Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
Vom Netzwerk:
wertlos. Aber er hatte immer noch eine Uhr. Und er hatte aus ganz bestimmten Gründen eine analoge.
    Er blieb stehen, machte die Klappe über der Uhr auf und winkelte den Arm so an, dass er sie ablesen konnte. Anschließend drehte er sich, bis der Stundenzeiger auf den matten Fleck zeigte, zu dem die Wolken die Sonne hatten verkommen lassen. Dann halbierte Kepler den Winkel zwischen dem Stundenzeiger und der Zwölf-Uhr-Marke. Damit wusste er, wo der Süden war. Nur in etwa zwar, weil je näher am Äquator, desto ungenauer die Methode funktionierte, aber für den Moment reichte das aus. Kepler drehte den Kopf und definierte den unweit entfernt stehenden Busch als Orientierungspunkt. Auf ihn bezogen, führte Enok die Gruppe schräg nach links. Sie gingen in die richtige Richtung.
    Erleichtert setzte Kepler sich wieder in Bewegung.
    Nur Minuten später frischte der Wind auf. Über der Erdoberfläche war er nicht merklich stärker geworden, aber in einigen hundert Metern Höhe schon. Die Wolken verzogen sich plötzlich geradezu rasend nach Norden. Es dauerte nur eine halbe Stunde, dann fiel kein einziger Regentropfen mehr. Dafür wurde die Sonne wieder so gleißend, dass man sie nicht mehr anblicken konnte.
    Je blendender das Sonnenlicht wurde, desto mehr entspannten sich die Gesichter um Kepler herum. Er fragte sich, ob die Syths in der Lage waren, das Wetter zu kontrollieren. Wahrscheinlich konnten sie so etwas nicht, er kannte solche Schauer wie den eben aus seiner Zeit.
    Rechts tauchten im Dunst langsam die beiden schwarzen Berge in der Weite auf. Sie lagen im Schatten der abziehenden Wolken, und Kepler meinte, immer noch kurze Plasmablitze zwischen ihnen zu sehen.
    Vielleicht hatte er den Syths tatsächlich ein paar mächtige Probleme verschafft. Wenn Hefaisoiis Vermutung richtig gewesen war, mussten die Syths sich immer noch mit Gools abplagen. Das traf wohl tatsächlich zu, warum sonst hätte Baobhan sie noch immer nicht wieder angegriffen.
    Etwas Zuversicht erfüllte Kepler.
    Sie verschwand nu r anderthalb Stunden später.
    Die Bauten der Wartungsstation zeichneten sich grau in weniger als zwei Kilometern Entfernung im Nordnordwesten gegen den Himmel ab. Ein langes und sehr hohes Gebäude überragte die anderen wie ein felsiges Massiv.
    So wie die beiden schwarzen Berge im Norden alles um sich herum zu beh errschen schienen. Sie waren nur noch etwa acht Kilometer entfernt.
    D ie letzten Regenschwaden verzogen sich in die Ferne als wenn sie weggesaugt worden wären. Die Berge erstrahlten im tiefen matten Schwarz im wieder immer heller werdenden Tageslicht. Es rauchte zwischen und über ihnen nicht mehr, es gab keine Blitze und es waren keine Explosionen zu hören. Unheilvoll und bedrohlich ragten die beiden Bauten des Syth-Stützpunktes in den Himmel.
    Ein pfeifendes Donnern z erriss die Stille über der Savanne. Bevor Kepler warnend aufschrie, warfen die Verstoßenen sich auf die Erde. Areía, Goii und Toii folgten eine Sekunde später ihrem Beispiel. Kepler und Darr knieten sich nieder.
    Diesmal verließen keine Kapseln das Raumschiff. Es flog einen Halbkreis von den Bergen bis zum Wald und kehrte entlang des Blauen Nils zum Stützpunkt zurück. Direkt darüber ging es in Schwebeflug.
    Kepler fragte sich, was das sollte, und entschied sich für einen Aufklärungsflug. Es war auch einer gewesen. Aber nur, um das Areal festzulegen, das bombardiert werden sollte. Das Schiff jagte wieder los.
    Es flog fast dieselbe Schleife wie beim ersten Mal, zog sie jetzt aber enger. Als es die Wartungsstation im Norden passierte, wurde es schräg vom Sonnenlicht angestrahlt. Dadurch sah Kepler deutlich, dass sich hinter dem Schiff eine Wolke aus winzigen Punkten zog. Sie rieselten nieder, während das Schiff weiterhin einen Kreis um die Wartungsstation flog.
    Kepler sah zu der feinen Partikelfahne, die sich wie eine breite Decke über die Erde legte. Woraus sie bestand, konnte er sich nicht erklären, für Biowaffen wären es zu viele und auch zu kleine Behälter.
    Die letzten schwarzen Punkte prallten auf die Erde, und dort wo sie nicht im Gras landeten, stiegen winzige, schnelllebige Staubfontäne hoch. Es waren so viele, dass sie die Savanne wie eine dunkle Wolke bedeckten.
    Die plötzlich verschwommen aufleuchtete. Während der Staub sich legte, erschienen Myriaden dünner grüner Strahlen. Sie waren etwa drei Meter lang und kamen aus den schwarzen Kästchen, manche senkrecht nach oben, die anderen schräg, wieder andere

Weitere Kostenlose Bücher