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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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zuordnen. Ein Wirrwarr aus hydraulischen Leitungen und Kabeln, manche abgerissen, spannte sich zwischen den Maschinen, den Hallenwänden und der Decke.
    Kepler sah sich um. Er unterdrückte seine Enttäuschung und schleppte Darr zur rechten Ecke. Dort standen ein Tisch und zwei Stühle. Was die menschlichen Techniker daran getan hatten, war nicht ersichtlich, Computer oder sonst etwas gab es auf dem Tisch nicht. Es war auch völlig egal. Kepler stieß den Wissenschaftler an, damit er in die Ecke ging, dann warf er den Tisch um.
    "Hinsetzten, Darr", befahl er. "Den Rücken in die Ecke."
    Nachdem der Wissenschaftler die Anweisung ausgeführt hatte, schob Kepler den Tisch vor ihn, bis er mit den Kanten der Platte an den beiden Wänden anstieß. Damit war Darr völlig angeschirmt. Kepler nahm das Gewehr und den Rucksack ab. Den Rucksack warf er neben Darr hin, die Waffe drückte er ihm in die Hände. Dann langte er zur Tarndecke. Darr half, sie ihm abzunehmen.
    "Legen Sie den Lauf auf die Tischkante", wies Kepler an. "In dem Licht", er deutete über die Schulter auf den Eingang, "müssten Sie eigentlich auch eine getarnte Syth sehen. Aber schießen Sie nur, wenn Sie sich völlig sicher sind."
    Er drehte sich um und lief zu den Förderbändern. Wieder hatte eine seiner Annahmen sich nicht bestätigt, deswegen musste er eine andere Lösung suchen.
    Die fand er ziemlich bald. Die seitliche Verkleidung des Förderbandes war wie alles andere hier ebenfalls mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Direkt über dem Förderband gab es im Dach ein großes Fenster. Licht brauchten die Maschinen eigentlich nicht, aber Darr hatte gesagt, hier war Solarenergie genutzt worden, wahrscheinlich für die Roboter am Fließband. Wozu auch immer das Fenster da war, die Sonnenstrahlen durchdrangen spärlich das schmutzige Glas und spiegelten sich stumpf in der Verkleidung. Kepler wischte den Staub mit der Hand ab. Und sah sich in einer makellos glänzenden Oberfläche, die besser poliert war als mancher Spiegel seiner Zeit. Er wischte die Verkleidung weiter ab, bis er an einer Kante angelangte. Die Verkleidung bestand aus zweieinhalb Meter langen und anderthalb Meter hohen Kunststoffplatten, die mit Schrauben am Fließband befestigt waren. Kepler stand auf und lief zu Darr.
    "B ewegen Sie sich nicht bis ich wieder da bin", wies er ihn an.
    "Was haben Sie vor?", fragte der Wissenschaftler.
    Er klang leicht nervös.
    "Ich muss Ihretwegen meinen Plan ändern. Also gehe ich Enok suchen", antwortete Kepler beißend. "Na ja", ergänzte er weniger scharf, "eigentlich hatte ich das hier ungefähr so auch geplant. Ich muss noch etwas anderes finden. Kassana sagte, das würde es hier geben."
    "Was ist Ihr Plan?", interessierte Darr sich.
    "Ich habe längst keine Lust mehr, davon zu laufen", antwortete Kepler. "Baobhan will meinen Schädel. Dann soll sie herkommen und ihn sich holen."

3 4. Damit seine Augen sich im hellen Licht akklimatisierten, blieb Kepler für zwei Sekunden stehen, nachdem er aus der Halle getreten war. Anschließend wandte er sich nach links. An der Ecke blieb er stehen.
    Mensch en neigten im Allgemeinen dazu, sich bei Gefahr zu verstecken. Wenn man wegen der Angst nicht mehr klar dachte, verkroch man sich jedoch meist ausgerechnet dort, wo es keinen Ausweg mehr gab. Die Gondwaner kannten sich hier nicht aus, die Verstoßenen schon. Die Chancen standen gut, dass dort wo die letzten waren, sich auch die ersten befanden.
    Kepler rief sich den Lageplan der Wartungsstation ins Gedächtnis. Die Bezeichnungen auf dem Kommunikator hatte er wieder nicht lesen können, obschon die Buchstaben ähnlich denen des lateinischen Alphabets waren. Es war auch irrelevant. Laut Kommunikator befand sich links der Fabrik eine Ansammlung von Gebäuden, die sich im Schachbrettmuster verteilten. Wahrscheinlich hatten diese Hallen als Lager für die geernteten Esspulverpflanzen gedient. Kepler sah zu den vorderen sechs, die dreihundert Meter entfernt waren. Vor ihnen wiegten sich einige Bäume im schwachen Wind. Auf dem Kommunikator waren sie nicht verzeichnet gewesen, sie mussten erst nach Ausbruch des Krieges gewachsen sein. Kepler sah zum winzigen Hain, danach blickte er nach vorn. Dort, unweit der schimmernden Strahlen des Laserringes, sah er noch einen Bau. Seine Funktion kannte er nicht. Nach der Information, die er von Kassana bekommen hatte, lag das Gebäude, das er hier aufsuchen wollte, um seinen Plan in die Tat umsetzen zu können, im Osten. Er

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