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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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bestätigte Darr die Anweisung mit dünner Stimme.
    "Sie machen es ganz gut."
    Darr lächelte daraufhin knapp, sog tief die Luft ein und rannte los. Kepler wartete eine halbe Sekunde ab und lief hinter ihm her.
    Die ersten fünfzig Meter schafften sie schnell. Dann sah Kepler rechst ein Schimmern. Darr sah es auch, er machte einen Satz nach links und rannte jetzt direkt auf die Überreste des Mähdreschers zu. Er stolperte über ein verbranntes Bauteil und stürzte in den kleinen Schatten, den der zerstörte Rumpf des Fahrzeuges warf. Als Kepler hinterher sprang, schob Darr sich über den Boden und dabei war deutlich das Geräusch zerreißenden Stoffes hörbar. Der Wissenschaftler drehte sich auf den Rücken, als Kepler neben ihn auf dem Boden landete, und sie beide hoben die Glocks hoch und zielten dahin, wo das Schimmern gewesen war. Dort war nichts, keine Lichtverzerrung, keine Bewegung des Staubs.
    "Es hatte sich nicht bewegt", sagte Kepler. "War wohl nur ein Hitzeflirren."
    "Entschuldigung", bat Darr.
    "Warum? Sie haben nur meine Anweisung befolgt."
    "Ich meinte, deswegen."
    Der Wissenschaftler zog seine Robe hoch. Sie war so aufgerissen, dass er sie nicht mehr als Tarnumhang benutzen konnte. Darr ließ den Stoff los und deutete auf sein ausgestrecktes rechts Bein. Der Knöchel war stark angeschwollen.
    "Sichern Sie mich", befahl Kepler.
    Während er sich vorbeugte, hob Darr die Glock wieder an. Der Wissenschaftler schrie unterdrückt auf, als Kepler den Knöchel bewegte.
    "Nicht gebrochen, nur verstaucht", sagte Kepler erleichtert. Dann sah er den Wissenschaftler schief an. "Es versaut meinen Plan zwar nicht ganz, aber ehrlich, Darr, musste das sein? Beides gleichzeitig?"
    Der Wissenschaftler lächelte gequält.
    "Sie laufen unter Druck stets zur Höchstform auf", stöhnte er.
    "Wissen Sie, wie schwer das mit einsdreiundsiebzig ist? ", erkundigte Kepler sich. "Los jetzt, hoch mit Ihnen. Nehmen Sie die Tarndecke mit."
    Darr wickelte die Reste des Umhangs kurzerhand um seinen Torso. Kepler stützte ihn, legte seinen linken Arm über die Schulter und rannte los. Darr humpelte mit zusammengebissenen Zähnen und stöhnte jedes Mal, wenn er auf den verletzten Fuß auftrat. Er hielt die Glock dabei aber halbwegs feuerbereit.
    Kepler war völlig außer Atem, als er gegen die Wand der Halle prallte, der Wissenschaftler war viel größer und schwerer als er. Während er durchatmete, zollte er Darr still Respekt. Dem Wissenschaftler rannten vor Schmerz die Tränen aus den Augen, aber er knurrte lediglich.
    "Weiter ?", fragte Kepler pro forma.
    Darr nickte nur. Kepler schleppte ihn entlang der Wand zur Ecke. Dort lehnte er den Wissenschaftler an die Wand und Darr hob unaufgefordert die Glock.
    Die Stirnseite der Halle war tatsächlich zweihundert Meter breit. Deswegen wirkte das Schiebetor recht klein, es maß nur fünfzig Meter in der Höhe und genausoviel in der Breite. Warum die Maschinen die Halle so unproportional errichtet hatten, war rätselhaft. Doch bauen konnten sie. Das Tor war anscheinend seit Jahrzehnten nicht mehr bewegt worden, Kepler schaffte es trotzdem, es zu schieben, nachdem er die an einer gut überlegten Stelle angebrachte Mechanik aktivierte, die das Tor vom Motorantrieb entkoppelte. Es quietschte nicht einmal übermäßig laut, nicht mehr als eine ungeölte Tür.
    Nach zwanzig Metern verkeilte es sich jedoch heftig in der Führung und rührte sich nicht mehr, egal wie stark Kepler sich dagegen stemmte. Er sah in die Halle. Das durch das Tor einfallende Licht bildete einen dreißig Meter langen hellen Korridor, der sich dann allmählich im schummrigen Inneren auflöste. Kepler sah sich um und winkte Darr. Mit schmerzverzerrtem Gesicht humpelte der Wissenschaftler zu ihm. Kepler stützte ihn, hob die Glock und sie betraten die Halle.
    Das Tor war doch zwischenzeitlich bewegt worden, in der Halle gab es deutl iche Spuren von Kämpfen. Überreste von Gools schienen in der Wartungsstation obligatorisch zu sein, ein totes Monster ohne Kopf baumelte am Schwanz von einem Deckenkran herunter. Es gab Spuren der Einschläge von Blitzgeschossen und ein Syth-Schwert, das schräg in einer Maschine steckte. Ansonsten gab es links und rechts entlang der Längsachse der Halle zwei große Fließbänder, die von ihrem einen Ende bis zu dem anderen verliefen. Neben ihnen standen etliche Maschinen. Einige sahen aus wie die Roboter in den Autofabriken zu Keplers Zeiten, andere konnte er auf den ersten Blick nicht

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