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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sogar. Andererseits lag es ihr nicht, sich etwas befehlen zu lassen, und manchmal fand sie es ein wenig beunruhigend, dass er die Kontrolle immer an sich reißen wollte. So wie jetzt auch. Es stimmte, sie war erschöpft. In den vergangenen zwei Nächten hatten sie beide nicht viel Schlaf gefunden, und langsam machte sich dieser Mangel bei ihr bemerkbar. Hinzu kamen ihre Besorgnis und die körperliche Ertüchtigung vorhin. Dennoch hatte sie das Gefühl, allein schon ihrem Stolz zuliebe aufbegehren zu müssen.
    Sie ließ den Blick über Blakes Körper gleiten bis zu seinen übereinandergeschlagenen Beinen und bemerkte stirnrunzelnd, dass er noch Stiefel trug. „Wollt Ihr Eure Stiefel nicht ablegen?“
    „Bin zu müde“, erwiderte er, öffnete ein Auge und lächelte schief. „Ihr laugt mich aus mit Euren Ansprüchen, Gemahlin.“
    „Ich lauge Euch aus?“, rief sie ungläubig. Immerhin verlangte er ihr nicht weniger ab als sie ihm.
    „Aye, Ihr laugt mich aus“, wiederholte er nur.
    Finster dreinblickend richtete Seonaid sich auf, saß einen Moment da, erhob sich schließlich und trat um das Bett herum an Blakes Seite. Kurz zögerte sie, ehe sie sich daranmachte, ihm die Stiefel auszuziehen.
    „Was tut Ihr da?“, fragte er überrascht und stemmte sich halb hoch.
    „Da Ihr ja so ausgelaugt seid“, entgegnete sie spöttisch, „helfe ich Euch, die Stiefel abzulegen. Iliana würde toben, wenn sie sähe, was Ihr mit ihren Laken anrichtet.“
    Blake zauderte, sank zurück aufs Bett und ließ Seonaid gewähren. Während sie ihm den ersten Stiefel auszog, streifte sie aus Versehen seine Fußsohle. Blake fuhr senkrecht hoch und entzog ihr rasch seinen Fuß. Als sie ihn verblüfft ansah, entspannte er sich und legte sich wieder hin, doch ihr entging nicht, dass er das Bein angewinkelt hielt und den Fuß ein gutes Stück entfernt von ihrer Hand in die Matratze presste.
    Sie sann darüber nach, während sie sich dem anderen Stiefel widmete. Dieses Mal strich sie ihm absichtlich über die Fußsohle, und abermals zuckte Blake zusammen und entzog ihr seinen Fuß.
    „Ihr seid ja kitzelig“, stellte sie ungläubig fest.
    „Nay“, erwiderte Blake, aber seine entsetzte Miene strafte seine Worte Lügen.
    „Nay?“ Sie grinste teuflisch.
    „Seonaid“, knurrte er warnend, aber da war sie schon auf dem Bett, um sich seiner Füße zu bemächtigen. Er versuchte, sie rasch in Sicherheit zu bringen, doch Seonaid war flinker und bekam einen zu fassen. Sie hielt ihn fest, kitzelte die Sohle und war verblüfft, als Blake lachte und wild zu zappeln begann. Sie klammerte sich an ihn, als hätte sie Hummerscheren anstelle von Händen, klemmte sich seinen Unterschenkel unter den Arm und hielt sein Fußgelenk mit einer Hand fest, während sie ihn mit der anderen quälte. Es war, als versuche sie, ein Wildpferd zu zähmen; Blake bäumte sich auf, wollte sich losreißen und schlug heftig um sich. Als das nichts half, war er so geistesgegenwärtig, sich aufzusetzen und von hinten ihre Arme zu packen. Lachend rangen sie miteinander und wälzten sich auf dem Bett hin und her, bis es ihm gelang, sie rücklings unter sich festzunageln und ihr die Arme hinter dem Kopf in die Matratze zu drücken.
    Atemlos keuchend grinsten sie einander an. Dann senkte Blake den Kopf, um sie zu küssen, und die nachfolgende Rangelei war gänzlich anderer Natur.
    „Sherwell!“
    Blinzelnd öffnete Seonaid die Augen und richtete sich im Bett auf, als die Kammertür aufflog. Verwirrt starrte sie ihren Bruder an. Draußen war es hell, vermutlich ging es bereits auf die Mittagsstunde zu. Nach dem Liebesspiel waren Blake und sie eingeschlummert und hatten den Vormittag offenbar verschlafen. Und derweil war irgendetwas passiert; das sah sie an dem unheilvollen Blick ihres Bruders, der Little George ins Gemach zerrte, als sei der Hüne ein Welpe.
    „Duncan!“ Aeldra stürmte gleich nach den beiden in die Kammer. Seonaids kleine, blonde Cousine war hochrot und zerzaust. Zudem war sie so wütend, wie Seonaid sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. „Lass George los! Dazu hast du kein Recht!“
    „Halt den Mund, Aeldra“, blaffte Duncan und schüttelte die Hand ab, mit der sie ihn am Arm gepackt hatte. „Dazu habe ich alles Recht der Welt. Du bist meine Cousine, und ich bin für dich verantwortlich. Erst recht jetzt, da Allistair nicht mehr ist.“ Er wandte sich wieder dem Bett zu. „Gottverflucht, Sherwell, so wacht doch auf!“
    „Schon geschehen“, murmelte

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