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Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
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gerade soeben mit den Drähten der Zündkapsel verbinden. Nachdem er damit fertig war, legte er beides vorsichtig, damit die Verbindungen sich nicht lösten, auf den Boden. Er holte aus dem Rucksack die Tarndecke heraus und schnitt einen langen Streifen von ihr ab. Danach nahm er die Dynamitstange, ging zur Säule und suchte an ihr eine Stelle, von der aus die Stahlkugeln sowohl den Kondensator als auch den Steuerschrank treffen würden. Dort band er das Dynamit mit dem Streifen an die Säule fest. Danach nahm er das mit dem Zünder verbundene Funkgerät und kniete sich vor die Granate hin. Langsam und vorsichtig führte er die Zündkapsel in die Dynamitstange ein. Darr sah mit angespannt verzogenem Gesicht zu, Goii schob sich in winzigen Schritten rückwärts zurück zur Arkade. Kepler atmete durch und schaltete das Funkgerät ein. Er und Darr duckten sich dabei unwillkürlich. Im Display leuchtete kurz die eingestellte Frequenz auf, dann wurde es allmählich dunkler. Kepler richtete sich auf.
    "Das wird eine ziemlich explosive Durchsage, hoffe ich", murmelte er. "Und jetzt weg hier", befahl er, "bevor irgendwo noch ein Korsett wach wird."
    Misstrauisch zum Sprengsatz schielend kam Goii einige Schritte zurück.
    "Ich kriege seine Waffe", bat er verlangend.
    " Hol mir erst den Kommunizierer von dem anderen", wies Kepler ihn zurück.
    Sichtlich unwillig und angewidert kniete Goii vor den toten Bogenschützen, dessen Kopf nur noch eine breiige Masse aus aufgelöstem Gewebe, Blutt und Gehirn war. Beinahe würgend drehte Goii den Mann auf die Seite und fingerte das Funkgerät aus seiner Brusttasche.
    "Kann ich jetzt die Waffe haben?", fragte er , als er es Kepler überreichte.
    "Nein. Nimm die Bolzen deines toten Kameraden."
    Zurück rannten sie. Kepler ließ Goii als ersten laufen. Er hatte keine Lust, einen Bolzen in den Rücken zu kriegen, ob aus Versehen, weil der Afrikaner wieder fast panische Angst hatte, oder mit Absicht, weil er die Glock haben wollte.
    Zwei Bogenschützen standen innerhalb des Gebäudes an der Tür. Sie traten hastig zurück, als sie Goii sahen. Kepler rannte hinter ihm hinaus.
    Er schloss für einen Moment im hellen Tageslicht die Augen und sog die Lungen mit frischer, würziger Luft der afrikanischen Savanne voll.
    "Die anderen beiden haben es nicht geschafft", sagte er kurzangebunden nac hdem er die Augen aufhatte und fragende Gesichter um sich herum sah. "Darr, geben Sie dem Bürgermeister die zweite Pistole und erklären Sie ihm, wie er mit ihr umgehen muss." Dann sah er die Bogenschützen an. "Der erste, der einen Syth oder ein Gool tötet, bekommt diese Waffe. So, und dass mir niemand niemals auf der Frequenz Siebzehn-Siebzehn sendet. Darr, wir teilen den Inhalt von Arrs Rucksack zwischen uns auf. Geben Sie dem Masta ein paar Magazine."
    Der Bürgermeister wollte etwas sagen, aber im selben Moment wurde in der Weite ein dumpfes Grollen hörbar. Alle drehten sich nach Südosten. Einige Zeit verging, dann sahen sie, wie in der Ferne ein im Sonnenlicht fast unsichtbarer Feuerball in den Himmel stieg. Vielleicht war in Gondwana aus Versehen die zweite Lichtbogenwaffe explodiert. Oder der nächste Syth wurde angesichts des Todes von einem Satelliten ausgelöscht.
    Kepler wollte es gar nicht wissen, er war schon so wütend genug. Weil zwei gute Männer gefallen waren. Und weil – wie sie hatten sterben müssen.
    Und zwischen ihm und Lisa lagen Jahrmillionen.
    Und etwas mehr als einhundert Kilometer von Afrika. Die mit der Welt, wie er sie kannte, nichts ähnlich oder gemeinsam hatten.

2 1. Vor langer Zeit, als Kepler die Grundausbildung bei der Luftwaffe absolvierte, hatte ein Feldwebel ihn richtig ins Herz geschlossen. In all den Jahren, die seitdem vergangen waren, hatte Kepler nie verstanden, warum. Der Unteroffizier hatte es nie gesagt, seine Zuneigung hatte sich nur darin geäußert, dass er Kepler niemals so angewidert wie die anderen Rekruten angebrüllt hatte.
    Jetzt wusste Kepler, womit er damals die Güte seines Ausbilders verdient hatte. Er war nicht stark, aber das Kampftraining und das Laufen hatten ihm zu einer guten Ausdauer verholfen. Und der Feldwebel war ein Marathonläufer gewesen. Bei jeder Laufübung, wenn die ganze Kompanie nach einigen Kilometern zusammengebrochen war, hatte der Feldwebel herumgekeift, wie groß er kotzen könnte. Danach hatte er Kepler, der als einziger noch stand und weiterlaufen konnte, fast schon väterlich angelächelt.
    A uch den Unmut des

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