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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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Leiter hinunter, in erstickendes Schweigen und den schalen Geruch von feuchter Fäulnis. Die ersten drei Etagen, die er erreichte, waren ebenso leer wie diejenigen, die die Schule umgaben, und die finsteren Höhlen entlang der Korridore waren leer, ob nun die Bewohner auf der Flucht vor den Bomben oder spätere Vandalen sie geleert hatten. Ein weithin hallendes, wenn auch schwaches Geräusch erschreckte ihn: ein Wassertropfen, der in einen fast reglosen, kohlschwarzen Tümpel krachte.
    Auf der vierten Etage fand er das Gitter noch vor. Er kletterte zurück, holte sich ein Stück abgebrochenes Metallrohr und stemmte und hämmerte an dem Gitter herum, bis es herausfiel. Dahinter raubte ihm der faulige Gestank den Atem, ließ Übelkeit in ihm aufsteigen, aber er blieb lange genug, um festzustellen, daß die hier gefangenen Leute nicht entkommen waren.
    Die Wassertümpel waren tiefer, und die seltsamen kleinen Häufchen, die sie umgaben, waren Skelette. Er starrte in die Übelkeit erregende Finsternis hinein und versuchte, sich die Schrecken der sterbenden Stadt vorzustellen. Und dabei wäre er beinahe zu lange geblieben. Er zitterte und rang nach Luft, als er sich schließlich in der Etage darüber aus dem Schacht stemmte. Und sein Kopf schmerzte immer noch, als er schließlich in seinem Zimmer war.
    Während des ganzen nächsten Schuljahrs ging er nicht zurück. Seine geheimen Expeditionen fingen an, ihm wie ein gefährliches Laster vorzukommen. Er beschloß, mehr Zeit mit seinen Tutoren zu verbringen und sich auch mehr um seine Messekollegen zu kümmern und sie besser kennenzulernen. Seine Noten waren schon gut genug, nur Chelni Vorn hatte bessere als er, aber die Spiele mochte er immer noch nicht. So beschloß er am Ende des Semesters, allein und gelangweilt, einen weiteren Ausflug.

 
7
 
Deliverance Rhodomagnetisches Sternenschiff, in dem die Flüchtlinge vor den Humanoiden die Katze erreichten. Entworfen und befehligt von Captain Lance Mansfield, dem Enkel jenes unglücksseligen Warren Mansfield, der die Humanoiden entwickelt hat.
     
    Mit einer kleinen Holokamera bewaffnet, einem Geburtstagsgeschenk von Chelni, kletterte er in die unterste Etage zurück, wo er atmen konnte. Er bahnte sich seinen Weg durch die eisigen Pfützen in einem weiteren Tunnel und stieß auf einen Felsrutsch aus jüngster Vergangenheit, der ihm den Weg versperrte. Er kletterte darüber hinweg, glitt aus und wäre fast in einen Abgrund gestürzt, den er nicht bemerkt hatte. Ein Felsbrocken unter seiner Hand war hinuntergefallen, schien ewig zu fallen, ehe er gegen etwas krachte, wobei das Echo noch lange nachhallte.
    Lange Zeit lag er in kalten Schweiß gebadet und zitternd da und fragte sich, wie tapfer er wirklich war. Als er schließlich wieder Mut gefaßt hatte, schlang er sich die Holokamera um den Hals und kletterte den alten Luftschacht hinunter, bis er ein vom Rost zerfressenes Gitter fand. Im Lichtkegel seiner Lichtpistole entdeckte er dahinter einen langen, aus dem Felsen gehauenen Raum. Obwohl ihm der säuerliche Gestank fast den Atem raubte, hämmerte er gegen das Gitter, bis es herunterfiel. Er kletterte hinein und wäre fast über ein rundes Steinchen gestürzt, das ihm im Schlamm unter den Stiefel gerollt war. Eigentümlich rund kam es ihm vor, als schließlich sein Licht darauf fiel. Ein anderes lag ganz in der Nähe. Ein Dutzend war dahinter verstreut. Alles perfekte Kugeln, alle von der gleichen Größe.
    Dracheneier!
    Bei dem Gewölbe hatte es sich allem Anschein nach um ein Museum gehandelt, vermutete er. Jetzt war der größte Teil seines Inhalts zu schwarzem Schlamm entlang der Wände zerschmolzen. Es gab nur ein Skelett, das vor einer schweren Metalltür lag, die so aussah, als wäre sie zugerostet. Ein brauner Hügel bedeckte eine der ausgestreckten Hände.
    Ihm war bereits übel, und er wußte, daß es für ihn am besten wäre, wieder hinauszuklettern, so lange er noch konnte. Und doch stand er da, frierend und mit aufgerissenem Mund, und fragte sich erneut, was für Geschöpfe jene seltsamen Steinkugeln wohl erschaffen hatten, und er versuchte, sich ein Bild von dem zu machen, was hier geschehen war.
    Sie mußten irgendwie gewarnt worden sein. Der Mann in dem Raum hatte versucht, noch zu entkommen. Vielleicht hatte er sogar versucht, irgendeinen besonderen Schatz wegzuschaffen. Keth trat nach dem kleinen Hügel und sah eine glatte Kontur, wie die glatte Kontur eines weiteren Eies. Als er noch einmal daran stieß,

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