Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)
ihn fragend an. Goii senkte hastig den Blick und ging davon.
Zu sehen wie die Gondwaner kämpften , war für Kepler der sekundäre Grund gewesen, er wusste, dass diese Männer das konnten, wenn auch auf eine etwas andere Art als er es getan hätte. Für ihn war es wichtiger gewesen, den Geist dieser Männer zu heben. Jetzt, nachdem sie gemeinsam und ohne Verluste ein Monster getötet hatten, hob ihre Stimmung sich. Aufgemuntert und wieder zuversichtlich marschierten sie schon seit zwei Stunden ohne eine Pause zu verlangen. Darr schien sich im Geiste einige Notizen zu machen.
Koii, der eine Zeitlang das Funkgerät ans Ohr gehalten und angestrengt zug ehört hatte, steckte das Walkie-Talkie ein und schloss zu Kepler und Darr auf.
"Orlikon, wir müssen uns bitte beeilen", sagte er flehend.
"Was ist passiert?", erkundigte Kepler sich alarmiert.
"Die Explosion vorhin", antwortete der Bürgermeister bekümmert. "Ich habe eben mit meinem Stellvertreter gesprochen. Es waren wieder zwei Syths in der Stadt. Eine hat man sofort mit der zweiten Lichtbogenwaffe erwischt. Die andere wurde verwundet und hat sich mithilfe des Satelliten gesprengt."
"Verluste?"
"Hält sich in Grenzen."
"Ihr habt jetzt noch eine Lichtbogenwaffe", sagte Kepler. "Eigentlich solltest du das den Männern sagen, das würde ihre Moral weiter heben. Nur – was wollten die Syths?", fragte er ratlos. "Wir sind doch weg und sie wissen das."
"Du bist echt aus einer anderen Zeit, Blauauge", erwiderte Koii bitter. "Doch du bist nicht der Mittelpunkt des Universums. Das letzte Mal waren sie vielleicht deinetwegen da. Aber die unzähligen Male davor – nicht."
"Sondern?", wollte Kepler wissen.
"Sie töten uns!" erwiderte Koii plötzlich aufgebracht. "In Atlantis h olen sie sich den Tribut, uns jagen sie, einfach weil sie das lustig finden! Die traurige Wahrheit ist – wir rangieren für sie irgendwo auf der Ebene von Giftpilzen."
"Das stimmt nicht ganz", widersprach Darr. "Ja, sie züchten Gools und jagen sie, sie benutzen den ganzen Planeten auch als Übungsplatz, um den Kampf nicht zu vergessen. Doch die richtige Wahrheit ist, dass sie aussterben. Sie wollen – sie brauchen die DNA-Sequenz, damit sie weiter leben können." Er machte eine Pause und sammelte sich. "Die Syths könnten uns im Labor züchten", fuhr er fort. "Sie tun es aus demselben Grund nicht, warum einige, aber immer nur die natürlichen Gools zu Syths mutieren können, wenn sie mit der zweiten Stufe des Viruses infiziert werden." Er sah Koii durchdringend an. "Deswegen leben die Atlantider in Städten statt in Internierungslagern, deswegen akzeptieren die Syths eure Weigerung, den Tribut zu entrichten, und darum jagen sie euch. Weil sie verstanden haben, dass die richtige DNA-Sequenz nur bei Menschen zu finden ist, die frei geboren wurden und die frei aufgewachsen sind", sagte er langsam und deutlich. "Es geht um die Freiheit. Um nichts anderes."
"Ja genau", murmelte Kepler.
Nur aus einem Grund träumte er diesen Traum, oder versuchte halt wirklich, die Zukunft zu ändern. Um zu Lisa zurück zu kommen und um sie zu befreien.
Eine Zeitlang schritten er, Darr und Koii schweigend neben einander. Kepler dachte nicht über Darrs Worte nach, sondern über die des Bürgermeisters.
"Masta, frag bitte nach, ob der Gleiter noch da ist", bat er dann drängend.
" Ich weiß es schon, ich brauche nicht nachfragen", antwortete Koii. "Der Gleiter ist sofort wieder weggeflogen, kaum dass die zweite Syth getötet wurde."
Unwillkürlich blickte Kepler nach oben. Aber er sah im Himmel kein Schimmern, nicht einmal mehr Wolken. Er zog dennoch die Kapuze über den Kopf.
"W ie schnell können die Syths die Gools züchten?", fragte er.
"Innerhalb von einem Tag", antwortete Darr.
" Und sie haben einige in Reserve", antwortete Koii. "Die Wächter, die euretwegen aufgetaucht waren, und die hier, um das Kraftwerk zu bewachen. Aber die machen mir keine Sorgen, weil wir und du", er sah Kepler an, "sie wahrscheinlich alle erwischt haben. Ich befürchte jedoch, dass bald sämtliche Syth-Kriegerinnen herkommen werden. Deswegen müssen wir uns beeilen."
"Wir sollten nichts überstürzen, das könnte uns den Kopf kosten", erwiderte Darr. "Und schade um die Toten, aber nach dem Zeitsprung wird es eh irrelevant sein. Die älteren werden wieder da sein und die jüngeren noch nicht geboren."
Er wirkte jedoch nicht so gelassen, wie seine Worte geklungen hatten.
"Ist schon richtig", erwiderte Koii. "Aber wenn
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