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Das Wing 4 Syndrom

Das Wing 4 Syndrom

Titel: Das Wing 4 Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Williamson
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zu sein, ist das Ihre Wahl“, trillerte sie hinter ihm. „Die Fakten, die wir suchen, sind weniger wichtig für uns, als Sie sich anscheinend vorstellen, und wir können Ihnen keinen Schaden und keinen Schmerz zufügen. Wir versichern Ihnen jedoch, daß Ihr unsinniger Widerstand die Ausführung des Ersten Gebotes weder einschränken noch verzögern wird, weder hier noch auf Malili. Wir fordern Sie daher dringend auf zu sprechen.“
    Doch Keth trottete weiter.
    „Die Alternative ist Euphorid, Sir.“
    Er ging weiter.
    „Lassen Sie sich Zeit, Sir“, bedrängte die Maschine ihn mit sanfter Stimme am Ende jenes letzten endlosen Tages. „Essen Sie Ihr Abendbrot. Schlafen Sie heute nacht. Denken Sie nach. Wir werden Sie morgen, wenn Sie aufwachen, nach Ihrer Entscheidung fragen. Sie sind ein freier Mensch, Sir, und die Wahl ist ganz allein die Ihre.“
    Unter der unablässigen Überwachung der Maschine aß er sein kärgliches Abendbrot. Er gab vor zu schlafen und lag starr und schwitzend unter dem steifen weißen Mutochsenpelz, so angespannt und verzweifelt, daß die Maschine ihn bat, doch gleich sein Euphorid zu nehmen. Er schüttelte den Kopf und wandte sein Gesicht ab. Am Ende mußte er irgendwie doch eingeschlafen sein, denn ein dumpfes Pochen weckte ihn.
    „Schutzmann, ahoi!“ Wo gerade noch der Humanoid gestanden hatte, rief ihm Bosun Brong mit leiser Stimme zu: „Gehen wir!“

 
32
 
Psion Ein Quant tachyonischer Energie, ohne Ladung und Masse, das sich normalerweise mit unendlicher Geschwindigkeit und stets schneller als Licht bewegt.
     
    Die schlanke, goldene Hand, so graziös wie die eines Humanoiden, zupfte den steifen Pelz von seinen Schultern. Zitternd und ungläubig setzte Keth sich auf. Die kleine schwarze Maschine lag dort, wo sie umgefallen war, das Lächeln eingefroren, die stahlfarbenen Augen zur Decke gerichtet.
    „Können Sie …“ – er blinzelte, riß die Augen auf, musterte Brong und schauderte – „… können sie mich hier herausholen?“
    „Tut mir leid, Schutzmann.“ Blitzende Metallfinger winkten ihn vom Bett. „Das hängt von Ihnen ab.“
    „Wie …“ Keth sah sich im Zimmer um. Die leuchtenden Türen waren immer noch geschlossen, die hohen Fenster opak und dicht. „Wie sind Sie hierhergekommen?“
    „Das möchten die auch gern wissen.“ Brong lachte glucksend. „Ein Leleyotrick, den ich niemandem verraten darf.“ Er blickte traurig auf den steif gewordenen Humanoiden. „Sie werden sich schon bewegen müssen, Schutzmann, wenn Sie mit mir von hier weg wollen.“
    „Zur Zone?“ Benommen sah Keth Brong erneut an. „Kennen Sie einen Weg nach Malili?“
    „Den Weg der Leleyos.“
    „Mein Vater …“
    „Ist sicher in der Zone.“ Brong sprach jetzt schneller. „Er ist mit Schutzfrau Sair dort nach einer wilden Flucht an Bord einer gestohlenen Raumfähre eingetroffen. Von ihnen habe ich erfahren, daß die Humanoiden Sie fingen.“
    „Die Humanoiden …“
    „Die können sich auf eine Überraschung gefaßt machen, wenn sie angreifen. Die Leute in der Zone sind härter als das, was sie hier gefunden haben. Und wir bauen etwas, das Sair einen Mono-Pol nennt, um die Zone zu halten.“
    „Können Sie mir diese Leleyo-Methode zeigen?“ Wieder zitterte seine Stimme.
    „Wenn Sie sie lernen können.“ Brong deutete mit einer Kopfbewegung auf den gestürzten Humanoiden. „Aber es muß schnell gehen.“
    „Zeigen Sie mir …“
    „Sie treten durch eine Fläche.“ Der goldene Zeigefinger zog eine Linie quer über den Teppich. „Das ist das Modell, mit dem man es mir beigebracht hat. Sie bewegen sich durch ein Interface, das Sie sich selbst vorstellen müssen, verlassen diesen Raum und sind in der Zone.“
    „Was …“ Er zuckte vor den menschensicheren Türen und der Maschine in Menschenform zurück. „Das kann ich nicht!“
    „Richtig.“ Brong nickte seltsam ruhig. „Sie können es erst, wenn Sie wissen, daß Sie es können.“
    „Sie müssen mir sagen …“ Keth rang nach Atem. „Zeigen Sie mir, wie es geht!“
    „Sie brauchen keine Worte.“ Brong sah zuerst ihn aus zusammengekniffenen Augen an und musterte das Ding auf dem Boden beunruhigt. „Man hat es mir auch nicht mit Worten beigebracht, und ich weiß nicht einmal, ob ich die Worte überhaupt kenne. Man muß es einfach begreifen. Da gibt es eine Bewegung, die man machen muß …“
    Etwas ließ den Boden erzittern. Dumpfer Donner rollte – das erste Geräusch von draußen, das Keth gehört

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