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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ihnen. Auf dem Weg hob sie ihre Kleider auf.
    „Seonaid, wir müssen fort!“, platzte sie heraus und legte dabei ihr Unterkleid an.
    Überrascht sah Seonaid auf. „Wohin?“
    „Irgendwohin. Fort von hier jedenfalls, ehe diese Männer zurückkommen. “
    „Sie kommen nicht zurück, Helen“, versicherte Aeldra ihr. „Und falls doch, verpassen wir ihnen eine weitere Abreibung.“ Seonaid wollte ihrer Cousine beipflichten, doch etwas in Helens entsetzter Miene hielt sie zurück. „Kanntet Ihr sie etwa, Helen?“
    „Aye.“ Sie biss sich auf die Unterlippe und ließ den Blick unruhig über die umstehenden Bäume schweifen, als rechne sie damit, dass die Angreifer jeden Moment erneut hervorspringen könnten. „Es waren Camerons.“
    Seufzend stieß Seonaid den Atem aus, ehe sie die Lippen zu einem schmalen Strich zusammenpresste, sich wieder ihrem  Plaid zuwandte und es rasch zu Ende faltete. Obwohl sich ihre Gedanken überschlugen, nahm sie wahr, dass auch Aeldra sich ihre übrigen Kleider anlegte.
    „Heute Morgen sind wir doch an einer Gruppe von Männern vorbeigekommen“, setzte Helen beklommen an. „Und schon da meinte ich, einen von ihnen zu erkennen. Aber wir sind so schnell vorbeigeritten, dass ich mir nicht sicher war.“
    „Heute Morgen?“, hakte Aeldra nach.
    „Aye, erinnert Ihr Euch nicht mehr an die Reiterschar, der wir auf der Straße begegnet sind? Es waren sechs Männer, drei dunkelhaarige, zwei blonde und ein Rotschopf - genau wie die Angreifer gerade. Sie sind an den Straßenrand ausgewichen, um uns vorbeizulassen. Schon da war mir so, als hätte ich einen von ihnen bereits bei Rollos Männern gesehen, aber ich war zu weit weg, um ihn genauer in Augenschein nehmen zu können“, räumte sie ein. „Sie müssen es jedoch gewesen sein. Vermutlich haben sie mich erkannt und sind uns nach.“
    Dass Helen sehr aufgewühlt war, zeigten ihre fahrigen Bewegungen, als sie mit ihren Kleidern rang. Seonaid entsann sich dunkel, eine kleine Reisegruppe passiert zu haben, aber sie war abgelenkt gewesen von Sherwells Arm um ihren Leib, der bei jedem Schritt des Pferdes die Unterseite ihrer Brüste gestreift hatte. Sherwell hatte seinen Griff verstärkt und auch die Zügel fester gepackt, sobald die Männer in Sicht gekommen waren; vermutlich um vorbereitet zu sein für den Fall, dass sie sich wehren mussten. Auch hatte er sein Pferd angetrieben, um die Gruppe möglichst rasch hinter sich zu lassen. Daher hatte Seonaid nur einen flüchtigen Blick erhaschen können, wenngleich sie nicht ausschließen konnte, dass es sich um die besagten Kerle handelte. Sechs waren es in der Tat gewesen, wenn sie sich recht erinnerte, und auch die Haarfarben mochten stimmen. War dies Zufall? Oder waren ihnen die Männer wirklich gefolgt und hatten gewartet, bis sie das Lager aufgeschlagen hatten, um sich an die badenden Frauen heranzuschleichen?
    An sie drei und Sherwell, hielt sie sich vor Augen. Die Angreifer waren Sherwell auf dem Fuße gefolgt. Möglich war na-türlich, dass sie ohnehin vorgehabt hatten, in just dem Moment zuzuschlagen, da er auf die Lichtung getreten war. Und als sie gesehen hatten, dass er unbewaffnet und keine Bedrohung war, mochten sie einfach wie geplant weitergemacht haben.
    „Aye, es waren dieselben“, murmelte Aeldra, während sie sich hinkniete, um ihr Plaid zu falten. „Wir sind heute früh an ihnen vorbeigeritten. Ich habe sie deutlich gesehen, wie auch vorhin wieder, als wir sie zurückgeschlagen haben. Es waren dieselben“, wiederholte sie.
    Seonaid nickte versonnen. Wenn Aeldra es sagte, war es so. Sie hatte scharfe Augen. Also waren Rollo Camerons Krieger heute Morgen zufällig auf sie gestoßen, hatten Helen - trotz der Nonnentracht - erkannt und sie verfolgt und angegriffen.
    Helen hatte recht; sie mussten fort, und zwar umgehend. Cameron würde alles tun, um seine Braut zu töten. Seonaid wusste so gut wie er, dass er Helen umbringen musste, ehe diese zu ihrem Vater gelangte. Denn sobald dem bekannt wurde, dass Cameron seiner Tochter an den Kragen wollte ... Helen war Engländerin. Ihr Vater war wohlhabend, und Reichtum war gemeinhin gleichbedeutend mit Macht. Helens Vater konnte seinen Einfluss beim englischen König geltend machen, der wiederum Druck auf den schottischen König ausüben konnte. Es war durchaus denkbar, dass die Sache Cameron den Kopf kostete.
    „War Cameron unter den Männern?“, fragte sie.
    „Nay, war er nicht.“ Helen schien gerade aufatmen zu wollen, als

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