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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ihm noch andere leiden. Ein jeder hier hat genug gelitten.“
    „Wusste ich’s doch!“ Forsch trat Aeldra zu ihr, packte sie am Arm und drehte sie herum.
    „Was habt Ihr gewusst?“, fragte Helen verwirrt. „Wovon redet Ihr da? Wer hat gelitten?“
    Aeldra ging nicht auf die Frage ein, sondern musterte Seonaid aufgebracht. „Du gibst dir die Schuld an der Sache mit Allistair. “ „Weshalb sollte Seonaid sich die Schuld an Allistairs Tod geben?“, wollte Helen verstört wissen.
    „Natürlich tue ich das“, erwiderte Seonaid scharf und ging ebenfalls nicht auf Helen ein. „Wen sonst sollte ich verantwortlich machen?“
    „Mich“, entgegnete Aeldra entschieden.
    „Dich?“ Entgeistert starrte Seonaid sie an.
    „Immerhin war er mein Bruder.“
    „Aye, aber du bist ebenso wenig für sein Verhalten verantwortlich wie ich für Duncans Tun.“
    „Seonaid hat recht“, warf Helen rasch ein. „Keiner von Euch beiden ist anzulasten, was Allistair getan hat.“ Sie zögerte kurz. „Ich fürchte, Janna hat mir nicht alles erzählt, nur dass er tot ist. Was hat er denn getan?“
    „Unsere Sippe betrogen, heimlich Greenweld unterstützt sowie Mordpläne wider meinen Vater und meinen Bruder gehegt, um mich anschließend zu heiraten und sich selbst zum Laird über die Dunbars zu erheben“, fasste Seonaid es unumwunden zusammen, wobei sie vom Fenster wegtrat und sich aufs Bett setzte.
    „Du liebe Güte“, murmelte Helen und setzte sich ans andere Ende der Matratze. „Nun ...“ Sie schüttelte den Kopf. „Das ist furchtbar, aber das war allein seine Entscheidung. Keine von Euch ist verantwortlich für sein Tun.“
    „Er war mein Bruder“, sagte Aeldra und ließ sich zwischen den beiden auf das wenig komfortable Bett sinken.
    „Wäre ich nicht nach St. Simmian’s geflohen, sondern hätte Sherwell sofort geheiratet, wäre all dies vermutlich nicht geschehen“, redete Seonaid ihrer Cousine dazwischen.
    „Aber das ist... Ihr zwei seid ... Ach, welch ein Humbug!“, rief Helen gereizt.
    „Aye, wie wahr“, pflichtete Aeldra ihr bei und schaute Seonaid finster an. „Es ist nicht deine Schuld.“
    „Ich wusste, dass er mehr für mich empfunden hat, als ein Cousin tun sollte, und es hat mir geschmeichelt. Mein Stolz war so am Boden, weil Sherwell nicht aufgekreuzt ist, dass ich Allistair sogar noch ermutigt habe.“
    Aeldra schnaubte. „Was hast du denn schon getan? Hättest du ihn aufrichtig ermuntert, wärest du schon mit siebzehn entjungfert und schwanger gewesen, so verrückt war Allistair nach dir.“
    „Herrje“, stieß Seonaid aus, als sie im Geiste kurz sich und ihren Cousin sah.
    „Aye. “ Aeldra verzog das Gesicht; vermutlich hatte sie ein ähnliches Bild vor Augen.
    Seufzend ließ sich Seonaid hintenüber aufs Bett fallen und starrte an die Decke. „Dennoch - wenn ich Sherwell geheiratet hätte, anstatt mich von meinem verletzten Stolz nach St. Simmian’s treiben zu lassen ...“
    „Dann würde Sherwell wahrscheinlich so tot wie alle anderen sein“, unterbrach Aeldra sie düster. „Seonaid, wenn du geblieben wärst und dich brav mit Sherwell vermählt hättest, hätte Allistair ihn noch vor der Hochzeitsnacht beseitigt. Niemals hätte er zugelassen, dass diese Ehe vollzogen wird. Und wer weiß, was dann geschehen wäre? Schließlich hätte er auch noch Duncan und Onkel Angus aus dem Weg räumen müssen, um an den Titel des Laird zu gelangen. Und was immer er geplant hat, wäre ihm womöglich gelungen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nay, dich trifft keine Schuld. Mich hingegen sehr wohl. “ Seonaid warf ihr einen unwirschen Blick zu. „Nur weil er dein Bruder war ... “
    „Nay, nicht nur, weil er mein Bruder war.“ Sie seufzte. „Ich habe gewusst, dass er schwach war, Seonaid. Und Giorsals Ingrimm ist mir nicht verborgen geblieben. Sie hat ihn Allistair eingeflüstert. Ich wusste, dass sie bitter war wie Obst, das am Baum verrottet. Ich habe dem keinerlei Beachtung geschenkt, aber Allistair besaß nicht die Kraft, sich ihrem Hass zu entziehen. Du weißt ja, dass er nie eine eigene Meinung hatte. Er tat eine Ansicht kund, und sobald jemand eine andere äußerte, änderte er die seine. Er war leicht zu beeinflussen, und auch das wusste ich. Ich hätte erkennen müssen, dass Giorsals unablässiges Lamentieren bei ihm auf fruchtbaren Boden fallen würde. Ich hätte es vorhersehen und etwas tun müssen.“
    „Keineswegs.“ Seonaid richtete sich auf und schüttelte den  Kopf. „Auch

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