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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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uns nur in Schlaf versetzen“, mutmaßte Blake und schüttelte fassungslos den Kopf. „Verflucht, das Mädchen bringt mich lieber um, als mich zu heiraten.“
    Die Vorstellung bestürzte ihn, er konnte es kaum glauben. Rüde wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als der Schotte plötzlich losprustete.
    „Das Kraut sollte Euch tatsächlich in Schlaf versetzen, aber die Nonne hat sich vertan. Sie bedauert die Unannehmlichkeiten zutiefst und war entsetzt über die Vorstellung, Euch vielleicht gar umgebracht zu haben.“
    Blake wollte gerade aufatmen, als Gavin anfügte: „Seonaid hat sie beruhigt und ihr gesagt, dass Euer Leiden dann wenigstens ein Ende hätte.“
    Angesichts der entsetzten Mienen begann der Schotte aufs Neue loszulachen.
    Blake warf ihm einen vernichtenden Blick zu, ehe er sich umdrehte und auf das letzte Pferd zustapfte. Als er es losbinden wollte, war Gavin plötzlich bei ihm und hielt ihn zurück. „Pferdediebstahl wird hier in Schottland nicht gern gesehen.“ „Ich muss Seonaid nach“, beschied er ihm grimmig.
    „Ihr werdet sie rascher finden, wenn ich Euch führe. Ohne mich werdet Ihr die Fährte meiner Männer verlieren.“
    „Weshalb?“ Kenwick war ihnen nachgegangen und wirkte verblüfft. „Warum willst du uns zu ihr führen? Wieso hast du sie dann nicht einfach davon abgehalten zu fliehen?“
    „Der Dunbar hat mich nicht hergeschickt, um sie aufzuhalten.“
    „Warum, zum Henker, hat er dich dann geschickt?“, fragte Blake gereizt.
    „Ich soll verhindern, dass Ihr Euch verlauft... oder Euch umbringt“, erinnerte Gavin ihn amüsiert.
    Ehe Blake etwas auf die Beleidigung erwidern konnte, ging Kenwick dazwischen. „Ich denke, wir sollten ihnen nach.“ „Ihnen nach?“ Blake sah ihn finster an. „Alle auf einem Pferd?“
    „Nun, wir müssen zuerst die anderen Tiere einfangen. Weit werden sie nicht gekommen sein. Seht, da ist schon eines. Ist das nicht Euer Hengst?“
    Blake schaute in die Richtung, in die Kenwick wies, und erkannte, dass er recht hatte. Sein Pferd stand nur wenige Schritte entfernt und graste. Er besaß es schon mehrere Jahre, und es war ein treues Tier. Während er ging, um es einzufangen, sann er über die vertrackte Lage nach. Er hätte nicht übel Lust, die Frau einfach laufen zu lassen. Weshalb ihr nachjagen? Sie würde ja doch nur wieder fliehen.
    Andererseits würde er sie gern Wiedersehen. Sehr sogar. Und wenn er sie dann eingeholt hatte, würde er sie vom Pferd zerren, sie übers Knie legen und ...
    Seufzend riss er sich von diesem Bild los. Er fühlte sich krank und schwach und konnte vermutlich glücklich sein, wenn er es schaffte, sich lange genug im Sattel zu halten, um sie überhaupt einzuholen - ganz zu schweigen davon, sie vom Pferd zu zerren. Aber es sich auszumalen fühlte sich großartig an. Er schob seine Hirngespinste beiseite und mühte sich um eine aufrechte Haltung, um möglichst mannhaft zu seinem Pferd zu schreiten. „Kommt nach, sobald die übrigen Tiere eingefangen sind. Ich nehme die Verfolgung auf.“
    „Allein?“, fragten Kenwick und Little George wie aus einem Munde, wenn auch jeder in einem anderen Tonfall. Bei Kenwick schwang Zweifel mit, als glaube er, dass Blake die Aufgabe nicht allein bewältigen könne. Little George hingegen sprach missbilligend, als denke er, dass er die Aufgabe nicht allein bewältigen solle. Der Bischof und dieser vermaledeite Schotte schwiegen, aber das erheiterte Funkeln in Gavins Augen kündete von der Überzeugung, dass er die Aufgabe nicht allein bewältigen werde.
    Da Blake immer schon einen Dickkopf besessen hatte, fühlte er sich herausgefordert. Er bestieg sein Pferd, verzog sein bleiches Gesicht zu einem spitzbübischen Grinsen und wandte sich für einen letzten Gruß im Sattel um. „Viel Glück bei der Jagd.“
    „Euch auch“, erwiderte Kenwick. „Ihr werdet es brauchen“, meinte Blake ihn noch murmeln zu hören, entgegnete jedoch nichts, da er vollauf damit beschäftigt war, im Sattel zu bleiben. Nach seinem Anfall von Unpässlichkeit in den Büschen waren seine Beine so kraftlos wie die einer Frau, und für seine Arme galt dasselbe. Sein gesamter Leib schmerzte und zitterte, und am schlimmsten war es um seinen Magen bestellt. Wobei ihm die Ironie des Ganzen nicht entging: Nachdem er zahllose Schlachten überstanden hatte, war er von einem Kaninchen niedergestreckt worden - und einer schottischen Hexe.
    Der Morgen war bereits weit vorangeschritten, als Seonaid entschied, dass es

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