Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
Vom Netzwerk:
und nahm das Bein herunter. Als er das Verbandpäckchen in der Weste verstauen wollte, störte der Aufnäher in der Tasche. Kepler nahm ihn heraus und legte ihn auf den Tisch. Während er das Verbandpäckchen einsteckte, nahm Darr das Abzeichen in die Hand. Er sah die weiße Ratte mit dem Gewehr in den Pfoten, den riesigen Säbelzähnen und roten Augen sehr neugierig an, dann nachdenklich, dann blickte er Kepler zweifelnd an.
    "Was soll dieses Motiv darstellen?", erkundigte er sich.
    "Nicht was", gab Kepler zurück und streckte die Hand aus. "Mich."
    Darr sah sich das Abzechen nochmal an und reichte es ihm.
    " Und wer sind die schwarzen Ratten dahinter?", interessierte er sich.
    " Meine Männer", antwortete Kepler kurzangebunden. "Es war das Abzeichen der Einheit, die ich kommandiert habe."
    "Und die Schrift ist das Motto, oder?", riet der Wissenschaftler. "Was bedeuten die Zeichen? Ich kann sie nicht lesen."
    "Es ist auch Arabisch. Heißt – der Sieg ist unser."
    Darr sah zu Koii. Kepler entwand den Aufnäher aus Darrs Hand und wollte ihn in die Brusttasche stecken. Diesmal störte die letzte Patrone, die Kepler aus seiner Zeit hatte. Er nahm sie heraus, sah sie kurz an und legte sie in die linke Innentasche. Nachdem er den Aufnäher eingesteckt hatte, sah er in die Runde.
    "Dann hört mal alle genau zu", befahl er. "Wir nehmen nur das Esspulver mit, keine Maschine. Wir nehmen Wasser mit und soviele Waffen wie wir tragen können. Sonst nichts. Habt ihr die toten Syths geplündert?"
    "Ja", antwortete Koii.
    "Könnt ihr deren Lichtbogenwaffen benutzen?"
    "Wenn alles gut geht – in etwa einer Hora..."
    " Wir brechen in zwei auf", stellte Kepler klar. "So, habt ihr Schiffe? Am besten wäre ein U-Boot."
    " Ein bitte was?", fragte Koii.
    "Maritime s Fahrzeug, das unter Wasser fahren kann."
    " Ach so, eine Argonaute", erwiderte Koii. "Eine haben wir noch, ja."
    Kepler amüsierte sich still über die Ellada-Maschine. Unterwasserfahrzeuge nach der Argo zu bezeichnen, dem schnellsten aller sagenhaften Schiffe, zeugte von mangelnden Kenntnissen der Vergangenheit. Nautilus wäre als Eigenname eine erheblich bessere Wahl gewesen, so hatten schon etliche U-Boote geheißen.
    "Wie groß ist das Ding?", wollte er wissen.
    "Ziemlich", antwortete Koii. "Sie wurde beim Bau des Kraftwerks benutzt, um die Turbinen auf dem Grund der Styx zu installieren."
    " Jetzt hängt mir die Mystik aber zum Hals raus", knurrte Kepler.
    In der Antike seiner Zeit war dieser Fluss die Grenze zwischen der Welt und dem Totenreich. Im Griechischen hieß es das Wasser des Grauens und damit war angeblich Alexander der Große vergiftet worden. Andererseits, Achilles hatte das Wasser dieses Flusses unverwundbar gemacht. Von der Ferse abgesehen. Und Kepler hatte im Moment das Gefühl, mehrere Fersen zu haben.
    "Dieser Fluss heißt ab jetzt Blauer Nil", stellte er klar. "Macht das U-Boot... also die Argonaute, fertig", wies er an. "Wenn ihr das innerhalb von zwei Stunden... – Horas schafft, steigen eure Überlebenschancen."
    "Längst geschehen." Der Ton des Bürgermeisters wurde beißend. "Wir sind nicht so blöd wie du uns darstellst. Wir wollten selbst damit in die Versiegelte Stadt kommen. Aber wir konnten das nicht, diese Argonaute passt nicht durch die Turbinen des Kraftwerks. Und die einzige Argonaute, die das konnte, ist vor vierzig Jahren verlorengegangen." Er sah Darr vorwurfsvoll an. "Als wir für dich jemanden an der Boreas-Küste abholen sollten."
    "W as ist mit dem Kraftwerk?", wollte Kepler wissen.
    " Es versorgt uns mit Strom", antwortete Koii. "Nur deswegen konnte ich die Energie freigeben, um deine Waffe zu bauen", erinnerte er scharf.
    "Mit der ich zwei Syths getötet und die dritte verjagt habe", entgegnete Kepler genauso deutlich. "Inwiefern ist das Kraftwerk von Bedeutung?"
    " Es blockiert den Fluss zweitausenddreihundert Stadien boreastlich der Stadt."
    Nach diesem lakonischen Satz ging Koii zur Tür, öffnete sie und gab kurza ngebunden die Anweisung, die Technikerin zu holen.
    Kepler fand es enttäuschend, nur zwölf Kilometer weit in relativer Sicherheit nach Norden kommen zu können. Andererseits war er nicht wirklich missmutig deswegen. Es war ein Zeichen von Normalität – weil Pläne auf diesem Kontinent nie einfach so funktionierten. Zumindest seine Pläne nicht.
    " Die Argonaute kommt sicher nicht durch?", vergewisserte er sich.
    " Ganz sicher, wir hatten es versucht", bekräftigte Koii. Dann lächelte er. "Jetzt bin ich froh,

Weitere Kostenlose Bücher