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Das Wiegen der Seele (German Edition)

Das Wiegen der Seele (German Edition)

Titel: Das Wiegen der Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Ullsperger
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kehrte die Reisegruppe vom Grab zurück. Löffler schloss sich der Gruppe wieder an und drängelte sich zu Nettgen und dem Professor vor.
    „Ralf“ , flüsterte er. „Schau mal da rüber auf die Absperrung. Sieht so aus, als bewachen die dort irgendwas. Ich habe eben eine Ablösung der Wachen beobachten können.“
    Nettgen schaute unauffällig in diese Richtung und auch der Professor inspizierte die Lage.
    „Seltsam“ , murmelte Neuhausen. „Dass hier im Tal patrouilliert wird ist ja normal, doch anscheinend konzentriert man sich besonders auf diese Stelle.“
    Während der Fremdenführer auf die nächste Ausgrabungsstelle zusteuerte, ging der Professor zu ihm. Die Kommissar e wichen Neuhausen nicht von der Seite. Neuhausen frage den Guide: „Entschuldigen sie bitte, welche Ausgrabungsstelle ist unser nächstes Ziel?“
    Der junge Araber, dessen pechrabenschwarzer Schnurrbart seine gesamte Oberlippe verdeckte, drehte sich zu Neuhausen. Er sprach ein gutes Englisch, auch, wenn die Aussprache manchmal zu wünschen übrig ließ.
    „Wir besichtigen nun das Grab von Ramses II. Ist nicht weit von hier, etwa achtzig Meter.“
    „Sagen S ie ,“ meinte der Professor, „was befindet sich eigentlich dort hinten? Ich meine hinter der Absperrung. Ist man dort auf etwas Neues gestoßen?“ Neuhausen deutete auf den Hügel.
    Nettgen stieß Löffler an und flüsterte wütend „Super Taktik des Professors, wirklich ganz unauffällig.“
    „Da kann ich I hnen leider nichts zu sagen. Diese Stelle gehört auch nicht zu den Rundgängen und kann nicht besucht werden. Wir werden aber fünfzig Meter weiter, genau auf der gegenüber liegenden Seite, die Gräber Juja und Tuja besuchen.“
    Neuhausen ließ nicht locker und bombardierte ihn weiter: „Aber warum ist diese Stelle abgesperrt und wird bewacht? Befinden sich dort kostbare Schätze? Entschuldigen S ie meine Fragen, ich bin das erste Mal in Ägypten und interessiere mich brennend für die ägyptische Mythologie .“
    Löffler und Nettgen blickten sich entgeistert an.
    Der Fremdenführer lächelte. Er brauchte einige Sekunden, bis er antwortete. „Diese Gegend ist seit kurzem abgesperrt. Warum und wie lange weiß ich auch nicht. Der Zutritt ist strengstens verboten. Ich vermute mal, da hat sich wieder irgendein Geisteskranker das Leben genommen und nun wird alles untersucht. Na ja, wie dem auch sei, halten S ie sich bitte von dort fern, das gibt nur Ärger.“
    „Haben S ie trotzdem vielen Dank“ , meinte der Professor. Dann wandte er sich den Kommissar en zu.
    „Ich gehe mal davon aus, S ie haben das Gespräch mit verfolgt. Ich könnte meine Wasserpfeife darauf verwetten, dass wir unser Grab soeben gefunden haben. Absperrung, patrouillierende Wachen und ein Reiseleiter, der keine Ahnung hat. Na, wenn das nicht passt.“
     
    Am Himmel funkelten unzählige Sterne wie Diamanten und schmückten das Firmament. Es war frisch und ein kühler Wind zog über die Wüstenlandschaft.
    Nettgen, Löffler und der Professor saßen regungslos unter einem tiefen Felsenvorsprung und lauschten in die Stille. Nur das Zirpen unternehmungslustiger Heuschrecken war zu vernehmen, und hier und da hörte krochen und krabbelten verschiedene Wüstenbewohner. Das Tal glich einer Geisterstadt, ruhig und menschenleer. Die drei hatten Glück, denn ein kreisrunder Vollmond beleuchtete das Tal auf eine gespenstische Weise.
    „Professor“, flüsterte Nettgen. „Glauben S ie, wir finden den Eingang in dieser Dunkelheit?“
    „Kommissar“ , schmunzelte Neuhausen , „Sie sind mit einem alten Wüstenfuchs unterwegs. Zum einen kenne ich mich hier gut aus, auch wenn ich schon lange nicht mehr hier war, und zum anderen habe ich eine ungefähre Ahnung, wo er sein könnte.“
    Nettgen und Löffler waren beeindruckt.
    „Kommissar e , warten S ie hier. Ich möchte mich kurz umschauen und die Lage inspizieren . “
    Die beiden hatten nicht den Hauch einer Chance, etwas zu erwidern. Der Professor verschwand im Halbdunkel und ließ sie zurück.
    Es dauerte runde dreißig Minuten, bis sich der Professor mit einer Taschenlampe bemerkbar machte und sich den beiden näherte.
    „So“, flüsterte er, „ da bin ich wieder. Das habe ich mir gedacht. Die zwei Wachen sind auch nachts hier im Tal positioniert. Dummerweise ist der Posten nicht allzu weit von unserem Grab entfernt.“
    „So ein Mist! Können die nicht schlafen, wie andere anständigen Leute auch?“ , schimpfte Nettgen.
    „So, wie ich das sehe, ist

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