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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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das Gesinde - darunter die weinende Blonde - gegangen war, wandte sich Lady Emmalene wieder Blake zu und begann zu nähen. Sie war die Antwort auf die Frage schuldig geblieben, und Seonaid ließ die Sache vorläufig auf sich beruhen.
    Nachdem Lady Emmalene die Wunde an Vorder- und Rückseite geschlossen hatte, schmierte sie eine Salbe darauf und legte einen Verband an.
    „So“, sagte sie schließlich und erhob sich. Seonaid tat es ihr nach.
    „Wird er es überstehen?“, fragte Amaury und trat gemeinsam mit Little George und Aeldra näher ans Bett.
    Auch Seonaid wartete bang auf die Antwort. Sie selbst hatte das Gefühl, dass es schlecht um Blake stand, ihnen jedoch eine schwache Hoffnung blieb. Er hatte viel Blut verloren, und sie hatte befürchtet, dass er ihnen sterben könne, ehe die Blutung gestillt sei. Doch der Umstand, dass er noch lebte, sagte ihr, dass seine Chancen nun ein klein wenig besser waren als bei ihrer Ankunft. Mit jedem Moment, den er noch atmete, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit, dass er durchkommen würde - wobei sie jedoch nicht ausschloss, dass sie sich nur etwas vormachte. Daher lag ihr sehr an Lady Emmalenes Meinung.
    „Er hat eine Menge Blut verloren“, erwiderte diese und betrachtete Blakes blasses Gesicht mit sorgenvoll gefurchter Stirn. „Aber wenn er nicht anfängt zu fiebern, könnte er es schaffen.“
    Seonaid atmete geräuschvoll aus. Den Gedanken, dass die Wunde brandig werden könnte, hatte sie bislang von sich geschoben. Sie würde die Nacht hindurch bei ihm wachen müssen. Falls Blake bis zum Morgen kein Anzeichen von Fieber zeigte, wäre die Gefahr vermutlich gebannt.
    „Morgen früh wissen wir mehr“, fuhr Lady Emmalene fort. Offenbar waren ihre Gedanken in dieselbe Richtung gegangen.
    Amaury nickte knapp, ehe er sich Seonaid, Aeldra und Little George zuwandte. „Habt Ihr schon etwas gegessen?“
    Der Hüne schüttelte den Kopf. „Aeldra und ich hatten gerade ein Kaninchen erlegt, das uns als Nachtmahl dienen sollte. Als wir zum Lager zurückkehrten, waren Seonaid und Lord Blake umzingelt und kämpften.“
    „Wie viele Männer waren es?“, wollte Amaury wissen.
    „Zwölf, denke ich.“
    „Aye“, bestätigte Aeldra. „Es waren zwölf, aber jetzt sind es nur noch neun. Blake muss zwei getötet haben, ehe wir hinzukamen. Und als wir die Pferde holten, um den beiden zu Hilfe zu eilen, hat Seonaid den erledigt, der Blake verwundet hat.“
    „Aye“, stimmte Little George ihr zu. „Zum Schluss waren es noch neun.“
    „Wer waren die Kerle?“
    Während Little George zu einer Antwort ansetzte, schritt Seonaid zum Kamin, nahm sich einen der Stühle und zog ihn ans Bett.
    „Vielleicht sollten wir nach unten gehen, damit unsere Gäste essen können, während sie erzählen“, schlug Lady Emmalene vor.
    „Ihr habt recht.“ Amaury nickte. „Kommt, George. Ich würde gern erfahren, was sich alles ereignet hat, seit Ihr und Blake Eberhardt Castle mit Lord Rolfe verlassen habt.“
    Die beiden Männer verließen die Kammer, aber Aeldra und Lady Emmalene zögerten.
    „Wollt Ihr uns nicht nach unten begleiten und essen, Lady ... Seonaid, nicht wahr?“, fragte Lady Emmalene zaghaft.
    „Aye, Seonaid.“
    Amaurys Gemahlin lächelte. „Ich bin Emmalene.“
    „Aye, ich weiß. Blake hat mir von Euch und Amaury erzählt“, räumte sie ein und wies auf ihre Cousine. „Dies ist meine Cousine Aeldra. Sie ist Little Georges Gemahlin.“
    Die Dame musterte Aeldra bass erstaunt und mit offenem Mund. „Ihr und Little George?“
    Aeldra lachte über Lady Emmalenes Befremden, und auch Seonaid lächelte. Ihre Anspannung ließ ein wenig nach, und plötzlich fühlte sie sich kraftlos. „Nicht zu fassen, oder?“, bemerkte sie amüsiert.
    Lady Emmalene schloss den Mund und rang sich ein Lächeln ab. „Oh, doch, doch. Ich freue mich für Little George“, erwiderte sie rasch. „Er hat leidvolle Zeiten hinter sich.“ Sie verstummte kurz und räusperte sich. „Wollt Ihr nicht mit uns nach unten kommen und etwas zu Euch nehmen? Eine der Mägde kann solange an Blakes Seite bleiben.“
    „Nay, ich bin nicht hungrig.“ Seonaid betrachtete Blakes Gesicht und runzelte besorgt die Stirn. Wie blass er war, fast grau von dem Blutverlust. Wenn er starb ...
    „Dann lasse ich Euch etwas heraufbringen für den Fall, dass Ihr es Euch anders überlegt“, entgegnete Lady Emmalene leise. „Begleitet Ihr mich nach unten, um mit Eurem Gemahl zu speisen?“, wandte sie sich an

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