Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
e und duckten sich hinter den Tisch, auf dem der Richter lag. Darr folgte ihnen. Kepler machte einen Schritt zur Seite, zog die Glock und feuerte auf die Syth-Leiche. Sogleich übertönten zwei entsetzt ängstliche Schreie den Knall des Schusses. Kepler feuerte nochmal, steckte die Glock ein und ging zur Bahre.
Die erste Kugel h ätte das Herz der Außerirdischen getroffen. Aber sie hatte nicht einmal ansatzweise eine Beschädigung am Anzug angerichtet. Das zweite Projektil hatte zwar den Schläfenknochen gebrochen war, tödlich wäre diese Verletzung aber auch nicht unbedingt gewesen.
Die Munition in der Glock war auf maximale Wun dwirkung ausgelegt, die Projektile hatten Plastikkappen, die beim Einschlag aufpilzten und dabei die ganze Kugel zerlegten. Kepler warf einen Blick auf die zu Klumpen deformierten Geschosse, die auf dem Boden vor der Bahre lagen, und drehte sich um.
Die Bestatter hockten immer noch unten, sie waren zu nichts anderem fähig als zu zittern. So stark, dass auf dem Tisch im hohen Ton ein Werkzeug klirrte. Der Wissenschaftler erhob sich sofort, nachdem Kepler ihn zu sich gewunken hatte.
"Können Sie mir aus meiner Zeit panzerbrechende Munition besorgen? ", erkundigte er sich. "Oder welche herstellen?"
" Ich könnte sie mir nicht mal in Ihrer Zeit ansehen", antwortete Darr, "in der ganzen Stadt gibt es kaum noch Energie. Woraus besteht solche... Munition?"
"Wolframcarbid", antwortete Kepler und sah nur Unverständnis. "Eigentlich eignet sich jedes Metall oder eine Legierung mit möglichst großer Dichte."
"Nein", bedauerte Darr. "Wir können vielleicht noch etwas Einfaches bauen und Kunststoffe herstellen, aber keine Elemente mehr ineinander umwandeln."
" Dann müssen Sie sich einen anderen Plan überlegen", sagte Kepler. "Wenn die Gools auch solche Haut haben, kann ich weder sie noch die Syths töten."
" Ich habe meine Planungen abgeschlossen", erwiderte der Wissenschaftler kompromisslos. "Also – entweder sitzen wir hier fest, oder Sie finden eine Lösung für das Problem. Und zwar schnell, die Syths kommen in fünf Horas."
Kepler enthielt sich sowohl eines ausgiebigen Schlages in sein Gesicht, als auch eines ebensolchen Kommentars. Es würde nichts bringen, sich aufzuregen oder den Mann zu erschießen. Er überlegte kurz.
Die Typen konnten seine Gedanken auslesen. Kepler änderte sein Vorhaben.
"Haben Sie ein chemisches Laboratorium hier?"
Das Gedankenlesen funktionierte tatsächlich und zwar sehr gut. Kepler brauchte nur daran zu denken und auf einem Bildschirm erschien die chemische Formel des Nitroglyzerins. Danach musste Kepler sich an die Periodentabelle erinnern. Der Computer kam damit klar, die Elemente hatten in der Zukunft dieselben lateinischen Namen wie zu Keplers Zeit, und er kannte die meisten. Damit erschöpften die einfachen Dinge sich. Laut Darr konnte die Maschine nach demselben Prinzip wie es in einem Stern geschah, aus Wasserstoff sämtliche andere Elemente synthetisieren. Doch nachdem sie die Formel analysiert hatte, verweigerte der Computer sich, einen brisanten Stoff herzustellen.
"Ich dachte, Sie haben die Maschinen abgestellt?", murrte Kepler.
"Die Regierung", antwortete Darr genauso wütend. "Aber sämtliche Computer, auch wenn sie autonom sind, haben eine eindeutige Grundprogrammierung."
Er vermochte weder den Schutzmechanismus außer Kraft zu setzen, noch die Maschine von der Notwendigkeit dessen zu überzeugen. Durch Nitroglyzerin konnten Menschen getötet werden, etwas anderes begriff der Computer einfach nicht. Nach zehn Minuten gab Darr entnervt auf und äußerte vorsichtig optimistisch die Vermutung, den Sprengstoff manuell herstellen zu können.
"Das würde zu lange dauern", entgegnete Kepler. "Wäre Lisa bloß hier."
Er wunderte sich sogleich über den zweiten, gemurmelten Satz. Er war nur einige Stunden hier, aber sein Gehirn hatte sich schon adaptiert, er brauchte sich nicht anzustrengen, um in der hiesigen Sprache zu sprechen und zu denken.
Genau das fand wohl Darrs Anerkennung, er hatte den Satz gehört.
"Ich kann es für Sie arrangieren, wenn es Ihnen hilft", bot er an.
"Was – es?"
"Sex", antwortete Darr lakonisch.
"Einfach so?" , wunderte Kepler sich.
"Natürlich."
"Ich dachte, ihr ergeht euch hier dafür in ausgefallenen Versuchen?"
"Schon", antwortete Darr. "Aber Sie sehen auf zehn Stadien exotisch genug aus, damit eine Frau auf Rituale verzichten würde."
Kepler grunzte.
"In meiner Welt ist es manchmal einfacher, an
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