an, immer weiter in Richtung der Wartungsstation.
    "Ich habe dich", murmelte Kepler. "Darr, sagen Sie den anderen, sie sollen jetzt langsamer gehen und sich enger gruppieren", befahl er lauter.
    Er hörte, wie der Wissenschaftler seine Anweisung über Funk weitergab, aber er nahm die einzelnen Worte nicht wahr. Sein Gehirn verarbeitete akribisch die wenigen Informationen, die ihm die Augen lieferten, und ergänzte sie um Erfa hrungswerte und Annahmen, die darauf basierten.
    Kepler s ganzer Körper bereitete sich auf den Schuss vor. Zuerst, indem er dem Gehirn mitteilte, wie hoch die Feuchtigkeit und die Windstärke waren. Als im Absehen der rote Faden erschien, verlangsamte Keplers Puls sich zusammen mit der Atmung. Seine Wange schmiegte sich an den Kolbenschaft, sein linkes Knie bewegte sich leicht nach links. Auf ihm ruhte der linke Ellenbogen, und die linke Hand bewegte das

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